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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1897
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- Deutsch
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266, 15. November 1897. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 8477 -Bücherhallen in Amerika-, — Das Bundesamt für Bildungswesen in Washington, dem man so viele wertvolle Be richte verdankt, veröffentlicht in seiner soeben erschienenen Jahres schau für 1895/96, einem stattlichen Bande von über tausend Seiten, auch ausführliche Daten über die öffentlichen Bibliotheken in den Vereinigten Staaten, die dort, wie jedermann weih, ständige Bildungsanstalten sind. Der Bericht umfaßt alle Arten öffent licher Bibliotheken, Universitäts-, Schul-, Korporations-Bibliotheken und die Bolksbibliotheken im engeren Sinne. Für uns sind die jenigen die wichtigsten, die sich auf die öffentlichen Bücherhallen beziehen. Man zählte in den gesamten Vereinigten Staaten 4026 Biblio theken aller Gattungen mit mehr als je 1000 Bänden; insgesamt enthielten diese rund 33 Millionen Bände. Es waren darunter öffentliche Bücherhallen mit mehr als 3000 Bänden: 627 mit einem Bestände von 9 Millionen Bänden. Aus ihnen wurden im letzten Berichtsjahr 27 Millionen Bände nach Hause entliehen. Natürlich sind die Bücherhallen sehr ungleich über das ganze Land verteilt und wenn wir einen Vergleich mit Deutschland ziehen wollen, so dürfen wir eigentlich nur solche Staaten berücksichtigen, die mit uns auf gleicher Kulturstufe stehen, also z. B. den betriebsamen Staat Massachusetts. Dieser kleine Staat — er hat etwa 2^/z Millionen Einwohner — gilt, was Verbreitung der allgemeinen Bildung und Güte der Schulen anbetrifft, für den ersten der Union; er übertrifft an Zahl der Bände und der Benutzungen alle anderen Staaten, selbst den großen Staat New Jork, wie folgende Zahlen zeigen, wobei nur die Bücherhallen mit mehr als 3000 Bänden berück sichtigt sind. (Staat Massachusetts mit 2^/g Millionen Einwohnern: 194 Bibliotheken, 3 Millionen Bände vorhanden, 5,9 Millionen Bände entliehen; Staat New Jork mit Millionen Einwohnern: 60 Bibliotheken, 1 Million Bände vorhanden, 2,8 Millionen Bände entliehen.) Dies ist übrigens ein vorzüglicher Beweis gegen eine Be hauptung, die man in Deutschland zuweilen gegen die Notwendig keit der Bücherhallen ins Feld führt. Man sagt: in Amerika ist die Schulbildung schlecht, darum müssen die Leute Bücherhallen haben, um ihre Bildung aufzubessern: in Deutschland brauchen wir keine. Nun lehrt aber obige Statistik, daß gerade in dem Staat mit der gebildetsten Bevölkerung die Büchcrhallen am meisten benutzt werden; mit anderen Worten: je höher die Bildung, desto größer das Bedürfnis nach guter geistiger Nahrung. Das Gesamteinkommen aller Bibliotheken in den Vereinigten Staaten, soweit diese berichtet haben, war 25 Millionen Mark, der Wert der in einem Jahre angeschafften Bücher über 7 Millionen Mark. Man ersieht hieraus, welches Interesse die Buchhändler an der Blüte des Bibliothekswesens haben. Die Vermehrung der Bibliotheken war weit stärker, als die der Bevölkerung; diese wuchs in den letzten fünf Jahren etwa um 12 Prozent, die Zahl der Bücher aber um 27 Prozent. Damals kamen auf 100 Ein wohner 41, 1896 aber schon 47 Bände. Die Spitze hat natürlich, von der Stadt Washington abgesehen, Massachusetts mit 204 Bänden auf das Hundert der Bevölkerung. Legt man nicht die Zahl der Bände, sondern die der Bibliotheken zu Grunde, so steht an der Spitze der Staat New Hampshire, der bei seinen 391 000 Einwoh nern 122 Bibliotheken zählt, also aus 3205 Einwohner eine. Die Leistung der Bevölkerung für Bibliotheken ist auch ver schieden; die Gemeinden des Staates Massachusetts bringen pro Kopf der Bevölkerung jährlich 1 ^ auf, und zwar für öffentliche Bücherhallen allein, Fachbibliotheken ausgeschlossen; die Stadt Boston annähernd 2 Setzt man die Kaufkraft des amerika nischen Geldes halb so hoch an wie die des deutschen, so müßte z. B. Hamburg, das man als alte Handelsstadt gut mit Boston in Parallele stellen kann, um das Gleiche wie Boston zu leisten, pro Kopf etwa 1 ^6, also rund 700 000 ^ aufbringen, und wer weiß, was in der Zukunft noch geschieht. — (vr. 6. in der Neuen Hamburger Zeitung v. 11/Xl. 97.) Bußtag. — Uebermorgen, Mittwoch den 17. November, bleiben wegen des Bußtags die Geschäfte in Leipzig geschlossen. Sprechsaal Versendung der Antiquariatskataloge. Wie werden Antiquariats-Kataloge an Buchhändler versandt? Das ist gewiß ein schwieriges Thema, und ich bin überzeugt, daß mancher der Herren Kollegen sich gleich mir bei jeder Versendung aufs neue darüber den Kopf zerbricht. In den meisten Geschäften wird nach einer Liste versandt, wo rin jeder Buchhändler seinen -Strich- hat, viele haben sogar mehr als einen; aber kommen die Kataloge so in die rechten Hände? Manche Firmen zeigen die Kataloge im Börsenblatt an und haben dann die zweifelhafte Freude, daß rund 500 Kataloge bestellt werden. Ich habe den schlimmen Verdacht, daß die meisten Mehr- bestellungen solche sind, die für die Herren Gehilfen und Lehrlinge bestimmt sind. Viele Firmen wollen die Kataloge auch nur direkt per Kreuzband haben. — Und nun der Erfolg?! Soll man die Firmen streichen von denen keine Bestellungen eingehen? Kann man wissen, ob nicht gerade eine solche Buchhandlung die Kataloge an Kunden giebt, die dann direkt von dem Katalogversender bestellen? Ganz traurig ist das Verhältnis zwischen den Antiquaren bei der Versendung. Ich sollte doch meinen, es gehörte sich, daß man einer Firma, die ihre Kataloge stets direkt schickt, auch in gleicher Weise diente. Und dabei habe ich, und wohl auch viele andere, die Er fahrung machen müssen, daß dies nur in den wenigsten Fällen ge schieht. Namentlich die Leipziger Geschäfte sind darin groß. Ich habe solche Fälle natürlich all oots.ru genommen und zahle mit gleicher Münze. — Vielleicht äußern sich einige der Herren Kollegen über den oben angeregten moäus mittsuäi. Braunschweig. Wilhelm Scholz. ' Ungeheuerlichkeiten.« VI. (Vgl. Börsenblatt Nr. 256, 259, 260, 262, 263.) Auf meinen bezüglichen Artikel hat —g— in Nr. 260 des Börsenblattes mich als Sortimentskollegen bezeichnet. Ich bin je doch Verleger, kenne aber das Sortiment, Antiquariat und das Leipziger Kommissionsgeschäft sehr genau aus eigener langjähriger Erfahrung und als Chef bezüglicher Firmen. Herrn g— ver weise ich auf die Hilfsmittel, die die Verlegervereine bieten und die auch den geringsten Verlust fast unmöglich machen. Gut aber, liefern Sie meinetwegen nicht direkt, aber beantworten Sie jede direkte Bestellung auf dem gleichen Wege. Die sonst gemachten Vorschläge sind nicht praktisch: Nachnahme ist zu teuer, besonders für kleinere Sachen, und die Blanco-Unter- schrist giebt wohl kaum ein Kommissionär; ich würde dies wenigstens für sehr unvorsichtig und unkaufmännisch halten. Herr —x— scheint niemals hinter die Coulissen des buchhändlerischen Kommissions- Geschäftes geschaut zu haben. — Auf IV in Nr. 262 d. Bl. erwidere ich Herrn T., daß der be treffende Absatz aus dem Buche: -Der buchhändlerische Verkehr über Leipzig« hier nicht in Betracht kommt. Wenn Herr T. die -Unge heuerlichkeiten- genau gelesen hätte, so würde er gesehen haben, daß der Verleger des betreffenden Buches im Buchhändler-Adreßbuch genau darauf hinweist, daß der Leipziger Kommissionär den be treffenden Verlag direkt ausliefert. Uebrigens halten sich die jenigen Kommissionäre, welche für ihre Kommittenten und für das Blühen von deren Geschäften ein wirkliches Interesse haben, durch aus nicht immer so haarscharf an die genannte Broschüre, die ja auch wohl mehr oder minder etwas einseitig verfaßt und jedenfalls nicht vom Börsenverein formell sanktioniert ist. So schreibt mir mein Kommissionär in Leipzig, dem ich die Angelegenheit mitteilte, und den ich befragte, was er in dergleichen Fällen thun würde, wie folgt: -Ich lasse mir auf der (Bestell-)Karte bestätigen, daß die Faktur mit Portoberechnung bei Vorzeigung gezahlt wird, und sende dann sofort, einerlei ob an Privatadresse oder an den Buchhändler-Besteller selbst, direkt. - Ich erlaube mir, dies Verfahren jedenfalls sür einsacher und richtiger zu halten, denn der Besteller weiß erstens, an wen er sich zu halten hat, und zweitens hat die Bestellung fast keine Chance, verloren oder verzögert zu werden. Ich bemerke schließlich noch, daß es nutzlos ist, aus einem Artikel einzelne Punkte zur Beantwortung herauszuziehen: man lese ihn vor allem aufmerksam und gehe den Ursachen, Wirkungen, Gründen, Vorschlägen und Wünschen genau und aus das Ganze bezüglich auf den Grund. Obssssur. Zum neuen Entwurf der Verkehrsordnnnq. tlci VII Z 21: Soll denn die Lieferung mit ff, Porto abge schafft werden? Bei direkten Sendungen kommt der Absender in der Regel besser mit '/? Porto weg als mit der Frankatur nach Leipzig, natürlich von Orten aus, die von Leipzig weit entfernt sind. — ^ci 8 23: (viäs -Ungeheuerlichkeiten-.) Wenn ich mit dem betreffenden Verleger nicht in Rechnung stehe, soll er das Recht haben, mir nicht zu antworten?! Straßburg i/E. E. Freiesleben's Nachf. (G. Rettig). 1130'
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