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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1931
- Strukturtyp
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- 1931-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1931
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x° 20, 24. Januar 1831. Redaktioneller Teil. Bürlenblatt s.L.Dtschn. Buchhandel. »Heute steht das Schrifttum und Verlagswesen Finnlands auf einer beachtlichen Höhe. Es erscheinen jährlich durchschnitt lich 2100 Bücher in finnischer und 550 in schwedischer Sprache. Der Wert der jährlich verkauften finnischen Werke beträgt etwa lOOMillionen Fmk., der der schwedischen etwa 20Millionen Fmk. Wenn wir uns vor Augen halten, daß Finnland nur 3,5 Mil lionen Einwohner hat tvon diesen etwa 300 000 Schwedischspre- chcndc), so erkennen wir deutlich das ganz außergewöhnlich starke Interesse für Literatur. Heute hat das Land etwa 90 Buch handlungen in den Städten und etwa 250 Buchverkaufsstellen in der Provinz. Bon besonderer Bedeutung für die Verbreitung der Bücher sind die kulturellen Vereinigungen Maalaiskaup- paliitto, Koulutarpeiden-Keskusliike O/I. Valistus usw. Die .Finnische Buchhändlerzeitung' fördert die Zusammenarbeit zwi schen Verlegern und Verkäufern. Zu den größten Verlagsbuch handlungen des Landes gehört Werner Söder st röm O/D. in Porvoo. Der Verlag wurde von Werner Söderström 1878 ge gründet und war anfangs zweisprachig. Die schwedische Abtei lung wurde später abgetrennt und unter der Firma Söderström K Co. weitergesührt. Seit 1891 arbeitet der schwedische Verlag in Helsingfors und hat sich in den 39 Arbeitsjahren sehr bedeut sam entwickelt. Der Verlag gibt heute hauptsächlich Bücher histo rischen, politischen und populärwissenschaftlichen Inhaltes her aus. Von den Verfassern seien besonders Lybeck, Jac. Ahren berg, Ramsay, Runar Schildt, Donner usw. genannt. Von Wert sind die außerordentlich seinen Illustrationen, die Söder ström L Co. von Albert Edelfeld zu dem Prachtwerk .Fänrik Stals sängner' erwirkten. Der finnische Verlag Werner Söder ström O/U. gewann seinen ersten durchschlagenden Erfolg durch die Herausgabe von einer 3000 Seiten (Großformat umsassenden, mit 1000 Abbildungen versehenen) Weltgeschichte, die Söder- ström selber herausgab, und die in 3500 Exemplaren abgeseht wurde, eine Leistung, die in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ganz einzigartig war. Von dem Standardwerk ,Oma Maa° (Das eigene Land) wurden 12 000 Exemplare abge setzt. Von Jahr zu Jahr nahm die Bedeutung des Verlages zu. Söderströms Wahlspruch, der auch als Zielsetzung im tz 2 der Verlagsstatuten festgehalten wurde, war: ,gute finnische Litera tur zur Beförderung des nationalen Fortschrittes herauszugeben'. Er vertrat die Ansicht, daß man ,ein Verlagsgeschäft zwar ge schäftsmäßig führen soll, daß die geschäftlichen Gesichtspunkte aber vor den ideellen zurücktreten müßten'. Der Verlag brachte von 1878 bis 1913 1121 Druckwerke heraus, in den Jahren 1914 bis 1930 sind fast 3000 hinzugekommen. Die im vergangenen Jahre an die Verfasser ausgezahlten Honorare betragen zusam men etwa 5>/- Millionen Fmk. Der Leiter des Verlages ist Direk tor Jäntti, der in dem literaturhistorischen Leben Finnlands eine beachtliche Rolle spielt. Neben Söderström hat sich heute der Verlag von Otawa an die Spitze der finnischen Buchdrucker kunst gestellt. Dieser Verlag bringt nur finnische Bücher heraus. Er wurde durch weitblickende Männer wie Eliel Aspelin und Gebhart im Jahre 1890 gegründet. Man legte von Anfang an großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Professoren der Universität Helsingfors. Der Artikel Mitä yleisölle tar- jotaan' in der Zeitung ,Uusi Suometar' hatte ein Echo gefunden in allen für finnische Literatur interessierten Kreisen. Der Ver lag trat an die größere Öffentlichkeit durch sein zehnbändiges Werk mit den Schriften I. V. Snellmans. Der Direktor des Verlages war Mag. Gebhart, aber er war alles in einer Person, denn er hatte keine weiteren Angestellten. 1892 trat der jetzige Direktor Prof. Alvar Renqvist als Mithelfer in die Firma ein, und unter seiner aufopfernden und begeisternden Tätigkeit er lebte der Verlag einen ganz ungewöhnlich starken Aufschwung. Das zeigt besonders die Jubiläumsschrift, die der Verlag anläß lich seines 40jährigen Bestehens 1930 herausgab . . . Auch einige andere Verlage, wie Kirja O/U., Gummerus usw. sind für das literarische Leben Finnlands von Bedeutung, doch können nicht alle hier angeführt werden. Genannt sei hier nur noch der Ver lag von Holger Schildt, der aus der Verlagsbuchhandlung G. W. Edlund hervorgegangen ist und der besonders durch die Herausgabe der Arbeiten Runebergs und Topelius sich Verdienste erworben hat. Eine Reihe von bedeutenden sinnisch-schwedischen 70 Verfassern hat ihre Arbeiten in diesem Verlage herausgegeben, von denen ich nur Mörne, Gripenberg, Tavatstjerna, Hemmer, Zilliacus, Söderhjclm, Hirn, Hornborg und Frosterus nennen möchte. Schildt wurde erst 1917 gegründet, hat sich aber unter der tüchtigen Leitung von Direktor Schildt und Mag. Svedlin zu einer beachtlichen Höhe emporgearbeitet. Die Ausstattung der Bücher ist besonders anzuerkennen. Die Einbände wurden in den meisten Fällen von der Künstlerin Signe Hammarsten- ! Jansson entworfen.« Von den Berlagswerken der bedeutendsten dieser finnischen und finnisch-schwedischen Firmen ist in dieser Lübecker Ausstel-/ lung eine gute Auswahl von rund 160 Bänden vereinigt; eine kleine Sammlung finnischer Literatur in deutscher Übersetzung wurde ihr beigefügt und ist darin einbegriffen. Möge diese Ver anstaltung, die sich in die Bestrebungen der Nordischen Gesell schaft und der Lübecker Stadtbibliothek zur Pflege unserer kultu rellen Beziehungen zu den nordischen Ländern einreiht, auch in anderen Städten, in denen sie gezeigt werden wird, zu ihrem bescheidenen Teile diesem völkerverbindenden Ziele dienen. vr. W. Pieth - Lübeck. Ein neuer Weg des Setzens und ein neuer Weg des Drückens. Die Überwindung des Bleiweges — so könnte man einen Seiten zweig aus dem Gebiete des maschinellen Schristsetzcns tiberschreiben. Schon in der Wiegcnzeit der Setzmaschine, als die Erfinder noch nicht von der vorher gegossenen Type freikommen konnten, war, wegen der hierin liegenden Schwierigkeiten, der Gedanke aufgetaucht, an die Stelle der Type das mit der Schreibmaschine Geschriebene durch Autographie aus den Stein umzudruckende Original zu setzen, wie es z. B. 1864 von Pierre Flamm und später von Charles Moore geschah. Des letzteren »Art Schreibmaschine für lithographischen Druck« hat insofern geschichtliche Bedeutung, als Ottmar Mergcn- thaler 1876 in Baltimore mit der Aufgabe betraut wurde, die Idee Moores für die praktische Arbeit auszubauen, wodurch er, der Uhr macher und Feinmechaniker, mit dem Problem des mechanischen Setzens i» Berührung kam. Die geniale Lösung Ottmar Mergen- thalers, in einer einzigen Maschine Matrizen zur Zeile zu reihen, diese Zeile in Blei abzugießen und die Matrizen zur neuen Ver wendung automatisch abzulegen, hat damals, 1884—86, dem Bleiweg den unbedingten Sieg erstritten. Die wenigen Versuche dieser Zeit mit dem lithographischen Gedanken scheiterten an der unentwickelten lithographischen Technik und an dem rasch einsetzenden Siegeslauf der Linotype Mergenthalcrs. Nach dem Kriege führte die machtvolle Ausbreitung des Offset druckes und des Rakeltiesdruckes wieder ans den Gedanken, sich vom Blei frei zu machen, das als ein unnötiger Umweg erschien. Für einen einzigen guten Abzug, der im Durchlichtungsverfahren kamera los die Druckform schassen läßt, erscheint cs in der Tat als wenig sinnvoll, hierfür mit der Maschine Blelzeilen zu gießen. Es tauchten etwa 1022 die ersten Nachrichten von Photosetzmaschinen und später von einer Schrcibsetzmaschine auf. Doch erwies es sich, daß auch in der Technik nicht immer der gerade Weg der glatte, ebene, schnell zu durcheilende ist und es wurde nach begeistertem Für und skep tischem Wider still um das Problem. Nur die Schrcibsetzmaschine Typar hat häufiger noch von sich hören lassen, bis kürzlich auch hier die Arbeit eingestellt wurde. Die Ursachen für das Versiegen der laut ausspringcnden Quel len sind mannigfach, nicht zuletzt liegen sie in der drucktechnischen Weiterverarbeitung des Erzeugnisses dieser Maschinen. Trotzdem ist in den Ersinderstuben der Frage weiter nachgegangen worden. Im Sommer des vergangenen Jahres hat die »Papier-Zeitung« von der Erfindung des amerikanischen Ingenieurs Bagge berichtet. In Augsburg ist bei der MAN die Erfindung des Ungar» Uh er in den letzten Jahren durchgebildet worden. Nach kurzen vor Jahr und Tag erschienenen Notizen in der Fachpresse tim »Börsenblatt« wurde darüber berichtet Jahrg. 1928, Nr. 111 u. 294. D. Schriftl.) ist setzt von Professor Karl Albert, dem bekannten Wiener Rcproduk- ttonsfachmann, zugleich Im »Deutschen Drucker» und in »Klimschs Druckerei-Anzeiger« eine längere beschreibende, nicht kritisch wertende Darstellung der Maschine veröffentlicht worden. Die neue »Licht- sctzINaschine uhcrtype« geht danach neue Wege und es lohnt sich aus jeden Fall, sich mit der Erfindung zu beschäftigen. Wie bei anderen Photosetzmaschinen wird auch in der Uhertype ein Film ge schussen, der direkt kameralos aus die Maschinenosssetplatte oder den Rakelticfdruckzyltnder übertragen werben kann. Neu ist, baß mit
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