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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1937
- Strukturtyp
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- 1937-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1937
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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In seinem Kampf für eine gute Sprachpflege veranstaltete der Deutsche Sprachverein (Zweig Düsseldorf) bei lebhafter Beteiligung des Buchhandels »Die Stunde gesprochener Dichtung«. Die Schönheit und Klangfülle unserer deutschen Muttersprache kam in den von Frau vr. Keiernburg (Köln) vorgetragenen Gedichten (Goethe, Schiller, Nietzsche) aufs beste zur Geltung. Im Nahmen der Schulungsabende der Fachschaft Angestellte las Herr Dr. Neunheuser am 16. März über die »geistigen Strömungen im 18. Jahrhundert«, vr. Neunheuser erläuterte die Begriffe Aufklä rung, Pietismus, Sturm und Drang, Humanismus und kennzeichnete das 18. Jahrhundert als die bedeutsamste Epoche in der deutschen Geistesgeschichte. Rosenau. Reichsamtslciter Pg. Hederich spricht auf einem Kameradschaftsabend des Hamburger Buchhandels Für den 10. März hatte der Obmann der Gruppe Buchhandel, Landesleitung Hamburg, Pg. Martin Riegel, die Mitglieder aller Fachschaften zu einem Kameradschaftsabend eingeladen, an dem Neichs- amtsleiter Pg. Karl-Heinz Hederich, Berlin, über seine Arbeit in der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrift- tums sprach. Als Ausgangspunkt für die Arbeit seiner Dienststelle stellte er zu nächst folgendes grundsätzlich fest: »Es gibt keine Zeit menschlicher Ge meinschaftsbildung, in der nicht die Träger dieser Gemeinschaft dar über gewacht haben, daß die politischen Voraussetzungen und geistigen Grundlagen ihres Gemeinschaftsgebildes oder besonderen Staats systems oder aber ihrer besonderen Organisationsform bzw. ihres Lehrgebäudes nicht untergraben, aufgelöst oder verfälscht wurden.« In Deutschland ist gemäß dem Willen des Führers die Partei die politische Organisation des Volkes und daher Träger seines politischen Willens, darüber hinaus aber auch Erzieher und Former dieses Volkes. Daraus ergibt sich, daß die schrifttumspolitische Stelle, deren Tätigkeit ja im Bereich der politischen Willensbildung und Willensvertretung liegt, ein Amt der Partei ist. Die Dienststelle, die im April 1934 durch einen Erlaß des Stellvertreters des Führers gegründet wurde, ist deshalb eingegliedert in den Stab des Stell vertreters des Führers, wird von einem Reichsleiter geleitet und ist damit unmittelbar an den Willen des Führers gebunden. Sie erfaßt sämtliche Schrifttumsstellen der Partei, sodah die Ergebnisse ihrer Arbeit eine Gemeinschaftsarbeit der Bewegung darstellen. Ihre erste und vordringlichste Arbeit gilt der Säuberung des nationalsozialistischen Schrifttums. Das wichtigste Mittel dieser Säuberung ist der Unbedenklichkeitsvermerk. Dieser hat insofern jetzt eine Änderung erfahren, als er in der Regel nur dann Anwendung findet, wenn es sich um Schrifttum handelt, das unmittelbar die Partei betrifft. Eine weitere Tätigkeit der Dienststelle läßt sich unter dem Begriff Abwehr zusammenfassen. Die Dienststelle hat darüber zu wachen, daß böswillige Angriffe auf die weltanschaulichen Grund lagen der Bewegung abgeschlagen werden, andererseits aber auch, daß das nationalsozialistische Schrifttum nicht von Schriftstellern ver wässert wird, die zwar guten Willens sind, aber noch nicht ganz die Tiefe unserer Weltanschauung erkannt haben. Hier setzt neben der Abwehr die Ausrichtung des nationalsozialistischen Schrifttums durch die Parteiamtliche Prüfungskommission ein. Das wichtigste Mittel dieser Ausrichtung ist die NS.-Bibliographie, die als einziger parteiamtlicher Schrifttumsnachweis Auskunft gibt über das Buch-, Zeitschriften- und Pressematerial, das für die Fragen der weiteren geistigen Auseinandersetzung vom Standpunkt der Bewegung aus auf den verschiedensten Tätigkeitsgebieten wichtig ist und das anderer seits den einzigen zuverlässigen Zugang zum nationalsozialistischen Ideengut darstcllt. Daraus ergibt sich die Wichtigkeit dieser monatlich erscheinenden Hefte für jeden am Schrifttum überhaupt tätigen Volks genossen und insbesondere auch für 5en Buchhandel als Mittler zwischen Schriftsteller und Volk. Pg. Hederich betonte am Schluß seiner Ausführungen eindeutig, daß der Nationalsozialismus jedes engherzige Metternich-System scharf verurteile, denn er ist stark genug, um Gegensätzlichkeiten nicht nur zuzulassen, sondern auch zu wünschen und damit zu einer dauernden Aktivierung beizutragen. Aber diese Gegensätz lichkeiten müssen aus einer Gemeinsamkeit der Lebensauffassung entspringen und von einer ge meinsam im Blut, Boden und Geschichte verwur zelten Haltung getragen sein. An den Vortrag, der mit großem Beifall ausgenommen wurde, schloß sich ein kameradschaftliches Zusammensein an, gelegentlich dessen in angeregter Aussprache Fragen und Wünsche der Gruppe Buch handel behandelt wurden. Ortsgruppe Magdeburg der Fachschaft Angestellte Die berufsständische Arbeit des neuen Jahres begann im Januar mit einer gemeinsamen Veranstaltung aller Fachschaften. Im Mittel punkt stand eine richtungweisende Rede des Gaukulturwalters vr. I h l e n b u r g, die alle den Gau betreffenden Kulturfragen beleuchtete und in der Feststellung gipfelte: »Der einzelne kann etwas leisten, aber nur, wenn es der Gemeinschaft nützt, ist es gut«. Im weiteren Verlauf des Abends hielt der Schriftsteller O. Ziesenitz einen umfassenden Vortrag über vlämische Dichtung, wobei das Volk hafte und Landschaftgebundene dieser Literatur gut herausgearbeitet war. Für den Februar war ein alter Freund des Buchhandels als Redner gewonnen worden. Erich Homuth bot mit seinen Ausfüh rungen über »Die Geschichte des Schrifttums und die Buchbesprechung« einen Abriß aller Gattungen und Strömungen im Schrifttum, über die der junge Buchhändler nicht ausreichend genug Bescheid wissen kann. Starkes Interesse fanden Gedichte einer jungen heimatlichen Dichterin, die zum ersten Male in unserem Kreise zum Vortrag ge langten und eine große Begabung verrieten. Dem Monat März gab die Gaukulturwoche das Gepräge. Die Magdeburger Buchhandlungen veranstalteten einen Leseabend heimi scher Dichter, der gut besucht war und sehr erfolgreich verlief. Die Fachschaftsmitglieder nahmen geschlossen daran teil, um ihre Ver bundenheit mit den hier ansässigen Dichtern zu bekunden. Neben diesen Veranstaltungen besuchten die Fachschaftsmitglieder Dichterabende von Binding, Pleyer und Gunnarsson, für die von den Veranstaltern dankenswerter Weise verbilligte Eintrittskarten und Freikarten zur Verfügung gestellt wurden. Den Höhepunkt des Arbeitsvierteljahres bildete die Gautagung der Gruppe Buchhandel in Dessau, bei der der Leiter des Deutschen Buchhandels Wilhelm Baur in unmißverständlicher Weise jedem einzelnen das Gewissen für die Pflichten schärfte, die dem Buchhandel im neuen Deutschland erwachsen sind. — Besonders erwähnt sei in diesem Zusammenhang, daß die Magdeburger Betriebssichrer durch Übernahme der Unkosten einer großen Zahl junger Buchhändler die Teilnahme an der Dessauer Tagung ermöglicht haben. W. Landgrebe. Wissenschaft / Hochschulen / Bibliotheken Der planmäßige Einsatz der Wissenschaft für die mit dem Vierjahresplan gestellten Aufgaben wird durch einen am 13. März vom Reichserziehungsminister Rust herausgegebenen Erlaß geregelt. Durch diesen Erlaß bildet der Neichserziehungsminister einen Forschungsrat für die sich mit Forschungsaufgaben befassenden Stellen im ganzen Reichsgebiet, soweit sie seinem Bereich unterstehen. Ter Forschungsrat soll für die einheitliche Zusammenfassung und den planmäßigen Einsatz aller Kräfte sorgen, dergestalt, daß bestimmte Wissenschaftszweige auf die durch den Vierjahresplan gegebenen Ziele ausgerichtet werden. Entsprechend dieser Verteilung der Aufgaben wird auch die Verteilung der Mittel sein. Zum Präsidenten des Forschungsrates ist der außerordentliche Professor der wehrtechnischen Fakultät der Technischen Hochschule Berlin, General der Artillerie Dr. phil. h. c. Dr.-Jng. Karl Becker ernannt worden. Sein Stell vertreter ist der Chef des Amtes Wissenschaft im Reichserziehungs ministerium, Staatsminister Dr. phil. Wacker. Im übrigen besteht der Forschungsrat aus dem Geschäftsführer der Verwaltung, einem Nechtsbeirat und den Leitern der einzelnen, im Forschungsrat zu bildenden Fachgliederungen. Zu den Leitern dieser Fachgliederungen sollen sachverständige Wissenschaftler berufen werden. Eine organi satorische Untergliederung erhält der Forschungsrat nicht. Er stellt sich als ein begutachtendes und entscheidendes Gremium vor. Bei der planmäßigen Verteilung der Mittel wirkt auch der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit. Die verwaltungsmäßigen Ge schäfte werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft erledigt. Der Neichserziehungsminister hat sich mit der Errichtung einer Zentral st eile fürpetrographischeVor-und Früh geschichtsforschung als Abteilung des Mineralogisch-Petro- graphischen Instituts und Museums der Universität Bonn ein- 324 Nr. 83 Dienstag, den 13. April 1937
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