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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1931
- Strukturtyp
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- 1931-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1931
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- Deutsch
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Mitteilungsblätter der Deutschen Heiinatschule werden jetzt als ge meinsames Organ herausgegeben unter dem Titel »Heimat und Arbeit«. Die Vorträge selbst werden durchweg unter dem Gesichtspunkt einer deutschen Aufbauarbeit gefaßt und behandeln daher den deut schen Gedanken, die deutsche Geschichte, die deutsche Wirtschaft, den deutschen Glauben, die deutsche Kunst mit ausgesprochener Betonung dessen, was über alles Parteiwesen hinweg die Deutschen zu einem geschlossenen Volk erheben kann. Auch die Bücher der Vortragenden werden bei der Gelegenheit stark vertrieben. Nähere Mitteilungen, namentlich an Buchhandlungen, gibt die Zentrale in Bad Berka bei der Deutschen Heimatschule heraus. Sch. Uber 300 000 Besucher der Deutschen Bücherei. — Im Kalender jahr 1930 wurde die Deutsche Bücherei von insgesamt 314 280 Per sonen besucht. Gegenüber dem Vorjahr, das 167 915 Benutzer auf weist, bedeutet das eine Zunahme um 150 305, also rund das Dop pelte. Den stärksten Besuch an einem Tage brachte der 3. Dezember mit 1348 Personen. Die Typographie unserer Zeit. — Der zweite Abend der dies- winterlichen Vortragsreihe des Deutschen Buchgewerbevereins zu Leipzig beschäftigte sich mit der modernen Typographie, über die Herr HerbertBayer, Leiter des Dorlaud-Studio, Berlin, sprach. Der Redner kommt vermutlich nicht vom Handwerklich-Technischen und konnte sich deshalb die Freiheit erlauben, alle mit der Typo graphie zusammenhängenden Probleme der Werbung, des Sozialen, Wirtschaftlichen und Ethischen aufzurollen. Er lockerte gewissermaßen die starren Regeln der Satzkunst auf und begrüßte es besonders, daß sich die Typographie unserer Zeit mehr und mehr frei macht von Bindungen, die aus der Vergangenheit herrühren wie aus der gärenden, nach neuen Formen suchenden Gegenwart. Soweit der Buchhändler an diesen Dingen Anteil nimmt, wird man die Fest stellung des Vortragenden mit Interesse gehört haben, daß sich die Typographie, die sich mit der Herstellung des Buches beschäftigt, ihre altüberlieferte Ruhe und Abgeklärtheit bewahrt hat. Diesem Ideal strebt neuerdings auch der typographische Gestalter von Werbe- und Jndustriedrucksachen nach. Die Groteskschrift bildet nicht das letzte Wort im Schaffen unserer Schriftkünstler. Wir bemühen uns auch nicht mehr um einen verkrampften Blocksatz, sondern lassen bei spielsweise die Zeilen logisch auslaufen, d. h., es wird nicht mehr durch Erweiterung oder Verringerung des Wortzwischenraumes und durch Wahl entsprechend größerer oder kleinerer Schriftgrade ver sucht, eine geschlossene Form des Satzbildes zu erzielen. Kennzeichnend für die moderne Typographie ist auch das Bestreben, Bild und Type in stärkere funktionelle Verbindung zu bringen. Der Redner warf noch verschiedene Fragen der Schrift und Typographie auf, wie die Bemühungen um eine Systemschrift oder Einheitsschrist und eine stärkere Heranziehung von graphischen Ausdrucksmitteln wie Flag gen, Zeichensprachen, kartographischen Darstellungen usw. Manches war Theorie und manches hätte größere Beachtung gefunden, wenn der Vortrag vom rhetorischen Gesichtspunkte aus mehr befriedigt hätte. Am Mittwoch, dem 4. Februar, 20 Uhr wird, ebenfalls in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbevereins, Herr Roman Busse, Berlin, künstlerischer Leiter der Elsner-Druck-A.G. über »G e- brauchsgraphik und Reproduktionstechnik un serer Zeit und ihre Wechselwirkungen« sprechen, e. Das Recht am eigenen Bilde. — In dem Prozeß von Emil Ludwig gegeu den Malik-Verlag (s. Bbl. 1930, Nr. 273) liegt nun mehr das Urteil des Landgerichts III. Berlin vor. Dem Verlag wird untersagt, aus der Umschlaghülle des Buches von Upton Sinclair »Das Geld schreibt« die Photographie des Klägers und seiner Fa milie zu bringen. Das Urteil ist rechtskräftig geworden. (Berliner Tageblatt.) Sprecüsaal „Jeitschriften-Abbau." Wohl alle Verleger wissenschaftlicher Zeitschriften erhalten jetzt mannigfach Zuschriften von einzelnen Personen, und namentlich von Leitern von Bibliotheken der Schulen und Hochschulseminare, in welchen sie gebeten werden, die bisher bezogenen Zeitschriften im Preise zu ermäßigen, da die Bezieher sonst infolge der wirtschaft lichen Schwierigkeiten oder auch der Abbauvorschristen genötigt seien, die Zeitschrift abzubestellen. Es ist dringend wünschenswert, solche Gesuche mit Rücksicht auf weitere Folgen rundweg abzulehnen. Meine Firma hat in solchen Fällen z. B. folgendes geschrieben: »Gern würden wir Ihren begreiflichen Wunsch, wichtige Zeit schriften trotz der Abbau-Vorschriften sich zu erhalten, unterstützen. Aber angesichts der schweren Schäden, die uns durch diese Abbau- Vorschriften und Gehalts-Beschneidungen zugefügt werden und die uns, wenn wir die Zeitschriften erhalten wollen, große Opfer auf erlegen, werden Sie es begreiflich finden, daß es uns gegenwärtig nicht möglich ist, den Preis herabzusetzen. Wollten wir bei unmittel barem Bezüge billiger liefern, so würde das nur bedeuten, daß wir den Schaden auf die Sortimenter abwälzen, die wahrlich durch die Neubesteuerungen und sonstige wirtschaftliche Nöte schon schwer zu leiden haben«. In diesem Zusammenhänge möchte ich noch einige Sätze wieder geben, die über die gegenwärtig wütende Abbau-Krankheit in der Sozialen Korrespondenz des Evang.-Sozialen Kongresses sich finden. Der Generalsekretär des letzteren schreibt in Nr. 1 des Jahres, nach dem er seine Billigung zu den notwendigen Sparmaßnahmen der Negierung ausgesprochen hat: »Aber man soll sich dabei auch vor nervösem Pessimismus und vor unüberlegten, übereilten Schritten hüten. Wie soll die öarniederliegende Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden, wenn auch solche, die noch die notwendigen Mittel besitzen, auf alle An- ,^»,sungen verzichten, Zeitschriften abbestellen, aus Vereinen und — cganisationen austreten oder für die Pflege von Kunst und Wissenschaft und andere Kulturbedürfnisse nichts mehr übrig haben? Es ist eine merkwürdige Tatsache, daß man beim Sparen meist bei den kleinen und kleinsten Posten anfängt und an den großen Ausgaben, aus deren Einschränkung sich wirklich etwas herausholen ließe, ängstlich vorübergeht, daß man lieber auf den Kauf eines Buches als auf den Genuß von Alkohol und Tabak verzichtet, daß man rascher einer gemeinnützigen Unternehmung den bescheidenen Jahresbeitrag entzieht, als seine Ausgaben für Kleidung oder für oft recht inhaltleere und unnötige Vergnügun gen beschneidet. Auch Reich und Länder, Kommunen und Kirch gemeinden sind in Gefahr, mit ihren Sparmaßnahmen dort ein- zusetzcn, wo es sich um verhältnismäßig kleine Beträge handelt und wo man den geringsten Widerstand findet, statt mutig die großen Posten unter die Lupe zu nehmen und dort zu streichen, wo man auf die geschlossene Opposition irgendwelcher Jnteressen- kreise rechnen muß. Man soll doch nicht vergessen, daß man mit der rücksichtslosen Kürzung der sogenannten Kulturausgaben gei stige Kräfte und seelische Werte gefährdet, ja vielleicht zugrunde richtet, die nur schwer wieder aufzubauen sind uns deren Zer trümmerung man vielleicht einmal bitter bereuen wird«. Es wäre erfreulich, wenn diese verständigen Worte in weitere Kreise getragen und dazu die Beamten daran erinnert würden, daß außerdem die Gewerbetreibenden fortgesetzt durch öffentliche Maßnahmen, wie Erhöhung der Gewerbesteuerzuschläge und Umsatz steuer, unmittelbar schwer belastet worden sind. Göttin gen. vr. W. R u p r e ch t. Jur Nachahmung. Der Verlag Neimar Hobbing, Berlin, überweist seit Jahren den Sortimentern Bestellungen, die von privater Seite aus direkt angewiesen wurden. Das ist der heutigen wirtschaftlichen Not durch weg entsprechend und wir bitten die Herren Verleger, die sich dieser ehrenwerten Handlung noch nicht angeschlossen haben, obigen Verlag als Vorbild zu nehmen. Ulm. Th. Würstle. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Soll der Sortimenter inserieren? Von Georg Krause. S. 93. Freusburg-Freizeit 19-30 des Kreisvereins der Rhcin.-Westfäl. Buchhändler. Von O. E. Wülfing. S. 94. Das deutsche Buchdruckgewerbe im Jahre 1930. S. 97. Für die b u ch h ä n d l e r i s ch e Fachbibliothek S. 98. Kleine Mitteilungen S. 99—100: 125 Jahre I. Deubner in Riga / Schles. Gesellschaft zur Förderung der buchh. Fachbil dung / Arbeitsgemeinschaft Münchener Jungbuchhändler / Vor tragsveranstaltungen der Deutschen Heimatschule / Uber 300 000 Besucher der Deutschen Bücherei / Die Typographie unserer Zeit / Das Recht am eigenen Bilde. Sprechsaal S. 100: Zeitschriften-Abbau. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein -er Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BnchbändlerhaiiS. Druck: E. Hed r tch Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftleituug u. Expedition: Letvztg. Gerichtswegs IBuchbändlerhausl. PvsischUrb,ach27i/75.
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