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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1896
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- Deutsch
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voran Die Amtskorporation-(mit 1000 -F), die Stadt Marbach und der dortige Leseverein haben sich als Stifter eingezeichnet; sämtliche anderen Vereine der Stadt, nahezu sämtliche Gemeinden des Oberamts haben sich neben einer erheblichen Anzahl von Bür gern als Mitglieder angemeldet. Marbach rechtfertigt auch in solcher Weise, was der hohe Begründer des Schwäbischen Schiller vereins alsbald festgestellt hat: daß das Schiller-Museum und -Archiv an der Geburtsstätte des Dichters zu errichten sei. «Die Verbreitung der Kenntnis der Schöpfungen und der Persönlichkeit Schillers» u. s. w. ist dem Verein als besondere Aufgabe gestellt. Im Sinne dieser Aufgabe sind schon an mehreren Orten Vorträge gehalten worden (im Litterarischen Klub in Stuttgart von General von Pfister, in Heidenheim rc. von Stadtpfarrer Mosapp, in Heil bronn von Ober-Studien-Rat vr. Presse!, in Tübingen von vr. E. Müller). Stuttgarter Künstler haben endlich zu Gunsten des Schiller vereins eine musikalische Aufführung mit in jeder Hinsicht schönem Erfolge veranstaltet. Die beiden Adreßbücher von Berlin. — Gegen Herrn August Scherl, den Verleger des «Berliner Lokal-Anzeigers« als Herausgeber des «Neuen Berliner Adreßbuchs- ist von den Verlegern des «Berliner Adreßbuchs-, den Herren W. L S. Loewenthal, wie diese uns mitgeteilt haben, wegenNachdrucks ihres 1895er Adreßbuches Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft I ge stellt worden. Das vorläufige, aus nur einigen Buchstaben und Teilen zusammengestellte Beweismaterial soll über 3000 Nach drucksbeweise enthalten, darunter Druckfehler, Adressen von Personen, die bereits gegen Ende 1894 oder Anfang 1895 verstorben, ver zogen rc. sind, die aber das -Neue Adreßbuch- mit dem Wortlaut des Berliner Adreßbuchs 1895 nachgedruckt haben soll. Gegen diese Mitteilung, die auch von anderen Blättern gebracht wurde, wendet sich Herr Scherl mit folgender Erklärung, die wir der Nationalztg. entnehmen: -Ich kann selbstverständlich niemanden hindern, eine Straf anzeige gegen mich einzureichen. Es ist dies bekanntlich ein sehr beliebtes Mittel, welches in aussichtslosen Angelegenheiten vielfach angewendet wird. Ich hätte wahrlich nicht eines Personals von über 450 Personen zur Herstellung des Neuen Adreßbuchs bedurft, wenn ich mich mit dem Nachdruck des Löwenthalschen Adreßbuches hätte begnügen wollen. Jeder Hauswirt und Verwalter Berlins, jeder Einwohner, welcher in dem Neuen Adreßbuch eingetragen steht, wird bezeugen können, daß die Eintragung von ihm selbst herrührt oder von einem Beamten festgestellt ist. Jede Behörde, jeder Verein wird bestätigen, daß die diesbezüglichen Eintragungen nach den Angaben der Behörde bezw. des Vereins ausgenommen worden find. Für jede einzelne Eintragung im Neuen Adreßbuch find die Originalmeldungen noch in meinem Besitz. Unter den vorliegenden Umständen kann eine gerichtliche Untersuchung mir nur sehr wünschenswert sein; sie wird nicht nur die Haltlosigkeit der Anzeige ergeben, sondern auch klarstellen, daß die Motive dafür lediglich in der von der Firma W. L S. Loewenthal mir bisher nicht verziehenen Thatsache zu suchen sind, daß die Bevölkerung Berlins, welche während der Alleinherrschaft der Firma W. L S. Loewenthal 16 Mark für ein Adreßbuch zahlen mußte, nunmehr ein neues umfangreicheres Adreßbuch für 6 Mark besitzt.- Die Verbreitung des Deutschtums in nordamerika nischen Städten. — Nach einer Aufstellung, die das Leipziger Tageblatt bringt, hat die verhältnismäßig stärkste deutsche Bevölke rung von allen Großstädten der Vereinigten Staaten N.°A. Mil waukee, wo sie 66,1 Prozent ausmacht. Es folgen Hoboken mit 56,54, Davenport mit 46,09, Detroit mit 42,6, Buffalo mit 41,5, Cincinnati mit 40,73, Cleveland mit 39,79, New-Dork mit 38,47, Toledo mit 38,15, Chicago mit 37,2, Saint Louis mit 37,08, Newark mit 36,94, Alleghani mit 32,11, Rochester mit 32,04, Saint Paul mit 31,99, Pittsburg mit 27,07, Brooklyn mit 26,09, Jersey City mit 24,89, San Francisco mit 23,64, Baltimore mit 23,28, Louis- ville mit 21,98, Albany mit 19,46, Jndianopolis mit 18,55, Phila delphia mit 18,02, Omaha mit 15,94, Denver mit 13,56, Minneapolis mit 12,60, New-Orleans mit 11,83, Kansas City mit 10,8, Washington mit 7,75, Boston mit 5,98, Providence mit 3,21 Prozent. Abschiedsfeier in der Reichsdruckerei. — Dem bisherigen Direktor der Reichsdruckerei, Geheimen Ober-Regierungs-Rat Busse, wurde am 29. Februar von den Angehörigen der von ihm so lange und so verdienstvoll geleiteten Anstalt ein feierlicher Abschied bereitet. In dem an das Arbeitszimmer des Direktors anstoßen den Konferenzsaale, der mit Blumen und Blattpflanzen geschmückt war, versammelten sich die Ober-Beamten, die Betriebs- und Ver waltungsbeamten, die Faktoren und Werkmeister und so viele . Vertreter der Arbeiterschaft, als der Raum zu fassen vermochte. zu einer wirkungsvollen Feier, die vom Gesangverein der Reichs druckerei mit dem Vortrag von Abschiedsliedern eingeleitet und geschlossen wurde. In warm empfundener Rede widmete Postrat Dibelius, der Vertreter des Direktors, dem Scheidenden, namens des gesamten Personals, Worte des Dankes und der Verehrung, hob dessen Verdienste um die glanzvolle Entwickelung der Reichsdruckerei hervor und leitete mit einer launigen Wendung zu der Schenkung über, welche die Angehörigen der Reichsdruckerei dem verehrten Ches gestiftet hatten. Diese besteht aus einem kunstvollen Album mit Ansichten von Jnnenräumen der Reichsdruckerei und mit den Photographieen der Geschenkgeber. Nachdem das Hoch auf den Ge feierten verklungen war, ergriff Ober-Betriebsinspektor Hermsen das Wort, um noch besonders den Gefühlen der Angestellten des Betriebes Ausdruck zu geben. Namentlich betonte der Redner den Dank der Beteiligten für das in sie gesetzte Ver trauen, vermöge dessen es einem jedem gestattet gewesen ist, seine Kräfte zum allgemeinen Besten frei zu entfalten. Die Rede gipfelte in dem Gelöbnis, auch ferner im Sinne des Scheidenden zu handeln durch treues Wirken für das Gedeihen der Reichsdruckerei. Nach einem Hoch auf die Reichsdruckerei hielt der Vorsitzende des Arbeiter ausschusses, Schriftsetzer Wagner, eine Ansprache, in der er im Namen der Arbeiterschaft noch besonders zum Ausdruck brachte, wie auch von den Arbeitern das Scheiden des geliebten Chefs bedauert werde, der dem zahlreichen Personal allzeit nicht nur ein wohlwollender und humaner Vorgesetzter, sondern mehr als das, ein Vater, gewesen sei. Außer dem Album wurde dem Gefeierten eine Denkmünze in Plaquetteform überreicht. Vom Graveur der Reichsdruckerei Schiller meisterhaft entworfen und ausgeführt, zeigt diese auf der Vorderseite das wohlgelungene Reliefbild Busses, auf der Rückseite das Wappen der Reichsdruckerei, den Reichsadler mit den Wahrzeichen der Buchdruckerkunst und der bildenden Kunst. Bewegt dankte Geheimer Rat Busse für alle diese Ehrungen. — Die schöne Feier, der seitens des Reichs-Postamts der Unter- Staatssekretär vr. Fischer und der Kurator der Reichsdruckerei, Geheime Ober-Postrat Henne beiwohnten, hat die erfreuliche Ein tracht, die zwischen den leitenden Beamten und dem Personal der Reichsdruckerei (über 1500 Köpfe) seit vielen Jahren besteht, aufs Neue bestätigt. Neue Bücher, Kataloge, Zeitschriften, Gelegenheits schriften rc. rc. für die Hand- und Haujlbibliothek des Buchhändlers. Lumens Lion, Lsris, * 11 juin 1836, si 31 mai s 1895. visoours prononees sur Is tombs äs N. iingsns Lion . Natives neoro- ioßfigues. 80. 96 8. snk Velinpapier mit einem Lortrs.it L. klons in kbotogravurs. Lsris, Verls-K von L. Lion, Nonrrit L Vis. Nb. IVoiiiisbsn's (Vonäon IV.6.) montblz- ASssUte ok literstnrs. Lsbrnarz- 1896. 8°. 16 8. In Oesterreich verboten. — Durch das k. k. Landesgericht Wien wurde am 26. Februar d. I. das Verbot Ber Weiterver breitung der Druckschrift: -Der Fall Wilde und das Problem der Homosexualität- (Verlag von Max Spohr in Lesipzig) ausge sprochen. Vermächtnis. — Der am 5. Dezember v. I. in Berlin ver storbene Buchhändler Herr Wilhelm Schultze hat der städtischen Blindenanstalt zu Benlin ein Legat von 10000 ^ vermcrcht. Der Magistrat hat die Stc idtverordneten-Versammlung ersucht, sich mit der Annahme dieses L egats einverstanden zu erklären und zu ge nehmigen, daß die Zinsen zur Pflege kränklicher und bedürftiger Zöglinge der städtische n Blindenanstalt verwandt werden. Aus dem Antiquariat. — Die bedeutende Bibliothek des bekannten verstorbener» Rabbiners vr. Wiener in Oppeln, ca. 3000 Bände umfassend, ist in den Besitz von M. Po. vpelauer's Buchhandlung in Berlin übergegangen. — Kataloge sind in Vorbereitung. Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfenverein. Vortrag Sudermann. — Der Mitteilung über den Vortrag Su dermann (in Nr. 47 d. Bl.) im Stuttgarter Buchhandlungs-Geh ilsenvcrein können wir heute hinzu fügen, daß sich der Reinertrag aus genau 1210 ^ 25 ^ belaufen hat und bereits an die Wivn'en- und Waisenkasse des Allgemeinen Deutschen Buchhandlur >gN-c8ehilfen- verbandes abgeführt worden ist. Herr Sudermann ho t in liebens würdiger Weise auf jede Honorierung verzichtet, inder n c c sc'lgende Zeilen an den Vereinsvorstand schrieb: -Es versteht s ich von selbst, daß ich Ihrer Witwen- und Waisenkasse nicht eine, , Pfennig der Einkünfte entziehe-. Ihm und auch Herrn Geheimen N ommerzienrat Adolf Kröner, der dem Unternehmen seine wertvc lle Förderung angedeihen ließ, gebührt der wärmste Dank der Geht lsenschast.
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