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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1931
- Strukturtyp
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- 1931-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1931
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- Deutsch
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MsMMMr-mDrMckmVllMaM Nr. 28 <R. 14). Leipzig, Dienstag den 3. Februar 1931. 98. Jahrgang. Redaktioneller Teil Soll der Sortimenter inserieren? Große wissenschaftliche Abhandlungen Pflegen mit den Worten zu beginnen: »Schon die alten Griechen und Römer ». Nun, das kann ich nicht gut bei diesem Aussatz als An fang wählen. Auch auf das bescheidenere Wort: »Bereits im Mittelalter» muß ich verzichten. Ich kann nur ganz schlicht melden, daß zu Beginn des 18. Jahrhunderts der ehrsame Buch bindermeister F. G. Krause im Nachrichtcnblatt des Kreises Delitzsch inserierte. In der Mitte des gleichen Jahrhunderts Preist einer meiner Ahnen die prachtvolle Gasbeleuchtung als »Vernier cri» — wie wir sagen würden — an. Und zu Beginn dieses Jahrhunderts mußte ich allwöchentlich die Inserate auf geben, die mein Vater fein säuberlich ausgeschrieben hatte, na türlich mit Erscheinungstag, Größe und Preis des Inserates versehen. Mit der Erwähnung dieser drei Dinge bin ich eigentlich schon in msckias ros. Den richtigen Erscheinungstag von Anzeigen festzustellen, ist sehr schwierig. Ich halte den Sonnabend für den wertvollsten, weil die Zeitung dann zwei Tage »aufliegt». - Die vielbeschäftigten Menschen lesen die Zeitung natürlich Sonn tags viel genauer als an irgend einem Wochentage. Als zweiten Tag möchte ich den Montag erwähnen. An diesem Tage liest man die Besprechungen der Sonntagsveranstaltungen. Aber auch der Freitag, wo die Programme für die Sonntagsveran staltungen zu lesen sind, ist nicht unwichtig. Die Größe des Inserats sestzustellen, ist fast ein kleines Kunststück. Das zu große Inserat macht schon der Preis un möglich, dagegen ist es nicht zu umgehen, daß einmal ein In serat zu klein ausfällt. Bei kleineren Inseraten muß man sich vor all zu viel Text hüten. Die Preise meiner Inserate schwan ken. Ich habe 1830 852.40 RM für Inserate ausgegeben. Der Durchschnittspreis pro Inserat betrug 5.01 RM. Die monat lichen Jnseratenrechnungen waren folgende: Januar 35.40 RM. Es erschienen 11 Inserate Jebruar 47.40 kl März 69.20 12 „ April 94.20 13 Mai 27.80 3 Juni 50 — » „ Juli 38.— 8 August 21.— s „ September 48.20 12 ,, Oktober 73.20 I« „ 81.40 13 Dezember 76.60 „ „ IS „ Sehr wichtig ist nun die Textgestaltung. Was inseriere ich als Sortimenter? Natürlich muß das Inserat pro domo wirken. Das Publikum soll in mein Geschäft kommen, aber nicht mit dem Inserat zum »Kollegen» laufen und fragen: Haben Sie das auch? Mit dieser Überlegung wird es klar, daß die — von mir so genannte — Titelreklame wegfällt. Man darf zum Beispiel nie inserieren: Mann, Buddenbrooks 2.85 Mk. Knaurs Weltatlas' 2.85 Mk. B.G.B. 2.85 Mk. zu haben bei Müller K Co., sondern man muß sagen: 2 Mark 85-Bände aus allen Wissensgebieten in reicher Auswahl vorrätig bei Müller L Co. Also Gruppenreklame treiben. Man muß natürlich dabei auch — wie bei jeder anderen Reklame — die Jahreszeit berücksich tigen; daß man im Winter nicht aus Schwimmliteratur Hin weisen kann, ist klar. Man muß den Jnseratenplan rechtzeitig aufstellen init dem Kalender in der Hand: In vier Wochen ist Ostern: also mit Schulbücher-Jnseraten beginnen usw. Zwölfmal brachte ich im Jahr meinen Lesezirfel mit dem Klischee: Jeder liest. Modenalben brachte ich dreimal, Reise führer, Kursbücher und anderes empfahl ich elfmal, und zwar in verschiedener Fassung, angefangen von der Frage: Wohin geht Ihre Osterfahrt?, über Kursbücher, Reiseführer und Wandkarten bis hin zu dem großen Klischee der (Storms) Reiseführer. — Auch die leidigen Schulbücher habe ich viermal empfohlen. Koch bücher und anderes — einmal mit der Devise: »Die Liebe geht durch den Magen» — brachte ich das ganze Jahr hindurch etwa fünfmal. Gesangbücher habe ich vor Ostern empfohlen. Vor dem Weihnachtsfest habe ich eine Serie Anzeigen erscheinen lassen: Für den Herrn, für die Dame, für die Jugend und für die Kinder. Und dann erschien ein allgemeines Inserat dreimal: Zum Fest. Die Wahl der Schrift und das Gesamtbild des Inserats hängen eng zusammen. Ich kann zum Beispiel für ein kleines Inserat keine große Schrift wählen. Ich finde immer, mit Balken und Strichen zusammengesetzte Bilder heben selbst kleine Schrift und machen die Inserate trotz der Kleinheit wirkungsvoll. Weiter möchte ich noch auf ein Inserat aufmerksam machen, das ich gleich generell bestellt habe. Unter der Rubrik: Litera turhinweise (oder Bücherbesprechungen) habe ich den Vermerk in Auftrag gegeben: Alle hier besprochenen Bücher sind zu be ziehen durch Gustav Krause, Buchhandlung, Delitzsch, Markt 13. Durch die Freundlichkeit der Schriftleitung des Börsen blattes bin ich in der angenehmen Lage, meinen verehrten Lese rinnen und Lesern einige Inserate im Original vorzuführen. In einem mache ich meine Kundschaft auf das B.G.B. schlechthin, ohne irgendeine von den vielen Ausgaben dieses Ge setzes zu erwähnen, aufmerksam. Eine Antiquaschrift mit wenig Text habe ich gewählt, ebenso zu dem Gesaugbuchinscrat. Hier ist die Wirkung des unbedruckten Raumes — der Luft, wie der Setzer sagt — durch das Kreuz ganz besonders deutlich. «lemikk siiikkiirkikk Illn lange ^denkle dsi sedlvedlsm betten Meide ru ttsuse lies sin gutes Sucd eine gute rviteedi'itt eednei), einen vrnsl unlv^dolte vied mir «len Deinen rluned vinOesvIlsedsslsepiol ällss was Du riaru druckst, liskset ciis bekannte öucbbsncllung 6ustsv krause IS Ich scheue mich nicht, begangene Sünden zu bekennen; das hier wiedergegebene Inserat würde ich heute textlich ganz anders aufsetzen. Das -Bleibe zu Hause« mit dem vertrauten »Du» ist wohl nicht ganz geeignet, in jedent Leser ein angenehmes Ge fühl zu wecken. Andererseits ist aber durch den Block kleiner Schrift und den Luftblock daneben eine gute optische Wirkung erzielt. Auch die obenerwähnte Serie: »Für den Herrn, für die 83
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