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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1940
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- 1940-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1940
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- Deutsch
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Umsatzes nie zum bloßen Warenmittler sei nes privaten Einkommens benutzen, über dem Umsatz muß ihm bei jedem Verkauf der Einsatz für die Zukunft des Dritten Reiches stehen. Wer wahrhaft glaubt, überwältigt. Zum Buchhändler gehört wie zum künstlerischen Schaffen ein tiefer Glaube! Es geht um einen Ruf, einen Beruf. — Das Buch gehört in das Volk. Deutschland ist nationalsozialistisch, das heißt: das nationalsozialistische Buch al lein gehört in das deutsche Volk. Mit Ladenhütern von vergangenen Epochen ist kein Staat mehr zu machen. Unser Staat benötigt die Offenbarungen unseres Geistes, und unser Geist ist ein einziges Gelöbnis: Für das Kom mende, Werdende, Wachsende werbende Liebe zu sein! — Dem überlebtem, dem Getarnten, dem Widerstand gegenüber aber Dynamit!!« Als am 30. Januar l937 der erste Vierjahresplan seit der Machtübernahme beendet wurde, konnte Hanns Johst als Prä sident der Reichsschrifttumskammer auch die Bilanz vorlegen über vierjährige Aufbauarbeit des deutschen Schrifttums und seinen Ausbau in der Reichsschrifttumskammer: »Ein Rückblick über die Neugestaltung des Schrifttums im Zeitraum der ver gangenen vier Jahre läßt erkennen, daß zunächst und in erster Linie die Reinigungsaktion reibungslos und erfolgreich durchge führt wurde. Diese Säuberungsaktion war inso fern auch positiv, als sich von selb st durch ihren Einsatzergab,daßanStellederbescitigtenUn- werte automatisch die reineren deutschen Werte repräsentativ wurden. Die Deutschen selbst hatten vergessen, welche Fülle von großen und klaren Namen sie in ihrem Schrifttum aufwie sen. Diese Schriftsteller und Dichter sind wie- dervollundganzindenVordergrunddeskünst- lerischen Lebens getreten. — Zweitens wurde der Schriftsteller, der dem Egozentralismus und llberindividualis- mus verfallen war, als Stand in den Gesamtkomplex des neuen nationalen Einhcitsgefüges eingebaut; in seinem wirtschaft lichen Wesen gestützt und gefördert und in seiner individuellen Verantwortung geehrt. Der neue Vierjahresplan wird seinem ganzen Charakter nach mit besonderem Nachdruck und besonderer Liebe sich neben der sozialen Betreuung gerade die kulturelle Erweiterung und Vertiefung des Geisteslebens zur Aufgabe machen.« »Das Vaterland des Buches« nannte Hanns Johst unser Reich in seiner Buchwochcnrede 1937, nachdem er vorher dem Wort seinen hohen Platz zugewiesen hatte. In diesem Augenblick legte Johst vor dem Präsidenten der Reichskultur kammer, Reichsminister Or. Goebbels, Rechenschaft ab: »Ich habe nun die Freude, Ihnen, Herr Reichsminister, melden zu können, daß bereits zweitausend Jungbuchhändler die Reichsschnle des Deutschen Buchhandels besuchten und daß diese Schulung voll bewundernswerter Energie ihre Teilneh mer im Sinne unserer nationalsozialistischen Modernität beseelt und begeistert. Ferner ist als erfreuliches Zeichen zu vermelden, daß ein Fünftel aller Sor timentsbuchhandlungen im vergangenen Jahr eine Umsatzsteige Auch Schulungsabende für Leihbuchhändler in Leipzig Um das Verantwortungsbewusstsein der Leihbuchhändler zu schär fen, werden nunmehr auch in Leipzig in den kommenden Wochen Schu lungsabende durchgcsiihrt, wie diese bereits in Berlin und Hamburg laufen. Ähnlich wie in diesen beiden Städten werden im Verlauf von elf Abenden führende Persönlichkeiten aus dem Ministerium für Volksausklärung und Propaganda, aus der Ncichzschrifttumskammer, aus dem Buchhandel und insbesondere aus der Leihbücherei über die Aufgaben dieses Bcrufsstandcs sprechen. Nachdem zu Beginn des ersten Schulungsabends Ortsfachberatcr Pg. Schlcppegrell als Leiter dieser Abende die Anwesenden begrüßt und seine Freude darüber aus- gedrückt hatte, daß es ihm gelungen sei, nunmehr auch in Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Abteilung III der Neichsschrist- rung von 30 bis über 40 v. H., daß drei Fünftel eine solche von 10 bis 15 v. H. erfahren haben. So erfreulich diese statistischen Tatsachen sind, sie können nur Ansporn sein, im vor uns liegen den Jahr des Buches diesen wirtschaftlichen Ausstieg zu steigern und das geistige Niveau des Umsatzes stetig zu vertiefen«. Manches konnte hier nur angedeutet werden, so die so ziale Betreuung des schriftstellerischen Be rufsstandes, die umfassende Berufsschulung, die Stetigkeit der Aufwärtsentwicklung des Buchumsatzes. Alles aber war Voraussetzung für die Auf gaben, die dem Schrifttum durch den Eintritt in die Kriegs monate gestellt wurden. Damit erwuchsen dem Berufsstand selbst neue umfassende Aufgaben, zu deren Lösung er nie in der Lage gewesen wäre, hätten nicht die vorausgehenden Jahre der Johst- schen Präsidentschaft die Grundlage und die Voraussetzung dafür geschaffen. Das erste Kriegsjahr fand einen gefestigten Buch handel vor, eine Verlegerschaft, die sich ihrer Aufgabe und Ver antwortung bewußt war, insgesamt: eine Buchmittler- schaft — den Schriftsteller eingeschlossen — die stark ge nug war,die Versorgung des deutschen Volkes im Kriege mit dem Buch als einem Kraftquell derNationsicherzu st eilen. Darüber äußerte sich Staats rat Hanns Johst in einer »VB«-Unterredung am 3. Dezember des letzten Jahres: »Die einzig wirkliche neue Aus gabe, die wir zu lösen hatten, war die Versor gung der Soldaten mit Literatur. Und wir machten uns die Erfahrungen früherer Kriegsjahre zunutze. Der Soldat an der Front verlangt nicht nach dem .Nietzsche im Tornister', er will zwar geistige Zuflucht in seinem Buche finden, aber im allge meinen dabei auch Entspannung. Und, was sehr wichtig ist, der Soldat will mit seiner privaten Existenz in Verbindung bleiben, und das wichtigste Mittel hierzu ist das Fachbuch!« Schon in anderem Zusammenhang hatte Hanns Johst auch der Bedeutung des Fachbuches gedacht, als 1937 die erste große Fachbuchwerbung durch die öffentliche Buchwerbung durchgeführt wurde, wie er in jedem Falle die rein praktische Bedeutung des Buches erkannte und sich für dessen Durchsetzung entsprechend verwandte; gedacht ist hierbei an seinen Aufruf zur Bü cherspende des WHW. im gleichen Jahr oder etwa an die Verbindung von Buch und Sport, wie sie in seiner Rede anläßlich der olympischen Spiele in der Berliner Kroll- Oper zum Ausdruck kam. Es ist hier versucht worden, die Grundzüge einer fünfjähri gen Tätigkeit Hanns Johsts als Präsident der Reichsschrifttums kammer nachzuzeichnen, wobei bewußt auf die Darstellung auch wesentlicher Einzelheiten verzichtet werden konnte, nicht ver zichtet wurde auf die Darstellung der grund sätzlichen Richtlinien aus dem Wesen der natio- nalsozialistischen Bewegung, der Hanns Johst verknüpft i st. Daß dabei Johst selbst am ausführlichsten zu Worte kam, ist selbstverständlich. Wenn Hanns Johst nunmehr in den zweiten Fünfjahresabschnitt dieser Tätigkeit eintritt, so be gleiten ihn dazu alle guten Wünsche des deutschen Schrifttums, besonders aber des deutschen Buchhandels. Auch dieser Zeitab schnitt wird unter dem Johftschen Wort stehen: »Wer wahrhaft glaubt, überwältigt!« tumskammer, Pst. Thulkc, derartige Schulungsabende durchsühren zu können, wies zunächst der Laudesobmann Pg. vr. Wiymann auf die Ziele dieser Abende eingehend hin und richtete an die Berufs kameraden einen warmen Appell, sich der ihnen aufgctragcnen Auf gaben stets bewußt zu sein. Dann gab Rcgicrungsrat vr. Erckmann vom Rcichsministerium für Volksausklärung und Propaganda eine grundsätzliche Darstellung über die nationalsozialistische Schrifttums politik. Er wies aus die große Wirkung hin, die ein Buch im Volke ausübcn kann, und machte dies durch die Gegenüberstellung des Nemargucschen Machwerks »Im Westen nichts Neues«, das s. Zt. nachweisbar zum Verfall des Wchrwillcns im deutschen Volke sehr viel beigctragen habe, und des Buches vom Führer »Mein Kampf-, das Millionen unserer Volksgenossen im Glauben an die Größe unserer Nation und Rasse gestärkt hat, deutlich. Er zeigte, wie durch die zielbewusste Führung des Schrifttums bei uns alles Zersetzende Nr. 228 Dienstag, den 1. Oktober 1940 347
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