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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1931
- Strukturtyp
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- 1931-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1931
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- Deutsch
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20, 24. Januar 1931. Redaktioneller Teil. «drl-nbl-u s. d. Dtschn Buchhanicl. dem Tasten nicht der zur Übertragung dienende Film geschaffen wird, sondern erst ein Zwischcnfilm, ein Schmalfilm, der hinterein ander, nicht untereinander, die ausgeschlossene» Schrifizeilen in einer gieichbleibcndcn Standardgröße enthüll. Zugleich mit diesem Tasten wird schrcilunaschincnähnlich ein Abdruck des Textes erzeugt, der wohl auch die Unterlage slir die Hauskorrektur geben soll. Von dem Schmalfilm wird in der Mcüeuruiaschinc die Filmseite geschaffen. Zeile auf Zeile wird mit den, vorgesehenen Abstand (Durchschuß) und in der vorgesehenen Grösse und in der der Seiicngrösse ent sprechenden Zeilenzahl auf eine Filmfolie kopiert. Diese Filmsolicn wären dann in der bekannten Weise, etwa wie beim Mannldrnck, zur Bogcnform zusammenzustellen und durch Kopieren lässt sich die Druckform schnell fertig machen. Da aber die Gründe für den Misserfolg der Photosetzmaschinen, wie erwähnt, bisher nicht zuletzt auch in der Drncktechnik lagen, d. h. in der Unmöglichkeit, ebenso schnell und sicher wie mit dem Vleisatz die Druckform herzustellen, hat Uhcr auch ein neues Druckverfahren entwickelt, von dem Prof. Albert tu dem erwähnten Aufsatz nur einen knapp andeuicnde» Satz bringt, über de» aber »Leuross's Lnuual« bercits mehr verrät. Danach handelt es sich um eine» »Dissusions- druck». Das Einwalzen der Form fällt weg, es gibt also leine Farb walzen, ferner lein Feuchtwerk wie beim Offsetdruck, kein Rakel wie beim Tiefdruck, sondern die Farbe tritt vom Innern des Druck- zylinders durch die seine Außenwand bildende Druckform, genau der Schrift oder dem Bilde entsprechend. Damit wäre also eine neue Art des Drückens zu der neuen Art des Setzens gesunden. Nach allen bisherigen Erfahrungen und nach der noch spärlichen Aus klärung über beides läßt sich ebenso wenig eine optimistische Pro phetie anstimmen wie cs aber auch nicht angängig ist, dem Neuen jeden praktischen Wert abzusprechen. Es tauchen sür die Praxis zugleich so viele Fragen aus, daß es wohl nicht möglich ist, für alle schon eine befriedigende Antwort zu erhalten. Der Buchverleger wird zuerst fragen, was es mit der Autor korrektur ist. Ist auch die Hauskorrektur gelöst stechnische Schwierig keiten scheinen auch hier noch vorzulicge»), so scheint die Autor korrektur viel schwieriger zu sein, wenn nicht überhaupt unmöglich. Es müßte wohl sür jeden Hehler nach der Korrektur in dem Schmal film die Seite noch einmal in der Mctteurmaschine umbrochen wer den oder es muß die Filmkopie auseinanbergeschnitten werden. Daß dann aber das Einpassen der Korrckturzeilc» fast unüberwindliche Schwierigkeiten macht, denn der Durchschuß muß auf einen Bruchteil eines Millimeters genau stimmen, steht wohl außer Frage. Aber — mag nicht die neue Technik auch die Herstellung des Manuskriptes verändern können? Sollte es nicht möglich sein> ein wirklich restlos druckfcriigcs Manuskript, an dem nachher nm keinen Preis geändert werden darf, in die Druckerei zu geben? Schon jetzt könnte manches Buch bei solch idealem Manuskript billiger in der Herstellung sei». Die Erziehung der Autoren könnte wohl erreicht werden, liegt doch im letzten der Grund zu mancher umfangreichen Autorkorrektur ein fach in der Möglichkeit ihrer Ausführung. Wie das Erzeugnis der Uheriype aussiehi, wie gut die Schrift ausgeglichen ist, wie exakt die Buchstaben in Richtung und Linie stehen, bleibt fraglich, da keine Beispiele gegeben werben. Die Schreibsetzmaschine Typar z. B. Hai an dem guten Stand der Buch staben wohl bis zuletzt vergeblich gearbeitet. Jedenfalls ist der Bücherfreund heute doch zu sehr durch den exakten Satz der Hanbsatz- typen und der vorhandenen Setzmaschinen verwöhnt. Der Zcitschriftcnverleger, der stark illustrierte Blätter heraus bringt, für die ja Offset und Tiefdruck in erster Linie in Betracht kommen, wird überlegen, wie weit ihm mit der neuen Setztechnik ein Vorteil winkt. Technisch liegt es so, daß für die wenigen Texte vieler solcher illustrierter Blätter häufig überhaupt Handsatz mit seiner großen Anpassungsfähigkeit an veränderliche Zeilenbreiten gewählt wird. Da die Zeilenbreiten bei den genannten Arbeiten stark wechseln, so vermißt man zur Beantwortung dieser Frage bei Albert jeden andeuienden Hinweis. Der Aufsatz verschweigt viel mehr an manchen wichtigen Stellen mehr, als er sagt. Und wenn es tatsächlich möglich ist, so bleibt die Frage offen, wie die Mcitcur- maschinc mit solchen schwierigen Arbeiten fertig wird, denn die Mon tage einer Bildseite mit Text ist keine Kleinigkeit. Aber ist selbst dies gelöst, bleibt cs fraglich, ob die neue Setztechnik schneller arbeitet als beispielsweise die Linotype-Setzmaschine, die sür solche Blld- moniagen den Textsatz und die Bildunterschriften säst ebenso schnell herstellt wie glatten Satz. Und endlich ist die Frage der Koste» sowohl in der Anschaffung wie auch im Betrieb zu bedenken, zumal die restlose Ausnutzbarkeit »eben den vorhandenen Setzmaschinen, wegen der Beschränkung auf Ossset und Tiefdruck bzw. den neuen Dtsfusionsdruck, in Frage ge- sielli ist. Aus jeden Fall hat das neue Jahr mit der Veröffentlichung über die Erfindung Uhers einen Anfang gemacht, der zeigt, baß trotz schlechter Wirtschaftslage noch Mut und Sinn sür neues Schaffen vorhanden ist. Und es regt sich auch sonst ins buchgeiverblichen Leben bei Chemikern und Konstrukteuren. Ob der Lichiweg den Blciweg besiegen, ja, ob er sich auch nur neben ihm wird durchsetzen können, kann allein die Zukunft lehren. Kleine Mitteilungen Verkauf von Rezensionsexemplare» durch die Zeitung »Der Tag« in Aussig. — Die Zeitung »Der Tag« in Aussig hatte vor einiger Zeit einen Bllcherverkauf angekündigt. Wie sich später hcrausstellte, hat die Redaktion dieser Zeitung die ihr eingesandten Rezensions exemplare von Büchern, Broschüren usw. zum Verkauf gestellt. Wir sind der Meinung, daß ein Verkauf von Bejprechungsstücken durch die Redaktionen der Tageszeitungen unterbleiben muß und bringen den Vorgang dem Verlag zur Kenntnis. vr. Heß. Die Neue Illustrierte Zeitung in Wien VII, Lindengasse 35, schreibt an buchhändlerische und nichibuchhändlerische Firmen, die ein Jubiläum begehen und bittet sie um Überlassung von Bild material zur Veröffentlichung. Zugleich ersucht die Zeitschrift sür die Übersendung der Belegheste uni Einsendung eines für diese» Zweck verhältnismäßig hohe» Betrages. Eine derartige Geschästs- methode ist im Zeitschristenverlag durchaus nicht üblich. Wir haben uns deshalb in Wien »ach der Bedeutung der Zeitung erkundigt und erfahren, daß die Zeitung außerhalb Wiens gedruckt wird und daß es sich um kein bedeutendes Unternehmen handelt. Eine vorsichtige Behandlung der Zuschriften der Neuen Illustrierten Zeitung er scheint angebracht. Tagung für das Jugendsingcn. — Vom S. bis 8. Februar wird in Essen die Tagung sür das Jugcndsingen statisinden. Man rechnet mit mindestens 250 Teilnehmer» an den drei ersten Abenden und mit etwa 4M am Sonntagnachmittag. Die Buchaus stellung und der Verkauf wurden der Buchhandlung G. D. Bae deker G. m. b. H. in Esse» übertragen. Verleger mit einschlägi ger Literatur wollen sich mit der genannten Firma umgehend in Verbindung setzen. Die Arbeitsgemeinschaft des hannoverschen Buchhandels hielt am IS. Januar 1931 ihren 3. Fortbildungsabend sür den Jungbuch handel ab. Auch dieser Abend war sehr gut besucht; einschließlich einiger älterer Herren waren 65 Personen anwesend. Professor Ilr. Hocsch von der Pädagogischen Akademie Hannover hatte es übernommen, einen kurzen überblick über die geistigen Strö mungen der Gegenwart zu geben. In knappen Worten, aber mit großer Klarheit führte der Vortragende in die Psychoana lyse, in die Jndividualpsychologie, Charakterologie und Soziologie ein. Alle wesentlichen literarischen Erscheinungen aus diesem Ge biete wurden kurz charakterisiert. Der zweite Teil seines Vor trages gab einen Überblick über die moderne Pädagogik: Spranger — Litt — Kerschensteiner. Auch hier wurde der Vortrag durch sorg fältig ausgewählte Literaturangabcn zu einer lebendigen Quelle sür den Buchhändler. Stichwortartig führte dann der Vortragende iu die Philosophie und Kunsttheorie ein. Paulscn — Külpe — Windel band — Nicolai Hartman» — Wölsflin und Worringer bedeuteten hier Wege und Ziel. Die lebendige Vortragsweise Professor Hocschs machte es den Zuhörern leicht, dem Redner zu folgen. Dieser Abend dürfte allen Zuhörern viele Anregungen gegeben haben. Die nächste Veranstaltung findet Montag, den 2. Februar 1831, 20 Uhr in den Räumen des Börsenklubs, Hannover, Gr. Aegidien- straße 34, statt. Den Jungbuchhändlern soll »die Arbeit des Verlegers« in einer Arbeitsgemeinschaft nahegebracht werden. Auch dieser Abend verspricht sehr interessant zu werden. Buchhäudlervereiu «Rübezahl«, Breslau. — Für den 11. Januar hatte der »Mbezahl« seine Mitglieder und Angehörige, groß und klein, aber auch de» gesamten Jungbuchhandcl zu seiner Weihnachts feier in die Kestsäle des Hotels »König von Ungarn« geladen, und zahlreich wurde der Einladung Folge geleistet. Wie alljährlich er freute ein luftiges Kasperlstück die Jugend. Unser stets rühriger Vor sitzender Konrad Schneider sprach einen von ihm selbst verfaßten Fest prolog. Nachher wurden unter brennenden Lichterbäumen an jung und alt Geschenke verteilt, die große Freude machten und teilweise von den Kindern a» Ort und Stelle gleich erprobt wurde». Dann kam der Jungbuchhandel zu seinem Recht; Muse Terpsichore hielt ihren Einzug und ihr wurde lange, ja sehr lange gehuldigt. — Rübc- 71
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