MskÄMMmDtMlM VuMoM Nr. 38 (R. 18). Leipzig, Sonnabend den 14, Februar 1931, 88. Jahrgang. D as Sekretariat für den Tag des Buches ist zwar noch damit beschäftigt, die Unterschriften der am Buchtag 1931 mitwirkenden Verbände einzuholen, wir können aber heute schon den Text des Aufrufs wie folgt übermitteln: Tag des Buches 1931 22. März Frau und Buch Deutschland wendet sich am 22. März jedes Jahres mit einem „Tag des Buches" im Gedenken Goethes an die geistigen Kräfte der Nation. Mit wachsender Teilnahme ist so das Buch als ein Ausdruck dieser Kräfte in den Mittel punkt gestellt worden. Auch am 22. März 1931 soll der „Tag des Buches" festlich begangen werden. Im vergangenen Jahre war das Leitwort dafür „Jugend und Buch", diesmal lautet es „Frau und Buch". Durchdrungen von der hohen Aufgabe der Frauen als Mittlerinnen zwischen Buch und Volk, rufen wir sie in erster Linie auf, in diesem Jahre den Tag zu gestalten. Denn die Frauen, durch ihre Ausgabe in Laus und Familie stark bestimmend für die Erziehung zum Buch, haben auch durch öffentliche Wirksamkeit im Erziehung-, und Bildungswesen Einfluß auf die Laltung der Jugend und damit des Volkes von morgen zu den Formkräften deutscher Kultur. In dieser Überzeugung müssen sie in Geschlossenheit allerorts, zusammen mit den öffentlichen Stellen, in Arbeits- gemeinschaft mit Vertretern von Schrifttum, Buchhandel und Volksbildungsbestrebungen sich zusammenfinden, wie dies schon in früheren Jahren vielfach erfolgreich durchgeführt worden ist. Durch Veranstaltungen — deren Form und Inhalt den kulturellen Bedingungen und Traditionen entsprechend örtlich verschieden sein muß —, Feiern, Ausstellungen, Förderung volksbildnerischer Einrichtungen usw. sollen die Beziehungen zu den Werten, die das Buch vermitteln kann, im Bewußtsein des Volkes befestigt werden. Wir rechnen für den Tag des Buches 1931 auf die lebendige Mitarbeit aller Volkskreise und die besondere Mit verantwortung der Frauen. I2S