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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1907
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- Deutsch
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desgleichen eine Anzahl größerer Firmen, sogar des Auslands, die bisher eine abwartende Siellung eingenommen hatten. Damit war ein gewaltiger Grundstock für die »Deutsche Musiksammlung bet der Königlichen Bibliothek» gesichert. Im Staatshaushaltsetat für 1906 war für die Deutsche Musiksammlung bei der Königlichen Bibliothek 1 Bibliothekar-, 1 Hilfsbibliothekar-, 1 Expedienten- und 1 Dienerstelle, sowie als erste Rate für die Einrichtung und Katalogisierung die Summe von 51300 »-L vorgesehen. Die Leitung wurde dem Oberbibliothekar Professor vr. Alt mann übertragen, der schon seit dem 1. Januar 1906 von seiner sonstigen Bibliothekstätigkeit entbunden worden war, um die nötigen Vorarbeiten zu treffen, wozu auch die Heranbildung der für die Katalogisierung in Aussicht genommenen Hilssarbeiterinnen gehörte. Am 1. März 1906 konnten bereits die in der alten Bauakademie (Schinkelplatz 6) liegenden neu eingerichteten Geschäfts räume bezogen werden. Die Arbeitsverteilung war folgende: Professor Altmann widmete sich außer den Verwaltungsgeschäften der umfangreichen, dem weitern Ausbau der Sammlung dienenden Korrespondenz mit den Musikoerlegern, traf die Auswahl der zunächst zu katalogisierenden Musikalien, beteiligte sich an dem vorwiegend von zwei Hilssarbeiterinnen geführten Eingangsverzeichnis, re vidierte einen Teil der von den Hilfsarbeiterinnen gefertigten Zettel für die Kataloge und besorgte die Buchbindereigeschäfte, vr. Losch führte vorwiegend den von dem Dirigenten entworfenen, in ca. 180 Abteilungen gespaltenen systematischen Katalog (aus Zetteln in sogenannten Uhlwormschen Kapseln), beteiligte sich an der Revision der Katalogzettel und überwachte speziell die Kata logisierung der zahlreich vorhandenen russischen Musikalien. Or. Springer nahm an der Revision der Katalogzettel Anteil und besorgte hauptsächlich die Führung des alphabetischen Katalogs (auf Zetteln sogenannten amerikanischen Formats). Die Hilfsarbeiterinnen, deren Hauptarbeit in der Titelauf nahme besteht, wurden möglichst mit allen bibliothekarischen Ar beiten bekannt gemacht. Der Erpedient hat außer den Kanzleiarbeiten vor allem auf die broschierten Werke die Titel zu schreiben, bei welcher Arbeit er zeitweilig von Hilfsarbeiterinnen unterstützt wurde. Der Bibliotheksdiener war hinreichend mit dem Auspacken der Musikalien, deren Stempeln und der Einstellung der fertigen Werke beschäftigt. Das Maß der geleisteten Arbeit läßt sich annähernd auf Grund der Angaben beurteilen, daß im Cingangsoerzeichnis 34470 Nummern eingetragen, für den systematischen Katalog 39002, für den alphabetischen 45358 Zettel angesertigt wurden. Von jenen 34470 Werken sind bereits ca. 33000 gebunden und gebrauchsfähig. Die Aufstellung der Bestände erfolgt nach dem Eingangs verzeichnis, das für die beiden bei Musikalien hauptsächlich üblichen Formate Quart (über 28 om) und Oktav (unter 28 ew) getrennt geführt wird. Bei der Katalogisierung wurden zunächst Partituren und Klaoierauszüge von Opern und Oratorien, größere Orchester- und Kammermusikwerke, kirchenmusikalische und päda gogische Werke bevorzugt, jedoch kein Gebiet der Musik vernach lässigt, und zwar wurden vorwiegend die modernen Komponisten berücksichtigt. Da in der alten -Musikfammlung der Königlichen Bibliothek» die Klassiker besonders gut vertreten sind, wurde deren Bearbeitung in der »Deutschen Musiksammlung- vorläufig meist hinausgeschoben. Bewährt hat sich die Einrichtung einer Hausbuchbinderei wenigstens für das Broschieren der dünnen Hefte; unter Aussicht eines Meisters arbeiteten meist zwei Buchbindermädchen. Die vorhandenen Mittel wurden bis auf ca. 6000 die für das Ctatsjahr 1907 reserviert worden sind, aufgebraucht. Der Umbau der Räume in der alten Bauakademie erforderte 5250,60 für die innere Einrichtung (Regale, Möbel) wurden ca. 5750 ^ ausgegeben, für die Buchbinderei ca. 17200 Verhältnismäßig hoch stellten sich die Kosten für die Heizung der sehr hohen und großen Räume, nämlich auf ca. 1000 die Reinigung erforderte (einschließlich Anschaffung der Materialien und Handtücher für das Personal) ca. 800 Während des Jahres 1906 sind die zur Verfügung gestellten Musikalien bereits zu einem großen Teil eingegangen; für die größten Firmen, z. B. Schotts Söhne in Mainz, Breitkopf L Härtel in Leipzig, bedeutete das Heraussuchen fast ihres ge samten, bis in das achtzehnte Jahrhundert zurückreichenden Ver lags eine sehr große Mühe. Ein Teil der Firmen hat auch bereits ihre Neuigkeiten regelmäßig eingesandt. Die Zahl und die Namen der Firmen, denen die Deutsche Musiksammlung ihre Bestände verdankt, folgen am Schluß (in »Musikhandel und Musikpflege» IX. Nr. 35/36 vom 12. September 1907. Red.). Einzelne Komponisten haben ihren Selbstverlag beigesteuert, so z. B. Herr Professor Hans Sommer in Braunschweig u. a. die Partituren seiner Opern. Cs steht zu hoffen, daß die -Deutsche Musiksammlung allmählich zu einem Archiv des Mustkoerlags auswachsen wird, in dem zum mindesten die Werke jedes deutschen Komponisten zu finden sein werden. Postschlictzfächer. — Die gemeinschaftliche Benutzung von Postschließfächern ist nach einer Entscheidung des Reichspostamts nur für den Fall zulässig, daß es sich um selbständige Firmen rc. handelt, die denselben Inhaber oder Leiter haben. Auf andre Firmen oder Privalpeisonen, die keinen gemeinsamen Haushalt führen und die gemeinsame Benutzung lediglich der Gebühren ersparnis halber anstreben, darf die Ermächtigung nicht aus gedehnt werden. (Leipziger Tageblatt.) * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. XatalvK oivsr vsrtvollsn Löobsr-öLwmlun^, voruntsr visls 8o1tsnbsitsa, äis am Nittcvoolr cksu 25. bis kbgitag äen 27. Lsptembsr a. o. versteigert verckeu soll ckurob k. 2inbs's Xvtiguariat in Drssäen. 8°. 70 8. 1491 Uro. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatt».) Achtung! (Vergl. Börsenblatt Nr. 214, 220.) Zum Fall Franke (Ncumünster) sei noch folgendes mit geteilt: Im Dezember v- I. erschien dieser Herr in meiner Abwesen heit, während ich beim Abendbrot war, in meiner Handlung. Er gab sich als Prediger Franke aus und kaufte von meinem jungen Mann die Hohenloheschen Memoiren und noch verschiedene Bilderbücher. Zum 1. Januar und 1. April d. I. sandte ich Rechnung. Anfang April jedoch kam die Rechnung als unbestellbar zurück, und das hiesige Einwohner-Meldeamt teilte mir mit, daß Franke nach Schalksmühle verzogen sei. An meinen Anwalt mich wendend empfing ich von diesem die Mitteilung, es hätte keinen Zweck und verursache nur unnötige Kosten, wenn ich den Franke verklagen ließe, da dieser schon den Offenbarungseid geleistet hätte. Ich habe daraufhin weitere Schritte unterlassen, bin jedoch bereit, mich an einer Strafverfolgung gegen diesen Herrn zu beteiligen, wenn die anderen Herren Kollegen es wünschen. Hervorheben möchte ich noch, daß der Franke sich ohne jede Berechtigung die Bezeichnung eines -Predigers« oder gar -Pastors- zulegt. Er ist ein auf disziplinarischem Wege aus dem Amte entlassener Lehrer (laut Auskunft des hiesigen evangelischen Kirchenbureaus). Neumünster, 2l. September 1907. Gustav Schnippe! Nachf. (Albert Kahl). Unfug mit Freiexemplaren. Von einem Sortimentsbuchhändler empfingen wir folgende Mahnung zur Veröffentlichung: (Red.) D>e Herren Verleger sollten mit Abgabe von Freiexemplaren an Lehrer und Rektoren nicht so freigebig sein, denn es kommt vor, daß diese so erworbenen Bücher dem Sortimenter als Zahlung abgegeben werden. Dem Schreiber dieses ist es oorgekommen, daß er von einem Direktor ein mehrteiliges Geschichtswerk, welches in der betreffenden Schule eingeführt ist, mit dem Ersuchen zugcschickt erhielt, diese Bücher anzunchmen und den Betrag dafür von der Rechnung abzusetzen. Daß diese Bücher direkt vom Verlag kamen, war aus dem Umschlag ersichtlich. Der Sortimenter kann gegen diesen Unfug nichts tun; es empfiehlt sich, die Freiexemplare mit einer entsprechenden Notiz des Verlegers zu versehen.
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