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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1898
- Sprache
- Deutsch
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Leel-nzahl in Millionen Jährliche DurchschnittS- produktion an Werken 1 Werk aus Einwohner Aust Million Einwohner Werke 62 20 000 3100 323 30 9 000 3 300 300 38 11000 3 450 290 39 6 000 6 500 154 62 5 000 12 400 81 Land Deutschland (mit Einschluß von Deutsch - Oester reich und der deutschenSchweiz) Italien Frankreich England Vereinigte Staaten Wenn wir jedoch für Frankreich die höhern Zahlen der stattgefundenen Hinterlegungen von Pflichtexemplaren ein stellen, nämlich im Durchschnitt 13000 im Jahre, dann kommt dieses Land in die erste Stelle mit 1 Werk auf 2900 Einwohner und 342 Werken auf 1 Million Einwohner Nimmt man nun nach den Berechnungen Professor Buchers den Durchschnitt der jährlichen Produktion von Werken schweizerischen Ursprungs in den letzten Jahren unter Abzug aller Gelegenheitsschriften und der nicht in den Buchhandel gelangenden Werke auf rund 1000 Bücher und Broschüren an — eine in keiner Hinsicht übertriebene Zahl —, dann würde die Schweiz mit ihren 3 Millionen Einwohnern im ersten Range stehen, denn es käme hier 1 Werk auf 3000 Einwohner oder 333 Werke auf 1 Million Einwohner Höchstens würde sie dann von Frankreich als überholt gelten, wenn für letzteres Land die sehr günstige höhere Berechnung beigezogen würde. Aus dieser Zusammenstellung ergiebt sich jedenfalls so viel mit Sicherheit, daß die Schweiz keineswegs in der Litteratur zu den produktionsarmen Ländern gehört, sondern im Verhältnis zur Bevölkerungszahl und zu ihrer Ausdehnung als ein im Gegenteil publizistisch sehr regsames Land angesehen werden muß. (Schluß folgt.) lich im Augustheft gegebenen Zusammenstellungen des Droit ä'autsur, Organs otüoisl äs 1'Dniou intsrnationals paar la protsotion äss osuvrss Uttörairss st artistiguss. Kleine Mitteilungen. Markenschutz. — Der 1. Oktober 1898 war ein bedeutsamer Tag für den Handel und die Industrie Deutschlands, da (worauf schon früher auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht worden ist) mit ihm das alte Markenschutzgesetz vom 30. November 1870 in seiner letzten Wirkung außer Kraft trat. Alle bis dahin nicht zur Umschreibung in die patentamtliche Zeichenrolle angemeldeten, amtsgerichtlich eingetragenen Zeichen sind nunmehr erloschen und schutzlos. Unter diesen erloschenen Zeichen sind viele, die an sich überhaupt niemals schutzfähig waren und nur dem prüfungslosen Eintragungsverfahren des alten Gesetzes ihre unberechtigte Existenz verdankten. Solche Zeichen wurden von ihren Inhabern entweder freiwillig fallen gelassen oder ihre Umschreibung nach dem neuen Warenzeichengesetz von dem königlichen Patentamte verweigert. Anderseits sind aber auch viele gerichtliche Zeichen erloschen, weil deren Inhaber mit den Bestimmungen des neuen Gesetzes nicht vertraut waren oder die Umschreibung gänzlich vergessen hatten. In solchen Fällen, die sich den Betroffenen früher oder später in unangenehmer Weise bemerkbar machen werden, ist die alte Priorität unwiderruflich verloren; jedoch können die erloschenen Zeichen zu jeder Zeit wiederum zur Anmeldung kommen, unter liegen aber alsdann den amtlichen Gebühren und rangieren bei der Prüfung hinter jedem früher angemeldeten neuen Zeichen. Trotz des Verlustes der alten Priorität wird also der Zeichenschutz durch schleunige Neuanmeldung in vielen, wenn auch nicht in allen Fällen noch zu retten sein. Centralstelle für Bildungsvermittlung. — Der -Wie ner Volksbildungsverein- wird demnächst eine .Centralstelle für Bildungsvermittlung- schaffen. Die durch zwölfjährige Vor- tragSthätigkeit des Vereines und durch die Universitäts-Kurse erfolgte Ausbreitung der volkstümlichen Belehrung hat zur Folge, daß die ernsten Teilnehmer an diesen Vorträgen die em pfangene Anregung durch das Studium der einschlägigen Litte ratur zu erweitern und zu vertiefen wünschen. Mündliche und schriftliche Belehrung, von fachmännischer Seite gegeben, hebt den Wert der Vorträge. Solcher Unterricht durch Korrespondenz im Anschlüsse an Vorträge und Unterrichtskurse ist in Amerika, und zwar in Chatauqua, zuerst versucht worden. Der Wiener Volksbildungsverein will nun gleichfalls diesen Weg betreten. Aus der Reihe der Vortragenden wurden bereits dreißig Fachmänner ge wonnen, die sich bereit erklärt haben, schriftlich an sie gelangende Fragen aus ihren Wissensgebieten mit Litteratur-Nachweisen zu beantworten; außerdem werden mehrere von ihnen zu be stimmten Stunden in der Kanzlei des Volksbildungsvereins (Wien I, Tegetthoffstratze Nr. 4) den dort erscheinenden An sragenden mündlich kurze Belehrungen erteilen. Späterhin soll die .Centralstelle für Bildungsvermittlung- auch die weitere Aufgabe übernehmen. Bildungsoereinen und Einzelpersonen, die Volksbibliotheken errichten wollen, aber bezüglich der Auswahl und Beschaffung der Bücher Auskunft benötigen, diese Ratschläge und Vermittlung angedeihen zu lassen. Papier-Industrie Oesterreichs. — Der vom Verein österreichisch - ungarischer Papierfabrikanten anläßlich der Feier seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens herausgegebenen Fest schrift entnimmt die Papierzeitung, daß es in Oesterreich Ende 1897 144 Papierfabriken gab, ferner 36 Grau- und Hadern- pappensabriken, 183 Holzschleifereien und 36 Zellstoff-Fabriken mit 246 Papiermaschinen, 66 Pappenmaschinen, 691 Schleifern, 243 Holzschliff - Entwässerungsrnaschinen und 122 Zellstoffkochern in vollem Betriebe. Diese Fabriken verwerten 57 000 D8 Wasser- und 17 000 ?8 Dampskraft. Die Erzeugungsmenge betrug 170 Millionen Kilogramm Papier aller Art, 20 Millionen Kilogramm Grau- und Hadernpappen, 85 Millionen Kilogramm Holzschliff, 40 Millionen Kilogramm weiße und braune Holzpappe. 90 Millionen Kilogramm gebleichten und ungebleichten Zellstoff mit einem Handelswerte von zusammen 70 Millionen Gulden. Am meisten entwickelt ist die Papierfabrikation in Niederösterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien. In den Alpenländern besteht nur eine Fabrik (Braunau am Inn) länger als ein Jahrhundert. Die Mehrzahl der Fabriken ist erst in den sechziger und siebziger Jahren entstanden. Straßburger Druckerei und Verlagsanstalt (vor mals R. Schultz L Cie.). — Die am 29. September abgehaltene Generalversammlung setzte auf Antrag des Vorstandes die Dividende auf 6'/,»/„ (-- 65 ^ pro Aktie) fest. - Das Gesellschaftskapital be trägt 1400000 Der Reingewinn des am 30. Juni abge- chlossenen Geschäftsjahres 1897/98 ist 143633 X 9 (116260 ^ 1 H m Vorjahre). Die Abschreibungen belaufen sich auf insgesamt 38281 ^ 98 Auf neue Rechnung werden 9797 ^ 11 ^ vor- getragen. Der Bericht des Vorstandes stellt auch für das laufende Jahr ein befriedigendes Ergebnis in Aussicht. — Die Dividende kann sofort gegen Rückgabe des Dividendenscheins Nr. 10 bei der Gesellschaftskasie in Straßburg, bet Herren Gebrüder Bethmann in Frankfurt a/M. oder bei der Allgemeinen Elsässtschen Bankgesellschast in Frankfurt a/M. erhoben werden. Gedächtnisfeier für Theodor Fontane. — Im großen Saale des Rathauses zu Berlin fand am Sonntag, den 2. Oktober, mittags um 12 Uhr eine von dem Verein -Berliner Presse - veranstaltete Gedächtnisfeier für den verstorbenen Dichter und Schriftsteller Theodor Fontane statt. Der weite Raum war fest lich erleuchtet und reich mit Laubgewächsen geschmückt, von deren grünem Hintergrund sich die Büste Seiner Majestät des Kaisers und Königs sowie diejenige des Gefeierten wirksam abhoben. Als Vertreter des Ministeriums der geistlichen rc. Angelegenheiten waren der Geheime Ober-Regierungs-Rat Müller und der Geheime Regierungs-Rat Dr. Schmidt erschienen; die Stadt Berlin war durch den Bürgermeister Kirschner und zahlreiche Stadtverordnete vertreten. Ferner waren als Ehrengäste zugegen die Staats-Minister vonDelbrück und vonMaybach, der General-Intendant der König, lichen Schauspiele Graf von Hochberg, der Rektor der Universi. tät, Professor Dr. Schmoller, sowie eine große Anzahl bekannter Persönlichkeiten aus Schriftsteller-, Kunst- und Theaterkreisen. Die Feier wurde, nachdem die Angehörigen des Verstorbenen, von den Vorstandsmitgliedern des Vereins geleitet, den Saal betreten und ihre Plätze eingenommen hatten, mit dem von dem Philharmonischen Chor gesungenen Choral: -Wenn ich einmal soll scheiden- ein geleitet. Die Gedenkrede hielt Professor Dr. Erich Schmidt, der ein lebensvolles Bild der dichterischen Laufbahn und der persön lichen Eigenschaften des Verstorbenen entwarf. Auf die Rede folgte der Vortrag einiger ausgewählten Dichtungen Fontanes durch Herrn Josef Kainz vom Deutschen Theater, und zwar des lyrischen Gedichts .Treulieschen-, der Balladen -Gorm Grymme-, John Magnard- und -Der alte Ziethen-. Mit dem Gesang des Chores -Streut die Blumen, süß von Duft- aus dem Oratorium Samson» von Händel fand die Feier, die auf die zahlreich Ver- ammelten sichtlich einen tiefen Eindruck gemacht hatte, einen er lebenden Abschluß.
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