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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1872
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1872
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- Deutsch
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-N 53, 4. März Nichtamtlicher Theil. 815 Gehalt für einen Vertreter eines solchen Bureaus aufbrächten? Sollte nicht auch der Börsenverein von seinen verschiedenen Beamten einen gegen angemessene, aus einer billigen Gebühr für die Ver mittelung von Stellen mit zu bestreitende Vergütung zur Ueber- nahme dieses gewiß sehr dankenswerthen Amtes bereit finden? Der Verein „ Krebs " rc. (J.A.) Träger. Miscellen. Aus München, 26. Febr. schreibt man der Allgemeinen Zei tung: „Wie man hier vernimmt, ist es noch zweifelhaft, ob der Entwurf eines Preßgesetzcs für das Reich dem Reichstage schon in der bevorstehenden Frühjahrssession wird vorgelegt werden können, da eine Verständigung unter den Regierungen der Einzel staaten über wesentliche Punkte bisher noch nicht zu erzielen war. Man wird wohl annehmen dürfen, daß unter anderm hauptsächlich die Frage: „ob allePreßrcate den Schwurgerichten zur Aburtheilung zu überweisen sind", zu jenen gehört, über welche nicht alle Regierungen gleicher Ansicht sind. Augsburg, 27. Febr. Die rühmlichst bekannte Antiquariats firma Butsch Sohn dahier hat soeben ihren 82. Katalog aus gegeben, der auf 127 Seiten 2836 der seltensten und interessantesten Bücher zum Verkauf ausbietet. Dieselben stammen zum größten Theil aus der weiland Bibliothek des bekannten Demokrit-Weber, welche erst jetzt, 40 Jahre nach dem Tod ihres einstigen Besitzers, dessenVerlegerHr.Hallberger je»., der dieselbe seinerzeit aus Weber's Nachlaß erstanden hatte, zu veräußern sich entschloß. Wer C- I. Weber's Schriften kennt — und wer kennt nicht wenigstens den „Demokrit" — kann sich von der pikanten Reichhaltigkeit der Büchersammlung dieses Salyrikers leicht einen Begriff machen. Der Katalog allein schon bietet eine interessante Lectüre. (Allg. Ztg.) Berlin, 23. Febr. Die „Vossische Z eitung ", welche heute seit dem ersten Tage ihres Erscheinens 150 Jahre zurückgelegt hat, bringt an der Spitze des Blattes einen darauf bezüglichen Artikel, und in der zweiten Beilage einen Rückblick auf die Geschichte der „Vossischen Zeitung", verfaßt von Hermann Kletke, dem jetzigen Chef-Redacteur. Es wird darin gesagt: „Von allen Berliner Zei tungen ist die Vossische die einzige, die einen 150jährigen ununter brochenen Bestand Nachweisen kann; dagegen datirt die älteste Zei tung Berlins, von der sich Exemplare erhalten haben, noch an hun dert Jahre vor ihr." Aus jener ältesten Zeitung, deren erstes Er scheinen nicht mehr festzustellen ist, werden einige Proben mitgeth eilt; dieselbe ist jedenfalls nicht über das Jahr 1621 zurückgegangen. Das Privilegium der jetzigen „Vossischen Zeitung" datirt vom 11. Februar 1722; es wurde ursprünglich dem Buchhändler Rüdi ger in Berlin ertheilt. Jetzt sind, wie der Rückblick mittheilt, die Besitzer der Zeitung: zur einen Hälfte der Stadtgerichtsrath Lcssing, Neffe des verstorbenen Justiz-Commissarius Lessing, zur anderen Hälfte die drei Söhne und zwei Töchter der verstorbenen Münz- director Müller, welche früher mit ihrem Bruder, dem J.-C. Les sing, jenem langjährigen Leiter des Instituts, die Zeitung gemein schaftlich besaß. Das ruhmreichste Blatt in der Geschichte der „Vossischen Zeitung" ist die Mitarbeiterschaft Lessing's (1751 bis 1755). Auch Mitarbeiter wie Rellstab's, Gubitz' und Otto Lind- ner's muß in Ehren gedacht werden. Aus der Geschichte der Zei tung können wir nur wenige Punkte hervorheben. Mit der Thron besteigung Friedrich's des Großen bricht für das Zeitungswesen ein neuer Morgen an. Ein Schreiben des Cabinetsministers Grafen Podewils eröffnete im Namen des Königs: daß dem „Berlinischen Zeitungsschreiber" eine „unbeschränkte Freiheit" gelassen werden solle, in dem Artikel von Berlin von allem was daselbst vorgehe zu schreiben was er wolle, ohne vorherige Censnr. Auch wurde eben daselbst die Acußerung des Königs veröffentlicht: „daß Onskttsv, wenn sie intorossnut sein sollten, nicht Konirt werden müßten". Aber es blieb bei den Worten; als die „Vossische Zeitung" sich im geringsten mausig machen wollte, sagte der König wie sein Vater: „Raisonnir' Er nicht!" Wahrend der letzten Reaction hatte die Zeitung, wie alle liberalen Blätter, einen harten Stand. Die Re daction hatte damals Gelegenheit, Kenntniß von einem allerhöchsten Handschreiben an Hrn. v. Hinckeldey zu nehmen, das mit den Wor ten begann: „Die »Vossische Zeitung« spielt schon wieder den Theo- logum" u- s. w. Die altbegründete Zeitung hat bekanntlich seit kurzem ein größeres Format angenommen und zählt jetzt über 17,000 Abonnenten, ist also Wohl, abgesehen von der wohlfeilen Volks-Zeitung, das verbreitetste Berliner Blatt. (B. Bl.) Die Bitten und Gesuche von Vereinen aller Art um unent geltliche Ueberlassung von Büchern zum Zwecke der Grün dung von Vereins-Bibliotheken haben in der letzten Zeit so über handgenommen, daß es geboten erscheint, auf dieses Unwesen wieder einmal öffentlich hinzuweisen. Die nächste Veranlassung hierzu gibt ein Gesuch des „Wiener kaufmännischen Vereins", welcher die löb liche Absicht hat, „eine große, den Verhältnissen entsprechende Bibliothek zu gründen", und sich zu diesem Zwecke mit der Bitte an den deutschen Buchhandel wendet, das Unternehmen durch Bei träge von Büchern zu unterstützen. In dem betreffenden Circulare wird hervorgehoben, daß der genannte Verein 1100 Mitglieder zählt. Sollte diese stattliche Anzahl junger Wiener Kaufleute nicht in der Lage sein, wenn auch nicht eine „große" so doch eine „den Verhältnissen entsprechende" Bibliothek aus eigenen Mitteln zu gründen? — Man sieht immer wieder, daß Bücher als eine Waare ohne Werth betrachtet werden, welche man sich Wohl schenken läßt, für die man aber nicht gern Geld ausgibt. Zum Buch Händler st hl. — Es macht einen recht unange nehmen Eindruck, und ist gar zu oft zu sehen, wie von Angehörigen des Standes, welcher sich gern den „Träger der Wissenschaft" nennt, entschieden falsche Wendungen gebraucht werden. Um nur einige herauszugreifen, will ich bemerken, daß das Wort „möglichst" nicht zur Bestimmung eines gewissen Tages angewandt werden darf; also nicht „möglichst bis Anfang März", sondern „womöglich". Ferner: „gebrauchen" heißt etwas zu seinen Bedürfnissen verwenden, „brau chen" soviel als bedürfen; wir „brauchen" also Bücher, „gebrau chen" sie aber nicht. „Ich erbitte gefälligst" ist auch nicht zu recht- fertigen, denn im Erbitten liegt keine Gefälligkeit; es muß viel mehr heißen: „ich bitte, mir gefälligst zu senden". Mit Fremd wörtern geht es noch gar arg her ; so verlangt und versendet noch Mancher „pro nova" statt pro novo oder pro novitate; einfacher wäre es freilich noch, in unserer hochdeutschen Frau Muttersprache zu sagen: „als Neuigkeit", denn das Reden in fremden Zungen ist nicht Jedermanns Sache. Das classtschste Latein hatte ich aber kürzlich vor Augen, als mir ein Verleger seine Zeitung „via librsria«" sandte. — Kann fortgesetzt werden. Zu den Verschreibungen.— Die Entschuldigungen für das Verschreiben von Büchern, die man über Leipzig haben will, vom Verlagsorte (Nr. 47) treffen nur in den wenigsten Fällen zu. In den meisten Fällen rührt dieses — „die Kirche ums Dorf tragen" — gewiß aus Bequemlichkeit her. Würde das Verschreiben einem einigermaßen erfahrenen Gehilfen übertragen, so würde der nur selten das Schulz'sche Adreßbuch nachzuschlagen brauchen. SpondLus.
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