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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1898
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- Erscheinungsdatum
- 11.10.1898
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- Deutsch
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7506 Nichtamtlicher Teil. 236, 11. Oktober 1898. Unternehmungen seinem Halbjahrskatalog beigegeben. Ander seits war auch das Verzeichnis der fertig gewordenen Bücher in den Metzkatalogen nie vollständig, oder es enthielt sogar Titel, die nie vor Bücher gestellt worden sind. Der Uebel- stand mutz ein schwer empfundener gewesen sein, denn 1795 wurde sogar ein Nachtrag zum Leipziger Ostermeßkatalog gedruckt, der nicht weniger als 274 vorher nicht verzeichnete Titel auffühlt. Neben den Meßkatalogen, die größere Handlungen in oft bedeutender Anzahl bezogen und in den Kreisen ihrer Kunden verbreiteten — einzelne Handlungen druckten der Kostenersparnis halber den Metzkatalog zur Versendung an ihre Kunden selbst ab —, waren für Titelaufnahmen und als Nach- schlagemittel noch die sogenannten Sortiments-Kataloge maß gebend, die einzelne größere Buchhandlungen jedesmal nach be endigter Messe ausgaben. Sie wurden gewöhnlich als OLtalogus Ullivsrsslis oder Universal-Catalog bezeichnet, und ihre Zahl war nicht gering. Als einer der besten wird der Nicolaische Katalog (von F. Nicolai in Berlin) gerühmt. Aber im ganzen trugen sie das Gepräge der Eilfertigkeit, mit der in ihnen die Titel zusammengetragen wurden, zu sehr an sich; auch waren sie natürlich bei weitem unvollständiger als die Meß kataloge. Sie wurden auch oft nach Provinzialverhältnissen eingerichtet, oder sie nahmen, da man doch auch andere Lager artikel bekannt machen wollte, mehr und mehr den Charakter von Lagerkatalogen an, die natürlich bei weitem nicht alle neueren Schriften enthielten und deshalb der Allgemeinheit als Nachschlage- oder Vertriebsmittel wenig nützten. Den Mängeln aller dieser Kataloge wollten nun die schon erwähnten Reinicke und Hinrichs, seit 1796 gemeinschaftliche Besitzer der 1791 gegründeten jetzigen Hinrichs'schen Buch handlung, durch Herausgabe neuer Kataloge abhelfen. Ueber ihre Absicht erließen sie nachstehendes (in der Einleitung zum Jubiläumskatalog nicht erwähntes) Circular: Leipzig, den .. Apr. 1798. -E. E. empfehlen wir folgendes Ihrer Aufmerksamkeit! -Ein mit dem ganzen Umfange der Literatur bekannter, und mit allen dazu nöthigen Hülfsmitteln versehener Gelehrter, hat sich auf unser Ansuchen, und in Verbindung mit uns, entschlossen, ein neues auserlesenes Bücherverzeichnis aus allen Theilen der Wissenschaft zu einer Handbibliothek, mit Beifügung der Verleger und Bücherpreise herauszugeben. Dieses Verzeichnis soll etwa 20—84 Bogen stark werden, und sich durch zweckmäßige und voll ständige Klassifikation der Theile der Wissenschaften, so wie durch eine gute Auswahl der Schriften, wie wir uns schmeicheln, vorteil haft auszeichnen. Seine Erscheinung wird möglichst bald nach der Jubilate-Messe erfolgen und die besten in gedachter Messe erschienenen Schriften annoch aufnehmen. Um gleiche Zeit aber soll auch ein voll ständiger Jubilate-Meß-CataloguS auf 1798 nach eben denselben wissenschaftlichen Rubriken geordnet, mit Beifügung der Verleger- und Bücherpreise, bei uns erscheinen, und jede Messe fortgesetzet werden. Wir hoffen Ihnen durch diese Unternehmung das bisherige Selbst drucken Ihrer Metz-Catalogen, nebst dem damit verbundenen Zeit aufwand zu ersparen, indem Sie durch Vordruck eines eigenen Tittels sich diesen Catalog zu Ihrem eignem machen, und Ihre Kunden zeitig genug damit bedienen können. Wir bitten demnach alle diejenigen unserer Herren College», denen die Nützlichkeit unserer Unternehmung einleuchtet, die Bestellung uns zeitig zu machen, und die Anzahl der zu nehmenden Exemplare zu be stimmen. Je größere Bestellungen bei uns deshalb eingehen, desto billigere Druckpreise werden wir alsdann machen können. Zugleich ersuchen wir Sie, uns die neuen Tittel Ihrer Bücher zur Oster messe nebst den Ladenpreisen je eher je lieber einzusenden. -Wir erwarten über obiges bald eine bestimmte Antwort. Reinicke und Hinrichs.» Der in diesem Cirkular zunächst erwähnte Hand- oder Auswahl-Katalog raus allen Teilen der Wissenschafte scheint nicht vollständig das Licht der Welt erblickt zu haben, er ist nirgends aufgeführt. Mindestens ist er verzögert worden, denn die Verlagshandlung spricht in einer Vorbemerkung zum Repertorium des ersten Halbjahrskatalogs, von dem gleich die Rede sein wird, von »dem bereits unter der Presse befindlichen neuen auserlesenen Bücherverzeichnisse aus allen Teilen der Wissenschaft«, und am Schluß des Katalogs heißt es wieder: -Das versprochene elastische Verzeichniß der besten Bücher aus allen Fächern der Wissenschaften, zur Formirung einer Handbibl. pp. befindet sich unter der Presse und soll in spätestens 8 Wochen nachgeliefert werden». Eigentlich sollte es ja gleichzeitig mit dem Halbjahrs katalog erscheinen. Bei einem Rückblick auf die bibliographische Thätigkeit der Hinrichs'schen Buchhandlung hätte dieser, wie es scheint, mißglückte Versuch der Firma, einen umfassenderen Bücherkatalog für Buchhändler und Gelehrte zu schaffen, immerhin mit Erwähnung finden können, um so mehr als die Urheberschaft des Planes der Verlagsfirma allein zuzu schreiben ist. Das angekündigte »Verzeichnis der Bücher« erschien da gegen im Juli 1798 wirklich auf dem Büchermarkt. Es war ungefähr 14 Bogen in 8". stark, kostete 8 Groschen und ent hielt in der Hauptsache alle die seit Michaelis 1797 bis Juli 1798 »wirklich« — darauf wurde von den Heraus gebern der Nachdruck gelegt zum Unterschied von den anderen Katalogen, die auch nur auf unbestimmte Ankündigungen hin Titel aufnahmen — erschienenen Bücher, nebst Verlegern, richtigen Preisen und einem wissenschaftlichen Repertorium. Das letztere macht den Anfang Die einzelnen Rubriken des selben sind nicht wie jetzt die »wissenschaftliche Uebersicht« nach der Bedeutung der einzelnen Wissenschaften und Fächer an einander gereiht, sondern in alphabetischer Ordnung aufge führt, »wie man bei einem Repertorium erwartet«. Deshalb beginnt es mit Aesthetik, dann folgen Altertumskunde, Belle tristische, Cameralistische Litteratur u. s. w Nach dem Reper torium folgen auf 168 eng bedruckten Seiten in einem großen Alphabet die »fertig gewordenen Schriften in deutscher und lateinischer Sprache aus allen Fakultäten, Künsten und Wissen schaften« und dann noch, nach damaligem Gebrauche, die Romane und die Schauspiele, nach dem ersten Stichwort des Titels geordnet, in besonderen Alphabeten Damit sich jeder von dem Aussehen dieses ersten Ver zeichnisses und von der Art der Titelaufnahmen ein Bild machen kann, hat die Verlagshandlung dem Jubiläums katalog das Titelblatt und die erste und letzte Seite des Hauptalphabets in Faksimiledruck beigegeben, wie sie auch den Band mit einem Bilde des damaligen Mitherausgebers I. C. Hinrichs geschmückt hat, der dann von 1801 bis 1813 alleiniger Inhaber des Geschäfts war und dem altberühmten Geschäft den Namen gegeben hat. Nach der Michaelismesse 1798 folgte die erste Fort setzung, weniger umfangreich als das erste Stück, weil der Zeitraum ja auch kleiner war, aber mit einem Verzeichnis »fertig gewordener Schriften in ausländischen Sprachen« im Anhang als Neuerung Dieses Verzeichnis führt jedoch in der 2 Fortsetzung (Michaelis 1798 bis Jung 1799) schon wieder einen anderen Titel: »6atalc>xus äss livres nouveanx äs I» koirs äs psgus 1799« und enthält meist nur franzö sische Litteratur und französische Sprachwerke Seine Bei gabe scheint ganz willkürlich gewesen zu sein, denn beim 3 Verzeichnis, das als erstes in Uebereinstimmung mit den Kalenderhalbjahren den Zeitraum von Julius bis Dezember 1799 umfaßt, wie es heute (nach zeitweisen kurzen Ab weichungen) noch eingerichtet ist, fehlen die ausländischen Bücher wieder Die Vollständigkeit, das rasche Erscheinen, das fortgesetzte Streben der Verlagshandlung nach Verbesserungen — im Anhänge erschienen seit 1801 Musikbücher und Musikalien, seit 1811 Landkarten — machten die Hinrichs'schen Halbjahrs kataloge bald bei den Sortimentern beliebt, die, wie im »Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels« berichtet wird, Partieen davon bezogen und gratis an ihre Kunden versandten. Das war freilich bei dem damaligen geringen
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