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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1908
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- Deutsch
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113. 16. Mai 1908. Nichtamtlicher TeU. vürjenblaU f. b. vtl-n. Buchhandel 5507 Handwerkes mit Spannung entgegengesehen worden, und das Werk entspricht nicht nur den großen Erwartungen, die gehegt wurden, sondern es übertrifft sie noch bei weitem. Es ist ein Buch einzig in seiner Art und ein Kunstprodukt seltener Gattung, sowohl in der unübertrefflichen Reproduktion der Bilder wie auch in der harmonischen Gesamtwirkung aller verwendeten Materialien und in der Ausführung des Ganzen. Das feine, geradezu klassische Büttenpapier ist eigens inHolland angefertigt worden, von bemalten weltbekannten Hause Van Gelder in Amsterdam, der Druck wurde einer der feinsten Offizinen Londons übertragen und der überaus vor nehme und geschmackvolle Einband ist das Werk der deutschen Buch binderei Zähnsdorf in London. Die Sorgfalt, die der Herstellung der Reproduktionen zugewendet wurde, steht gewiß in der Geschichte der Jllustrationstechnik einzig da. Monatelang, ja zum Teil jahrelang waren Künstler damit beschäftigt, und als für die ko lorierten Blätter der Miniaturen eine bestimmte oder vielmehr eine unbestimmte Farbe trotz aller Mühe nicht genau getroffen werden konnte, wurde ein wenig von der Farbe vom Original losgelöst und chemischer Analyse unterworfen, damit aus diesem Wege die richtige Nuance erzielt würde. Das Ergebnis aber hat all die Mühe reichlich ausgewogen, ganz besonders bei den Minia turen. deren Wiedergaben wahre Kunstwerke sind. Die zum Druck verwendeten Platten wurden nur zum Teil in London hergestellt, zum größeren Teil in Berlin und München; deutsche Arbeit ist also bei diesem schönen Werk nicht unwesentlich beteiligt. Ab gesehen von der Ausstattung, ist auch der Inhalt des Kataloges selbst von großem Interesse, denn er gibt eine Übersicht über eine der reichsten und künstlerisch wertvollsten Privatsammlungen der Welt, eine Sammlung von Meisterwerken, deren Wert auf min destens 20 Millionen Mark geschätzt wird. Von besonderem Inter esse ist Gainsboroughs berühmtes Porträt der Herzogin v. Devon- shire, nicht nur als Kunstwerk, sondern auch der romantischen Schicksale wegen, die es erlebt hat und die im Katalog einen Raum von neun Seiten einnehmen. Pensionsanftalt deutscher Journalisten und Schrift steller (Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit) in München. — Laut Beschluß des Vorstandes wird die diesjährige ordentliche Hauptversammlung auf Sonntag den 28. Juni 1908 nach Worms einberufen. — Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1) Entgegennahme der Jahresrechnung, der Bilanz und des vom Aufsichrsrat zu erstattenden Prüfungsberichts. — 2) Erteilung der Entlastung. — 3) Genehmigung des Ver- waltungsbudgets für das Jahr 1909. — 4. Festsetzung des Zu- schusses für das Jahr 1909. — 5) Neuwahl der Mitglieder des Aufsichtsrats und Vorstands. — 6) Bestimmung über den Ort der nächsten Hauptversammlung. Zu Punkt 5 der Tagesordnung wird mitgeteilt. daß nach dem Turnus auszuscheiden haben aus dem Vorstand Herr Philipp Frick. auS dem Aufsichtsrat die Herren E. Barth-München. A Lichtblau-Wien. A. Mahn-Leipzig, M. Scharre-München und Frau U. Wolff-Frank-Berlin. * Deutscher Bibliothekartag. (Vergl. Börsenbl. 1908, Nr. 19. 85.) — Die diesjährige Versammlung deutscher Biblio thekare (9. Bibliothekartag und Ordentliche Mitgliederversamm lung des Vereins deutscher Bibliothekare) wird, wie hier bereits kurz mitgeteilt wurde, am 11. und 12. Juni in Eisenach statt- finden. Am Abend des 10. Juni wird ein Begrüßungsabend die Tagung eröffnen, worauf am Donnerstag den 11., vormittags 9 Uhr, und Freitag den 12. Juni nach Beendigung der Mit gliederversammlung des Vereins deutscher Bibliothekare in der Aula des Großherzogl. Karl-August-GymnasiumS die Verhand lungen beginnen. Vorträge haben unter anderm angemeldet: Bibliothekdirektor Keyßer - Köln über: »Die .Landesliteratur' und die öffentlichen Bibliotheken, mit besondrer Rücksicht auf die Nheinprovinz-; Stadtbibliothekar Fritz-Charlottenburg über: »Das Volksbibliothekswesen in Oberschlesien-; Stadtbibliothekar Nörrenberg-Düsseldorf über: »Drahtgeheftete Verleger bände-; Bibliotheksekcetär Glauning-München: »über mittel alterliche Handschriftenverzeichnisse- ; Oberbibliothekar Geiger- Tübingen: -Johannes Fallati als Tübinger Oberbibliothekar-; ferner der Assistent am Goethe-Schiller-Archiv in Weimar vr. C. Schüddekops: »Bericht über die Neuordnung von Goethes Bibliothek-. Mit der Tagung sind mehrere Besichtigungen — so der Karl-Alexander-Bibliothek, des Thüringischen Museums und der Wartburg — verbunden. Je nach der Witterung und den sonstigen Umständen soll ferner am Sonntag den 13. Juni ein gemeinsamer Ausflug in die nähere oder weitere Umgebung Eisenachs den Schluß der Tagung bilden. Gehilfen-Kantatefeirr ISO». (Vergl. Börsenblatt Nr. 111.) — Das Leipziger Tageblatt meldet-. Die dem Zentralverbande der Handlungsgehilfen ange hörenden Buchhandlungsgehilfen Leipzigs haben in einer schwach besuchten Versammlung beschlossen, sich an der allgemeinen Buch- Händler-Kantatefeier nicht zu beteiligen, dagegen in einer Demon strationsversammlung erneut diejenigen Forderungen an die Prinzipale zu richten, deren Erfüllung sie bisher abgelehnt hätten. PeusionKversicheruug der Privataugestellte«. — Die Arbeiten an der Denkschrift, die die versicherungstechnischen Unterlagen für die Einführung einer Pensionsoersicherung der Privatangestellten enthalten soll, nähern sich ihrem Abschluß. Die Denkschrift wird somit demnächst veröffentlicht werden können. Je nach dem Ausfall, den die öffentliche Kritik dieser Unterlagen haben wird, wird sich die weitere Behandlung der Angelegenheit seitens der zuständigen behördlichen Stellen richten. * Kunftpstege i« Österreich. — Der Budgetausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses erledigte nach längerer Debatte den Titel »Kunst» und nahm einstimmig eine Resolution an, in der die Regierung aufgefordert wird, die für die Kunstförderung im nächstjährigen Budget vorgesehenen Mittel auf eine Million Kronen zu erhöhen. Der Unterrichtsminister vr. Marchet er klärte, der Vorwurf, daß zu wenig für die Kunst geschehe, treffe nicht das Unterrichtsministerium, da es sich hier um eine finan zielle Frage handele. Es sei im übrigen zuzugeben, daß alles getan werden müsse, was der Förderung der Kunstpflege dienen könne. In Kunstsragen dürfe es keine Scheidungen geben und er freue sich, daß der Kommissionsberichterstatter prinzipiell nichts gegen die Gründung einer deutschen Akademie in Prag einwende. Sollte in dieser Hinsicht eine gedeihliche Entwicklung nicht erfolgen, so müßte eine Trennung der Akademie in eine deutsche und eine tschechische Sektion eintreten. Die Schöpferkraft der alte« Leute. — Von verschiedenen Gelehrten, besonders von Professor Osler, ist in jüngster Zeit die Theorie aufgestellt worden, daß der Mensch die höchste Blüte seiner Kräfte und Fähigkeiten schon in einem jugendlichen Alter erreiche und daß etwa vom 25. bis 40 Lebensjahre der Höhepunkt seines Schaffens dauere. Gegen diese Anschauungen wendet sich W. A. Dorland in »Lsotur^ ZlaxaLivs» und führt in langen Listen die unsterblichen Werke auf, die uns verloren gegangen sein würden, wenn der Tod die Genies im 40. oder auch im 50. und 60. Jahre dahingerafft hätte. Unter den Großtaten des Geistes, die noch von Männern nach Vollendung ihres 70. Lebens jahres vollbracht worden sind, würde dann zunächst das gewaltige Werk der Gesetzgebung durch Moses nicht geschaffen worden sein, denn der Führer der Kinder Israel war bereits mehr als hunderr Jahre, da er seinem Volke diesen Wegweiser durchs Leben schenkte. überhaupt haben Gesetzgeber vielfach Meisterleistungen erst im hohen Alter in der Fülle ihrer Lebenserfahrungen voll bracht, so Palmersion, Disraeli, Gladstone, Thiers u. a. Savigny, der Begründer der modernen Rechtsgeschichte, vollendete sein Obligationenrecht mit 74 Jahren. Auf dem Gebiete der Wissenschaft würde Galilei niemals die Libration der Mond kugel entdeckt und die Fundamente der Physik in seinen -Dialogen- dargelegt haben, wenn er nicht das Alter des Psalmisten erreicht hätte. Die letzten fünf Bände von Buffons Naturgeschichte wären nicht geschrieben worden, nicht das größte Werk Lamarcks, das die moderne Zoologie begründete; von Bär hätte nicht seine »Vergleichende Embryologie- vollendet und ebenso wenig würden sich noch heute Tausende an Alexander von Humboldts »Kosmos« erfreuen. Auch Eulers größtes astronomisches Werk »Opuseuls. aval^tiea- ist nach seinem 70. Lebensjahre entstanden. Einige der herrlichsten Werke von Tizian wären nicht gemalt worden, wenn der Meister nicht jenen 715'
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