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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1898
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- Deutsch
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(A iS3752f Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart. Zur Versendung liegen bereit: Stuttgart, Mitte November 1898. Hinter Pflug und Schraubstock. Skizzen aus dem Taschenbuch eines Ingenieurs von Max Eyttz. 2 Bde. Preis geh. ^ 6.— ord., 4.50 no., ^ 4.— bar; fein geb. ^ 8.— ord, ^ 6.10 no., 5.60 bar. Mit Umschtagieichunug von Peter Schnorr nach einer Sky)e des Verfassers. Ist es nicht auffallend, dah ein Beruf, der an der Ent wicklung der Gegenwart beteiligt ist, wie kaum ein zweiter, in unserer schönen Litteratur keine oder nur da und dort eine nebensächliche Rolle spielt? Wie ist eS zu erklären, daß die Welt von Bildern und Gedanken, die uns in dem Schaffen des Ingenieurs in so neuen und doch selbst die alte Märchenwelt oft wunderbar berührenden Erscheinungen entgegentritt, ihre Poeten noch nicht gefunden hat? Aus diesem Gefühl scheint das vorliegende Buch: »Hinter Pflug und Schraubstock" hervorgegangen zu sein, und doch steht es in einer Weise auf dem Boden der Wirk lichkeit, daß man es nicht für das Erzeugnis einer Dichter phantasie nehmen kann. Es giebt uns eine Reihe von Skizzen, die scheinbar willkürlich aus dem bunten und viel seitigen Leben eines Ingenieurs herausgegriffen sind. Es zeigt, wie seine Thätigkeit in alle Gebiete des modernen Lebens eingreist, wie sie die mannigfachsten Seiten, die brennendsten Fragen der Zeit berührt. Es zeigt wohl zur Ueberraschung für manchen, der diesen Kreisen ferner steht, wie weit der Horizont ist, den ein frischer Sinn und ein gesundes Auge hinter Pflug und Schraubstock umfaßt. Bilder aus Deutschland und England, aus Rußland und Belgien, aus dem Orient und aus Amerika reihen sich aneinander, wie es das Schaffen unsrer bewegten Zeit mit sich bringt. Doch verleugnet der Verfasser bei der kosmopolitischen Seite seiner Schilderungen nie das deutsche Wesen, das in mannig. fachen Zügen, nicht zum mindesten in dem Humor, der ihm auch in den mißlichsten Verhältnissen treu bleibt, dem Buche — bei allem Ernste seines Kerns — einen frischen, fröhlichen Zug bewahrt. Der Einblick in das Schaffen unsrer Zeit, den diese scheinbar leicht und flüchtig hingeworfenen Skizzen ge währen, macht das Buch wohl über die Fachkreise hinaus lesenswert. Namentlich aber möchten wir es der jüngeren Generation empfehlen, die zu Tausenden einer ähnlichen Zukunft entgegengeht, und in diesen Bändchen, wenn auch nicht in lehrhafter Form, manchen Wink aus der Erfahrung des Lebens finden wird und daraus ersehen kann, was an Leid und Freud' der Beruf des Ingenieurs zu bieten vermag. Wir gestatten uns noch, als weitere voraussichtliche Käufer dieses originellen Werkes aus die Mitglieder der „Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft" und die Subskribenten und Käufer des „Wanderbuch eines Ingenieurs" (1. Ausl. 5 Bände, 1879/83, broschiert 20 ^ 80 H; 2. Ausgabe, 6 Bände, 1886, broschiert 24 Heidelberg, Winter) hinzuweisen und es Ihrer Verwendung warm zu empfehlen. Der billig gestellte Preis wird seine Verbreitung noch wesentlich fördern. Lelienserinnerungen eines Bildhauers von Prof. Joses Von Kopf. 1 Band. 8". 34 Bogen. Preis geh. ^ 8.— ord., 6.— netto, ^ 5.35 bar; eleg. geb. 9.— ord., 6.80 netto, 6.15 bar. Seit langer Zeit dürfte kein Memoirenwerk mehr er schienen sein, das in der gleichen Weise wie das vorliegende das Interesse der weitesten Kreise zu erregen geeignet wäre. Joses v. Kopf, der berühmte, in Deutschland wie in Italien heimische Bildhauer, schildert in seinen „Lebenserinnerungen" den Entwicklungsgang, der ihn, den schlichten württembergi- schen Bauernsohn, die Bahn vom Maurerlehrling bis zum vielgefeierten Künstler zurücklegen ließ und ihn damit der Höhe des Lebens und dem Verkehr mit den Großen der Erde entgegensührte. Kopfs Darstellungsart ist etnsach, schlicht und kernhaft; von naiver Ursprünglichkeit in der Schilderung seiner ersten Reise nach Italien, die er noch zu Fuß ganz in der Weise eines wandernden Handwerksgesellen zurück legte, erhebt sie sich bis zum Dramatisch-Spannenden in dem Berichte über den bekannten Prozeß, in dem ihn in Rom sein Landsmann und Kunstgenosse Schösser verwickelte. In mancher Hinsicht erinnert das Werk Kopfs an die Denk würdigkeiten, die uns sein großer Berufsgenosse aus dem Zeitalter des Rinascimento, Cellini, hinterlassen hat; hier wie dort die gleiche impulsive Künstlernatur, die mit zäher Beharrlichkeit den Daseinskampf durchführt; hier wie dort die reichste Lebenserfahrung und hier wie dort der glück liche Humor, der manchem trüben Begebnis seine Bitterkeit benimmt. Kopf liefert uns ein in seiner Gesamtheit fesseln des Zeitbild aus der letzten Hälfte dieses Jahrhunderts, zu gleich aber auch einen reichen, in vielen Fällen des pikanten Reizes nicht entbehrenden Beitrag zur anekdotischen Ge schichte dieses Zeitraumes. Durch seine Vielseitigkeit allein gewinnt sein Buch einen Wert, den jeder Leser bereits beim flüchtigen Durchblättern zu schätzen lernen wird. Dieses Buch empfiehlt sich von selbst; wir bitten höflich um umfassende Verwendung und recht baldige Aufgabe Ihrer Bestellung. Hochachtungsvoll sehr ergeben Deutsche Verlags-Anstalt.
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