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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1897
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- Deutsch
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8476 Nichtamtlicher Teil. 266, 15. November 1897. wie Tavier Marmier, Jules Janin, Charles Nodier und vielen anderen, in hohen Ehren. Heutzutage ist ihr Ruhm etwas verblaßt. Wenn sie früh morgens ihre Kästen öffnen, kommen die kleinen, in verstädtert Läden hausenden Antiquare und schnappen ihnen und ihrer Klientel die besten Bissen um ein Spottgeld weg, um sie zu hohen Preisen in ihren Katalogen zu registrieren. Der Undank hat den Bouquinisten sogar vorgeworfen, daß in ihren Kästen nichts Gescheites mehr zu finden wäre. Den Gegenbeweis hat der Minister des Aus wärtigen, Hanotaux, der Biograph Richelieus, geliefert, der m einer Bouquinistenlade nichts Geringeres entdeckte, als ein Exemplar von Caesars Kommentaren mit höchsteigenhändigen Noten Napoleons t. Der tägliche Berdienst der Büchertrödler ist gegen früher sehr zurückgegangen. Ihre beste Zeit sind schöne, regenlose Wintertage, wo sie bis zu 10 Frcs. Reingewinn haben. Im Sommer sind die Quais verödet. Als ihren schlechtesten Monat bezeichnen sie den Oktober, wo ihre Abnehmer wegen des fülligen Mietzinses kein Geld für sie übrig haben. Die meisten ihrer Bücher werden zu 4 Sous losgeschlagen. Die Stadt erhebt von ihnen 20 Frcs. 45 Cts. Gewerbesteuer und außerdem eine Platzmiete von 26 Frcs. für 10 laufende Meter. Ihr Beruf ist sicherlich kein leichter, sie müssen jedem Wetter trotzen Es ist ihnen also zu gönnen, wenn ihre Eingabe an den Stadtrat wenigstens den Erfolg hat, daß ihnen für die Beeinträchtigung ihres Gewerbes eine aus reichende Entschädigung zuteil wird. Der Sympathieen des Publikums sind sie gewiß. Noch immer giebt es Leute, die der Meinung Victor Hugos sind, der von sich sagte: »Ich lese möglichst abgegriffene Bücher am liebsten«. Paris. ü. sie das Publikum von dieser wichtigen Meldung sofort in Kenntnis setzten. Der Antrag des Staatsanwalts auf eine Geldstrafe von je 20 ^ wurde dahcr verworfen, das freisprechende Urteil bestätigt und die Tragung der Kosten des Verfahrens der Staatskasse auf erlegt. (Nat.-Ztg.) Telephon. — Das »dournal Nslsgrapbigus- veröffentlicht eine von dem internationalen Telegraphen-Bureau in Bern nach amtlichem Material ausgearbeitete Statistik des Fernsprechwesens im Jahre 1895. Aus der erwähnten Publikation ist zu entnehmen, daß die Türkei und Griechenland bis dahin noch keine Fernsprech anlagen hatten. Am stärksten entwickelt war das Fernsprechwesen in Deutschland, das 131577 Sprechstellen besaß, ihm folgen Schweden mit 42 354, Frankreich mit 31 681, die Schweiz mit 23 446, Oesterreich mit 18 950, Rußland mit 16 050, Italien mit 11815, Spanien mit 10 810, Belgien mit 9400, Ungarn mit 8458, die Niederlande mit 7900 Sprechstellen. Großbritannien, Portugal, Dänemark und Norwegen sind in dieser Zusammenstellung nicht enthalten. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Inristisebs dlovitätsn. Intsrnationats Usvno übsr slts Ursetisi- nrmgsn äsr lllsotste- und 8tLg.t8visson8eba,ftsn nsb8t Kstsratsn über 1ntsrss8s,nts Rsobt8lZ.Us und tilnt8übsidungsn. III. 1s,br- gang. Hr. 11. (15. Novsmdsr 1897.) 8". 8. 161—176. Vortag von dobann ö.mbro8ru8 Lartb in stsipstg. Lransteirs, lraulraoieobs, Lnnisob-ugrstebs nnct türtrsteb-tartariMÜs 8xraobsn und Völlrsr. Vntiq.-Latatog dir. 228 von Otto Uarra88ovitri in llsiprig. 8". 55 8. 1387 Ilrn. ?bito8opdis. ^ntigu.-Latatog I4r. 246 von Usinriob Lsrtsr in Ulm. 8°. 81 8. 3245 dlrn. Katalog der Verlagsbuchhandlung Schuster L Löffler in Berlin. Ausgegeben Oktober 1897. gr. 8°. 80 S. m. Ab bildungen. Nonograpbisit adsligsr und bürgsrtiobsr Uamitisn. Nit Haeb- trag: dlsusrrvsrduugsn au8 dsr gsnsatogioellsn und bsraldioobsn Uittsratnr. tlntigu.-Lntglog dir. 207 von d. 4.. 8targardt in Lsrlin. 8«. 20 8. 389 dlrn. Kleine Mitteilungen. Gerichtsentscheidung. — Firma als Warenzeichen. Nach § 13 des Gesetzes zum Schutz der Warenbezeichnungen vom 12. Mai 1894 wird durch die Eintragung eines Warenzeichens niemand gehindert, seine Firma in abgekürzter Gestalt auf Waren, auf deren Verpackung und Umhüllung anzubringen. Daraus ergiebt sich, daß der Firmeninhaber noch weniger gehindert werden kann, seine Firma in jener Weise zu gebrauchen, wenn für einen Dritten ein Warenzeichen nicht eingetragen ist. Kann aber der Firmeninhaber in dieser Weise seine abgekürzte Firma gebrauchen, so darf er sie auch so als Warenzeichen für sich einlragen lassen. U. R.-G. vom 28. April 1897, Deutsche Juristenzeitung Seite 245. Extrablätter. Gerichtsentscheidung. — Eine für Zeitungs verleger wichtige Entscheidung wurde von der zweiten Strafkammer des Landgerichts in Breslau gefällt. Die -Breslauer Zeitung hatte am Abend des ersten Osterfeiertages die soeben eingetroffene Nachricht von dem Ausbruch des türkisch-griechischen Krieges mittelst Extrablattes verbreitet. Infolge dessen erhielten der Geschäfts führer und Redakteur der »Breslauer Zeitung-, Lothar Ltndner, und der Chefredakteur derselben, vr. Oehtke, als Kollektioprokuristen für die -Breslauer Zeitung- ein Strafmandat über je 50 >6 wegen Uebertretung der Gewerbeordnung. Hiergegen wurde Ein spruch erhoben, und das Schöffengericht fällte ein sreisprechendes Urteil, indem es der Ausführung der Verteidigung beitrat, daß in diesem Falle der tz 105 s der Gewerbeordnung maßgebend sei, der auch an Sonn- und Feiertagen solche Arbeiten ge stattet, die im öffentlichen Interesse unverzüglich vorgenommen werden müssen. Die hiergegen vom Staatsanwalt eingelegte Be rufung wende nun am 10. d. M. von dem Breslauer Landgericht verworfen, indem sich die Strafkammer bezüglich der Auffassung des Z 105s der Gewerbeordnung dem Urteil des Vorderrichters und den von Justizrat Feige geltend gemachten Gründen völlig anschloß. Die Nachricht von dem Ausbruch eines Krieges zwischen zwei europäischen Mächten, so wurde in der Urteilsbegründung ausge führt, sei nicht nur für mannigfache Handelsinteressen von großer Bedeutung, sondern auch für jeden Staatsbürger, der an dem öffentlichen Leben teil hat, sei eine solche Nachricht von großem Interesse, und dies im vorliegenden Falle um so mehr, als bei dem Ausbruch des griechisch-türkischen Krieges sich noch gar nicht habe übersehen lassen, welche weiteren Verwickelungen daraus ent stehen könnten. Die verantwortlichen Leiter der -Breslauer Zeitung- yätten daher nur im Nahmen ihrer Obliegenheiten gehandelt, wenn Mißbrauch des Plakats. — Eine unternehmende Londoner Firma hatte das Recht erworben, das 8bot Tovsr genannte alt historische malerische Gebäude an der Waterloo-Brücke mit Plakaten zu bekleben. Richardson Evans, Geschäftsführer der National ßooistz: tor Obseblng tbs Vdv8S8 ok Ludtie Ldvsrtieing (Nationale Gesellschaft zur Bekämpfung der Mißbräuche des Anzeigen wesens) lenkte die Aufmerksamkeit der Bevölkerung Londons auf die Beeinträchtigung der landschaftlichen und architekto nischen Schönheiten der Themse-Ufer durch diese Unternehmung, und es gelang ihm, da ihn namhafte Männer wie der Natur, forscher Dewar und der Arbeiterführer John Burns unterstützten, das behördliche Verbot der Beklebung des 8bot l'orvsr zu erzielen. Bei dieser Gelegenheit schlug R. Evans vor, eine Grenze für die zulässige Größe der Buchstaben in Plakaten festzustellen. Ferner sollte kein Plakat höher als einige Fuß über der Straßenfläche an gebracht werden. Riesenbuchstaben hätten keinen Vorteil und ent- ständen nur dadurch, daß jeder Geschäftsmann seinen Mitbewerber übertrumpfen wolle. Die Times empfehlen der Gesellschaft mit dem langen Titel, auch auf die in London zu Reklamezwecken häufig verwendeten Lampen mit zeitweilig erlöschendem Licht ihr Augen merk zu richten. Einzelne Teile belebter Straßen werden zeitweilig von einem Lichtmeer bestrahlt, um plötzlich in einen Zustand ver hältnismäßiger Finsternis zu versinken, wodurch die Vorbeigehenden verwirrt und gefährdet werden. (Papier-Ztg.) Neue russische Hochschulen. — Die Frage der Errichtung eines Polytechnikums in Odessa unterliegt soeben der Entscheidung des Ministeriums des Innern. Der -Now. Wr.- zufolge sind das Finanzministerium und das Ministerum der Volksaufklärung für die Eröffnung des Polytechnikums. Die Odessasche Duma hat 200000 Rubel für den Bau des Technikums bewilligt. Ebenso wird die Einrichtung von technischen Hochschulen in Warschau und Kiew jetzt in den Ministerien erörtert. Amerikanische Buchdruckereien. — Die -Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker- bringt folgende Statistik: In New Jork zählt man zur Zeit 497 Buchdruckereien, die 12 000 Arbeiter be- chäftigen. Die bedeutendste hiervon arbeitet mit 64 Buchdruck maschinen. Philadelphia hat 338 Buchdruckereien mit 5650 Arbeitern, Chicago 328 mit über 7000 Arbeitern, während in Washington die Staatsdruckerei allein 2000 Arbeiter beschäftigt. In den gesamten Vereinigten Staaten schätzt man die Zahl der in Buchdruckereien beschäftigten Personen, ohne die Lehrlinge, auf 120 000.
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