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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1898
- Sprache
- Deutsch
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^ 233. 7. Oktober 1898 Nichtamtlicher -reit. 7407 Grunde gelegt worden waren, wurde thatsächlich ein -Dele- giertenkongretz». Auf ihm wogten in den Tagen des 3. und 4. Oktober natürlich die Meinungen gewaltig durcheinander; die sofortige Gründung eines Deutschen Bundes für Handel und Gewerbe unterblieb, und nur eine Flut von Resolutionen trieb als letztes Ergebnis unendlicher Debatten, als Ausbeute der Verhandlungen dem Aktenmeere zu. Das war ganz erklärlich; einmal war eine ganze Anzahl von Delegierten von ihren Vereinen instruktionslos gelassen worden, dann begegneten sich die Abge ordneten selbst wieder in verschiedenen, oftmals noch nicht geklärten Anschauungen und Ansichten, kurz, dem aufgeschichteten Material gegenüber erwiesen sich die Verhandlungen als viel zu kurz. Immerhin wurde doch schon manche der vorhandenen Fragen in ihren Grundzügen gelöst; man erkannte die Notwendigkeit einer Revision des Gesetzes zur Bekämpfung deS unlauteren Wettbewerbes an, ging der unlauteren Reklamepresse zu Leibe und erging sich in ungezählten Vorschlägen zur Bekämpfung und Beseitigung der großen Warenhäuser, der Filialen und Fabrikniederlagen, der Konsum- und EinkausSvereine, der Beamtenwarenhäuser rc. -Erklärliche Strömungen beherrschten die einzelnen Debatten, gemäßigtere und radikale, kein Wunder, wenn sich auch parla mentarische Reibungen zeigten, obwohl, wie man seitens der Berliner Abgeordneten ganz falsch aufsaßte, von einer anti semitischen Opposition nicht im entferntesten die Rede sein konnte. Während noch am Begrützungsabend Berlin sich sehr sym pathisch zu der sofortigen Begründung deS geplanten Bundes sür Handel und Gewerbe zeigte, änderte es doch anscheinend an den Verhandlungstagen seine Meinung und schwenkte ver stimmt ab; ebenso verstimmt zeigte sich der Centralverband Deutscher Kaufleute, der mit Senator Schulze-Gifhorn und der geschlossenen Heeresfolge einzelner Vorstandsmitglieder dieser Gründung entgegentrat, als man sich sür eine Verschmelzung der einzelnen Schutzvereine mit diesem Central-Verband nicht willig erwies. Angesichts solcher schroffen Strömungen war an die Er richtung des Bundes, für dessen Satzungen schon Vorschläge bereit lagen, nicht zu denken; immerhin wurde ein wichtiger Schritt damit vorwärts gethan, daß man wenigstens dem Bunde im Prinzip zustimmte und die Vorbereitung sür die Jnscenierung des Bundes einer aus zehn Personen bestehenden, bereits namhaft ge machten Kommission übertrug, wie man diese auch mit der Durcharbeitung und Klärung der zehn Resolutionen betraute, die bei den Verhandlungen über das Großkapital im Detailhandel eingcreicht worden waren. -Sofort nach Schluß der öffentlichen Verhandlungen hat die gedachte Kommission ihre Arbeiten ausgenommen; sie hat zu nächst aus ihrer Mitte einen engeren Ausschuß, gebildet aus den Herren H. Reinhardt-Leipzig, erstem Vorsitzenden, Reichstags, abgeordneten Jacobskötter.Erfurt, stellvertretendem Vorsitzenden, Direktor Bruno Zirrgiebel-Leipzig, Schriftführer, Verbands- direkior Schirmer-Hannooer, stellvertretendem Schriftführer, und Stadtrat Wetzlich-Dresden, Kassierer, hervorgehen lassen und die Herren Rechtsanwälte Alfred Jacobsen-Hamburg und vr. Leo- Leipzig zu juristischen Beisitzern ernannt. Ihre weiteren Arbeiten wird sie sofort nach Sichtung des Materials aufnehmen.- Schließlich ist noch folgende Resolution zu erwähnen, deren Annahme eine fast endlose und sehr erregte Debatte über die Großbazare, Konsumvereine rc. zum Schluß brachte: -Das Eindringen des Großkapitals in die Betriebe des Klein handels macht sich immer mehr sühlbar und birgt eine schwere soziale Gefahr durch Unterdrückung des handelsgewerblichen Mittelstandes; auch bietet die, jedes konservativen Zuges ent behrende jetzige soziale Gesetzgebung nicht den geringsten Schutz gegen diese Gefahr. Die Gemeinden sind aber im ganzen Deutschen Reiche selbständig befugt, diese Auswüchse mit einer Sondergewerbesteuer zu belegen, welche, um die eingerissene Schleuderet wirksam zu treffen, nicht den deklarierten Verdienst, sondern den Umsatz umfassen muß. Die Erfolge, die mit dieser Bestimmung erzielt werden, müssen, wie z. B. in 12 Siädten in Sachsen, soviel als möglich durch die Presse bekannt gegeben werden, um andere Städte zur Nachahmung anzuspornen. Auch ist es dringend nötig, daß der Kleinhandel sich Einfluß aus die Städte verwaltung verschafft. Außerdem müssen die kleinen Kaufleute anstceben, Sitz und Stimme in den Handels- bez. Handels- und Gewerbekammern zu erhalten, um ihren Einfluß geltend zu machen.- Ein Einbrecher. — Am 30. September wurde in Mann heim ein früherer Heidelberger und Straßburger Student der Philologie, Karl Lambelet aus Weinheim, wegen zahlreicher Einbruchsdtebstähle zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehr verlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt, nachdem er schon früher wegen eines gleichen Verbrechen« in Rotterdam 5 Jahre Gefängnis verbüßt hatte. Im August 1896 nach Heidelberg zurück gekehrt, machte er nicht nur diese Stadt, sondern auch die weitere Umgegend zum Schauplatz seiner verbrecherischen Handlungen. Von den 17 ihm nachgewiesenen und von ihm eingestandenen Einbruchsdiebstählen seien hier die folgenden genannt: in der Buch handlung des Herrn Otto Petters in Heidelberg (entr endet 800 ^ bar und Bücher im Werte von ca. 100 ^); bei Herrn Theodor Groos in Heidelberg (5° 0 bar und sür 60 ^ Bücher); bei Herrn Ernst Aletter in Mannheim (80 bar, einen Mantel und sür 110 ^ Bücher); bei Herrn Friedrich Nemnich in Mann heim (14 ^ 25 ^ bar und sür 900 ^ Bücher); in der Buchhand lung G. L. Lang in Speyer (Bücher im Werte von 40^); in der De. Jae g er'sehen Buchhandlung in Speyer (eine Kassette mit über 600 ^ Inhalt und Bücher im Werte von 40 ^). Bücherdieb. — In der Wiener medizinischen Lesehalle, Alsergrund, Hösergasse Nr. 1, wurden in jüngster Zeit Bücher im Werte von 70 fl. gestohlen. Dieser Tage wurde der Dieb in der Person des beschäftigungslosen Commis Isidor Bittner, 39 Jahre alt, auSgesorscht und verhaftet. Bittner hatte die gestohlenen Bücher bei Antiquaren verkauft. Buchbinderstreik. (Vgl. Nr. 226, 232 d. Bl.) — Nach einer Mitteilung der Wiener Zeitung vom 5. Oktober streiken zur Zeit in Wien im ganzen 742 Gehilfen in 86 Buchbindereien. Geschäftliche Einrichtungen, und Veränderungen." * ^ Zum Schulwechsel s43892j mache ich ausdrücklich darauf auf merksam, daß der Verlag der Landwirt schaft!. Schulbuchhdlg. Karl Scholtze, der seit 18. Juli d. I. in meinen Besitz übergegangen ist, nur in Leipzig bei Herrn Otto Klemm ausgeliefert wird. Prenzlau, 1. Oktober 1898. Theophil Biller. s44465j Lomwisstous >r«eii8vl. Im Liuvsrstäväois mit Herrn Raul Ltisbl ilbsruabm ieb beute äis Vertretung kür die Kiews: Uvillrietl Lreislsr, Hamburg. I-siprig, 1. Oktober 1898. dokunQ ^nctrs. Uusundsechzigster Jahrgang. Anzeigeblatt. (42425) Oer Ilmrug in un°srsn Neubau ist vollendet. L.IIs Lenäungen also Sek. naob Meilen 28 (öliMcii) liWlW>»IM8tlSM 8K. VsllWMlsll öruelliüsnn ä.-6. ^IIsimSv ^uslisksrungsstslis der kdotoßrspdisedvn Union. Vslepbon Rufnummer: Nslsgramm-^drssss: 8968. Vsriagsensts.lt Lruekmann. (44410) Zabrze, im Oktober 1898. ?. 1. Mit Gegenwärtigem erlaube ich mir ergebenst mitzuteilen, daß ich hier am Platze eine Buch- M Mslkaliru-HaMilllg eröffnet habe. Meine Vertretung in Leipzig hat Herr L. Staackmann die Freundlichkeit gehabt zu übernehmen und wird derselbe Barpaketc stets anstandslos einlösen. Die Herren Verleger bitte ich Höst., mich durch Konto-Eröffnung freundlichst zu unter stützen. Ich werde meinerseits durch fleißigen Vertrieb von Neuigkeiten den Verkehr zu einem lohnenden zu gestalten suchen. Meine mehrjährige Thätigkeit in Berlin, sowie hier am Orte, bürgen dafür, daß ich die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zur Leitung eines solchen Unternehmens besitze. Für sofortige Uebersendung von Rundschreiben wäre ich sehr verbunden. Hochachtungsvoll Georg Kowalczyk. 985
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