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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1937
- Strukturtyp
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- 1937-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1937
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- Deutsch
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rechtfertigt ist. Die Weltproduktion von Zellstoff ist von vier Mil lionen Tonnen im Jahre 1920 auf elf Millionen Tonnen im Jahre 1936 gestiegen und doch ist heute die Nachfrage größer als das Ange bot, da dieser Stoff auch zur Herstellung von Kunstseide gebraucht wird. Gebleichter Zellstoff kostete im Vorjahre 10 Pfund, jetzt 18 Pfund je Tonne. Von anderen zur Papierfabrikation gebrauchten Stoffen sind Harze von 10 auf 25 Pfund je Tonne gestiegen. Dies allein erhöht die Herstellungskosten um mehr als ein Pfund für die Tonne. Die Erhöhung der Nohstoffpreise würde eine Steige rung des Preises je Tonne holzfreien Papiers um sechs bis sieben Pfund rechtfertigen, bis jetzt haben aber die englischen Papier fabriken den Preis nur um vier Pfund erhöht, da sie auf Grund von Lieferungsverträgen noch über genügend Rohstoffe verfügten. Der Artikelschreiber vertritt die Meinung, daß es besser ist, die Preis erhöhung stufenweise vorzunehmen und nicht wie in den skandinavi schen Ländern eine plötzliche Erhöhung um 7 bis 8 Pfund eintreten zu lassen. Holz wird knapper und knapper, heißt es in dem englischen Artikel. Der Hauptlieferant war viele Jahre hindurch Rußland. Solange die U.S.S.N. ausländische Kredite brauchte, wurde Holz zu Preisen verkauft, mit deuen kein anderes Land konkurrieren konnte. Die Folge war, daß Rußland die Hauptmärkte eroberte, selbst Schweden und Norwegen kauften das russische Holz, anstatt ihre eigenen großen Waldungen zu schlagen. Plötzlich änderte Rußland seine Wirtschaftspolitik und errichtete eigene Papierfabriken, sodaß es jetzt schwer ist, Holz in Rußland zu kaufen. So selten wird das Holz in Europa, daß Norwegen Holz aus Kanada bezieht. Die Frachtkosten dafür rechtfertigen allein schon die gegenwärtige Preis erhöhung der fertigen Ware. Die Papierfabriken, die Esparto (Alfagraß) verarbeiten, waren durch das Dumping des russischen Holzes gezwungen, die Preise so zu stellen, daß in den letzten Jahren ohne Gewinn gearbeitet wurde. Esparto ist zwar nicht im Preis gestiegen, aber die Frachtkosten sind von 14 auf 26 Schilling in die Höhe gegangen. Da zwei Tonnen Esparto zur Herstellung von einer Tonne Papier gebraucht werden, so ergibt sich eine Frachterhöhung von 24 Schilling je Tonne Papier. Außerdem fällt hier der erhöhte Preis für Kohlen ins Gewicht. Man braucht ungefähr drei Tonnen Kohle zur Herstellung von einer Tonne Esparto-Papier, sodaß je Tonne Papier ungefähr 50 Schilling mehr für Kohlen zu den Herstellungskosten kommen. Das aus Spanien kommende Esparto fällt durch die hohen Versicherungs prämien zur Zeit für die Papierfabrikation aus. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, daß in Kürze eine Knappheit an Esparto ein- tritt. Die Erhöhung des Zellstoffpreises scheint dem englischen Ver fasser durch die Preissteigerung für Holz nicht gerechtfertigt, sondern mehr durch die erhöhte Nachfrage. Es besteht die Gefahr, das; Knapp heit des Materials für die Weltpapierfabrikation eintritt. Weiter heißt es, daß die Papierfabriken in Skandinavien und auf dem Kontinent auf viele Monate hinaus mit Aufträgen beschäftigt und Angebote nicht zu erlangen sind. Aufträge werden nur vorgemerkt und die Preise zwei Monate vor Lieferung festgestellt. Anmeldung von Auslandforderungen Der »Neichsanzeiger« Nr. 72 vom 31. März 1937 hat folgende Bekanntmachung gebracht: »Im Einvernehmen mit dem Herrn Reichs- und Preußischen Wirtschaftsminister fordern wir alle Gläubiger aus Auslandforde rungen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt, Sitz oder Ort der Leitung in Deutschland haben, hiermit auf, ihre am 31. März 1037 bestehenden Forderungen aus dem Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr mit dem Auslande einschließlich aller nach den De visenbestimmungen anbietungspflichtigen Werte, und zwar ohne Rück sicht darauf, ob eine Anbietung bereits stattgefunden hat, spätestens bis zum 19. April 1937 anzumelden. Der Besitz von ausländischen Wertpapieren ist nur insoweit an zumelden, als die Wertpapiere bereits zu einem bestimmten Zeit punkt verlost oder gekündigt sind oder der Anmeldepflichtige durch den Wertpapierbesitz einen maßgeblichen Einfluß auf ausländische Gesellschaften und Körperschaften ausüben kann. Nicht fällige Zins- und Gewinnanteilscheine sind von der Anmeldung ausgenommen. Diese Anmeldung gilt nicht als Angebot an die Neichsbank im Sinne des Artikels l § 1 der Durchführungsverordnung zum Gesetz über die Devisenbewirtschaftung vom 4. Februar 1935. Die Anmeldung ist bei der örtlich zuständigen Neichsbankanstalt — in Berlin bei der Devisenabteilung der Neichshauptbank, Abliefe rungskontrolle, Berlin SW 111, Breite Straße 8/9 — aus Vor drucken vorzunehmen, die bei der Reichsbank vom 6. April 1937 an erhältlich sind.« Da? Erasmushaus in Basel Es wird kaum eine andere Buchhandlung geben, die ihren Sitz in einem in der Geschichte des Buchdrucks so weit zurückreicheuden Hause ausschlageu konnte wie die Firma Braus-Riggenbach in Basel. Das von ihr seit 1935 bewohnte Erasmushaus hat seinen Namen von Erasmus von Rotterdam erhalten, der Ende Mai 1535 als Gast des Hieronymus Froben dort seinen Einzug hielt, durch Krankheit festgehalten wurde und in der Nacht vom 11. zum 12. Juli 1536 verstarb. Bereits aus der Zeit um 1400 berichten Urkunden von dem Be stehen des Hauses, im Jahre 1479 ging es an Michael Wenßler, einem der frühesten Buchdrucker Basels, über. 1531 kam es in den Besitz von Hieronymus Froben, dem ältesten Sohn von Johannes Froben. Auch dessen Enkel setzten in dem Hause die ruhmreiche Tradition des »Fürsten aller Buchdrucker« fort. 1576 verschwindet zwar der Name Froben aus der Hausgeschichte, aber nicht die Familie, denn mehrere Nachkommen derselben bewohnten in den folgenden Jahrhunderten die ehrwürdige Drucker-Heimstätte, unter ihnen Mitglieder der Familie Braus-Riggenbach. Die heutige Firma Braus-Niggeubach, die, wie bereits erwähnt, 1935 ihren Sitz in das Erasmushaus ver legte, kann auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zuriick- blicken. Sie wurde 1800 durch Felix Schneider gegründet, 1833 ging sie auf dessen Schwiegersohn Leonhard Geering über, auf deu Adolf und Rudolf Geering folgten; von Henning Oppermann übernahm sie der heutige Besitzer. Eine von der Buchhandlung Braus-Riggenbach herausgegebene Schrift (Das Erasmushaus zu Basel. 16 S.) hält das Andenken an die Geschichte des Hauses und seinen berühmtesten Bewohner fest. Die 21 Abbildungen zeigen neben historischen Erinnerungen die jetzige Gestalt des Hauses sowie Ansichten der Verkaufs- und Aus stellungsräume. Hauptversammlung des Deutschen Sprachvereins Der Deutsche Sprachverein veranstaltet seine Hauptversammlung in den Pfingsttagen (14. bis 17. Mai) in Stuttgart. Es sprechen u. a. der erste Vorsitzende, Ministerialdirektor vr. Buttmann und Prof. vr. Hermann Schneider von der Universität Tübingen. Die Tagung beschließen Ausflüge nach Marbach ins Schiller-National museum und nach Tübingen. Berliner Bibliophilen-Abend Der Berliner Bibliophilen-Abend ladet ein zu der am Dienstag, dem 20. April, 20 Uhr im Landwehrkasino, Berlin-Charlottenburg, Jebens-Straße 2 stattfindendcn Sitzung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn vr. Eberhard Hölscher über »Johann Friedrich Uuger als Mensch und Künstler«. 2. Mitteilungen. — Gäste willkommen. Typographische Gesellschaft zu Leipzig Mittwoch, den 14. April, 20 Uhr im Sitzungszimmer, Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstraße 1, Vortrag: Walter Tiemaun als Schriftkünstler. Es ist Gelegenheit, das reiche Schrift- schafsen Walter Tiemanns an Hand der zahlreich ausgestellten Schrift proben einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Eintritt frei. Gäste willkommen. Neue Beitragsmarken in der Angestelltenversicherung Vom 1. Mai 1937 an werden neue Beitragsmarken der Angestell- tcnversicherung ausgegeben, die in der gleichen Ausstattung und der gleichen Farbe gefertigt sind wie bisher, aber anstelle des alten Reichs adlers das Hoheitszeichen des Reichs tragen. Die bisherigen Marken werden nur bis zum 30. April 1937 verkauft. Wer nach diesem Zeit punkt noch Beiträge für die Zeit vor dem 1. Mai 1937 zu entrichten hat, erhält nur noch die neuen Marken. Die bisherigen Beitragsmarken können auch nach dem 30. April für die Beitragsentrichtung bis zum 30. Juni 1937 verwendet werden. Unbeschädigte Stücke der bisherigen Marken können bei der Post bis zum 30. September 1937 gegen neue Beitragsmarken der Angestelltenversicherung umgetauscht werden. Personalnachrichten Als Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Leipzig hat der Neichswirtschaftsminister Herrn vr. Carl Seeliger i. Fa. Fritzsche-Hager-Sieke bestellt. Damit übernimmt der Vertreter einer bedeutenden Firma aus dem graphischen und papierverarbeitenden Gewerbe, der als Geschäftsführer der Firma Lühe L Co. G. m. b. H. auch mit dem Buchhandel verbunden ist, die Führung der Jndustrie- Nr. 83 Dienstag, den 13. April 1937 327
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