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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1908
- Sprache
- Deutsch
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080606
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6318 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 136, k. Juni 1908. markt--, setzt sich der Verfasser sofort mit dem Hauptproblem: Literarischer (Kappscher) oder ökonomischer (Hasescher) Stand punkt? in sehr befriedigender Weise auseinander. Die Lösung lag nach dem Freiwerden von allen Bindungen nahe: eine Ver quickung beider Ansichten. Also nicht ausschließlich oder doch hauptsächlich eine erweiterte Literaturgeschichte oder Kultur geschichte » I» Kapp, aber auch nicht bloß eine materielle Ent wicklung des Buchgcschäfls, sondern (unter klugerBerücksichtigung der ohne Zweifel berechtigten Forderung: den »Kapp-Gold- friedrich« als einigermaßen einheitliches Geschichtswerk zu be enden, und unter entschlossener Dreingabe wünschenswerter Desi derata) ein Versuch, den deutschen Buchhandel vom Westfälischen Frieden an, der zur Verselbständigung der deutschen Einzel staaten geführt und dem protestantisch-norddeutschen Geistes leben das Übergewicht über das süddeutsch-katholische ver schafft hat, nach der modernen wirtschaftshistorischen, Materie und Geist in gleichem Grade beachtenden Methode Lamprechts zu psychisteren. Das literarische Leben Deutschlands kommt dabei ebenso zu seinem Rechte wie der Wechsel in den Betriebsformen und Geschäfts bräuchen. Die Periodisterung geschieht nicht aus schließlich nach wirtschaftlichen, sachlichen Gesichtspunkten (3. Kapitel: »Der Buchhändler«, 6. Kapiiel: »Der Buch handel«), sondern richtet sich ebenso nach den Haupt entscheidungen in der deutschen Geistesgeschichle. Wo es die Rücksicht aus empfindliche Lücken im ersten Bande gebot, da haben wir natürlich ein Kompromiß vor uns) das zeigt sich deutlich besonders bei der Behandlung des Themas Leipziger Büchermesse (im 4. Abschnitt). Auch wer Felix v. Schroeders Abhandlung »Die Verlegung der Büchermesse von Frank furt a/M. nach Leipzig« (Leipz. 1904) kennt, wird Gold friedrichs entsprechende Ausführungen mit Genuß lesen, weil er diese Frage nicht losgelöst von allem übrigen vornimmt, sondern sie (zusammen mit der andern Hauptfrage nach den Gründen der Entwicklung des Geschäftsverkehrs außer der Messe) in die Mitte seiner umfassenden Betrachtungen stellt. Von klarer Einsicht in die Grundprobleme zeugt endlich auch das Schlußkapitel: »Das bibliopolische Deutschland, seine Absatz- und Preisverhältnisse) Nachdruck und Zensur». Unter dem doppelten Gesichtspunkt also einer tunlichst fühlbaren Pietät gegen die Kappsche Linienführung und der modernen Forderung nach einer Bevorzugung von Markt und Handel wird uns in diesem zweiten Bande die Geschichte des deutschen Buchwesens von der Milte des siebzehnten bis kurz vor die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts nach allen seinen Seiten und Lebensäußerungcn hin vorgeführt. Wollte ich wissenswerte Einzelheiten daraus Mitteilen, so würde eine eigene Broschüre daraus entstehen, überdies darf ich ohne weiteres annehmen, daß Goldfriedrichs Auffassung verschiedener Entwicklungsstufen sehr bald zu mannigfachen Aussätzen anderer den will kommenen Anlaß bieten wird. Solchen Sonderarbeiten vor zugreifen, dazu liegt für mich gar kein Grund vor) hier galt es lediglich, die Gesamtleistung als solche in einer einfachen Anzeige zu würdigen. Wer seinen Beruf lieb hat, wird auch dessen Werdegang genau kennen lernen wollen; hier ist die Möglichkeit dazu geboten. Der dritte Band, der demnächst ausgegcben werden soll, wird sich bis zur Gründung des Börsenvereins, der Schlußband (mit Gesamtregister!), der ver mutlich Ende 1909 erscheinen wird, bis zur Gegenwart erstrecken. Der deutsche Buchhandel wird den Namen Goldfriedrich fortan und jederzeit mit berechtigtem Stolze nennen dürfen. München. Helmolt. Verein der österreichisch - ungarischen Buchhändler. Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des Ausschusses des Vereines vom 22. Mai 1908, '/2 b Uhr nachmittags. (Nach der: Österreich.-Ungar. Buchh.-Correspondenz.) Vorsitzender: Herr Wilhelm Müller. Anwesend die Herren: F. Deuticke, O. Friese, A R. v. Hölder, A. Köhler, L. Mayer, A. Schönfeld, M. Stein, H. Dachauer. Entschuldigt die Herren: R. Heger, R. Mohr und A. Robitschek. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, begrüßt die An wesenden und erstattet nachfolgenden Bericht: Sehr geehrte Herren! Mit Rücksicht auf den Umstand, daß die heutige Sitzung eigentlich nur den Schluß der am 28. März abgehaltenen Sitzung bildet und in der Zwischenzeit nur sehr wenige wichtige Eingänge eingelaufen sind, welche einer weiteren Besprechung in unserer Mitte Vorbehalten bleiben müssen, kann ich mich in meinem Bericht sehr kurz fassen. Am 13. April feierte der »Oerels äs la librairle belgs« sein sünfundzwanjigjähriges Jubiläum, zu dem wir ihm in einer längeren Depesche auf das herzlichste Glück wünschten. Am 1b. April waren es 40 Jahre, daß unser verehrter Kollege Herr Josef Koch in die I. G. Calve'sche k. u. k. Hof- und Universitätsbuchhandlung in Prag eingetreten ist, die seit nunmehr 15 Jahren sich in seinem Besitz befindet. Wir haben Herrn Josef Koch unsere herzlichsten Glückwünsche zu dem Gedenktag ausgesprochen. Am 26. April fand in Wien die konstituierende Versammlung des Zentralverbands österreichischer Kaufleute statt, und gereicht cs mir zur besonderen Freude, Sie daran erinnern zu können, daß Herr Franz Deuticke in den Präsidialrat dieser Organisation, an die wir große Hoffnungen knüpfen, eingetreten ist. Da die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler dem Ver band angehört und Herr Franz Deuticke gewiß jederzeit im Präsidium dieses Verbands unsere Interessen wahren wird, entfällt unseres Erachtens die Notwendigkeit, daß der Verein selbst, dessen Mitglieder zum Teil mit jenen der Korporation identisch sind, ebenfalls dem Verband beitritt. Wie Sie gelesen haben werden, hat der Jndustrierat eine Novellierung des Pensionsversicherungsgesetzes noch vor seinem Jnslebentreten durch die Gesetzgebung an geregt. Da dieser Beschluß auf einen Kompromißantrag zurückzuführen ist, welchen der Regierung nahestehende Per sönlichkeiten einbrachten, so ist es sehr wahrscheinlich, daß die Regierung sich zu einer Novellierung entschließen wird. Der oben erwähnte Zentralverband österreichischer Kaufleute hat eine entsprechende Aktion begonnen, um auch weiterhin in diesem Sinne auf die Regierung einzuwirken. Der Zentral verband hat sich auch an uns mit der Frage gewendet, ob wir für die geplante Novellierung besondere Wünsche hätten. Da dies nicht der Fall ist und unser Wunsch lediglich darin besteht, daß das kaufmännische Hilfspersonal in seiner All gemeinheit von der Pensionspflicht ausgenommen werde, ein Wunsch, den die gesamte Kaufmannschaft teilt, haben wir keine Veranlassung, dem Zentralverband besondere Vorschläge zu erstatten. Das von unserem Vereine ausgegangene Gesuch an das Obersthofmeisteramt wegen der Änderung der Firmen der Hofbuchhändler, das in der »Buchhändler-Correspondenz» abgedruckt worden ist, ist leider abschlägig beschicken worden.
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