Redaktioneller Teil. Durch das Htnscheidm des Herrn vr. K. c. Alexander Francke Präsidenten -es Verwaltungsrats -er Firma A. Francke A.<G. in Bern ist der Börsenverein und der gesamte deutsche Buchhandel in tiese Trauer versetzt worden. Er verliert in dem Dahingegangenen den mannhaften Vertreter des deutschen Buchhandels in der Schweiz, der in seiner 40jähr. beruflichen Selbständigkeit seine hervorragenden Kenntnisse und ausgezeichneten Charaktereigenschaften selbstlos in den Dienst der buchhändlerlschen Allgemeinheit gestellt hat. Seine berufliche Tüchtigkeit, sein kluges Urteil und seine lautere Persönlichkeit sind in den Ehrenämtern, in die ihn das Vertrauen der Berufsgenosfen beries, dem Börsenvsrein vielfach zugute gekommen, insbesondere in den Jahren 190> bis 1805, wo der Verstorbene im Vorstand des Börsenvereins des Amt des Zweiten Schriftführers bekleidete. In diesen für den Buchhandel kampfreichen Jahren hat er unter der Vorsteherschaft von Albert Brockhaus als Vorstandsmitglied dem Börsenveretn unschätzbare Dienste geleistet. Sein hauptsächlichstes ehrenamtliches Wirken galt natürlich dem Schweizerischen Buchhändlerverein, dessen Leitung mehr als zwei Jahrzehnts mit nur wenigen Unterbrechungen in seinen Händen gelegen hat und der in ihm den Verlust seines Ehrenmitgliedes betrauert. Für dieses hervorragende Wirken zum Wohle des deutschen und schweizerischen Buchhandels rufen wir dem Verewigten über das Grab hinaus den aufrichtigen Dank des Börsenvereins zu. Leipzig, den 3. November 1825. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. lax Nöder. vr. Friedrich Oldenbourg. Paul Nitschmann. llbert Diederich. Richard Linnemann. Ernst Reinhardt. Der deutsche Buchhandel und die Deutsche Akademie. Von Staatssekretär z. D. Freiherrn von Welser. Wohl ist durch Rundschreiben wie auch durch die mündlichen Ausführungen des Herrn Or. Oldenbourg auf der Ham burger Tagung Vorständen und Delegierten der Kreis- und Orts verein« Sinn und Zweck der Deutschen Akademie klargelegt wor den, aber es handelt sich darum, über diesen engeren Kreis hin aus jeden deutschen Buchhändler darüber aufzuklärcn, daß heute nicht nur theoretisch der Zeitpunkt straffster Zusammenfassung der kulturellen Kräfte des Deutschtums gekommen ist, sondern daß nun auch der Rahmen für praktische Arbeit in diesem Sinne ge geben ist und daß der Buchhandel bcruscn ist, hier nicht nur Hilft-, sondern auch Pionierarbeit zu leisten. Die Deutsche Aka demie oder, wie ihr vollständiger Titel lautet, die Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und zur Pflege des Deutschtunis — Deutsche Akademie —, die am 5. Mai 1825 in einem feier lichen Akte in München gegründet wurde, hat sich die Pflege aller geistigen und kulturellen Lebensäußerungen des Deutschtums zur Aufgabe gesetzt und wird sowohl bei ihren wissenschaftlichen Ar beiten als auch bei deren Auswirkungen und namentlich bei ihrer praktischen Tätigkeit in hohem Maße aus das Interesse des deut schen Buchhandels rechnen dürfen. 22SS