Inhalt 1. Rapitel. Vas Victis. Deutschlands Entwaffnung. „Um die Einleitung einer allgemeinen Rüstungsbeschrän kung aller Nationen zu ermöglichen, verpflichtet sich Deutschland..." 7 r. Rapitel. Wellington Roo lächelt. Die große Washingtoner Ronfercn; von 1921/22 ... ;. Rapitel. Englische Theorie und französische Praxis. Das Genfer Protokoll von 1924 30 4. Rapitel. Der Schatten eines Mordes. wie Rußland von den Genfer Verhandlungen fernge- halten wurde 50 5. Rapitel. Der Sozialist Paul-Boncour tut seine Schuldig keit. Sozialist und gleichzeitig wütender Saboteur der allge meinen Abrüstung im Dienste der Aufrüstung Frankreichs 7? 0. Rapitel. Die zynische Grausamkeit. Der Luft- und Gaskrieg in Genf -5 7. Rapitel. Der Mann mit dem Panamahut. wie William G. Shearer die Genfer Seeabrüstungs- konferen; von 1927 zum Auffliegen brachte 117 S. Rapitel. Verlegenheit in Genf. Die sachlichen russischen Abrüstungsvorschläge .... 147 9. Rapitel. Ein Journalist hat Glück. Das englisch-französische Rüstungsabkommen von 1929 160 10. Rapitel. Das beste Stück der Sammlung des Mijnheern van Beuningcn. Franco-belgische Pläne vom 20. September 1927 gegen Deutschland und Holland 17<> 11. Rapitel. Das Gespenst des nächsten Rrieges. Die große Londoner Flottcnkonferen; am 21. Januar 1930 192 12. Rapitel. Das Ende der Lüge. Deutschlands Absage an die Abrüstungssaboteure ... 21» Anlagen. 1 Rarte. r Verlegenheit in Genf. Die sachlichen russischen Abrüstungsvorschläge Lord Robert Lecil, der bisher die englische Delegation bei den Abrüstungsverhandlungen geführt hatte, spielt nicht mehr mit. Er erklärt nicht, er sei überarbeitet oder krank oder aus anderen persönlichen Gründen nicht mehr in der Lage, weiter an den Genfer Arbeiten teilzunehmen. Lord Robert Lecil setzt sich an seinen Schreibtisch und verfaßt ein Schreiben an den englischen Ministerpräsidenten Baldwin, daß er diese Genfer Romödie nicht mehr mitzumachen gedenke. Er schließt diese Ab sage, die in der gesamten Öffentlichkeit der Welt wie eine Bombe wirkt, mit den Worten: „Die Hoffnung der Zukunft liegt in der Aufrüttelung und Aufklärung der öffentlichen Meinung. Das ist ein Ziel, das alle Rräfte, die mir bleiben, beschäftigen wird." Rein angenehmer Auftakt für die achte Vollversammlung des Völkerbundes, die im September 1927 Zusammentritt! Die Delegierten stehen völlig unter dem Eindruck dieser Aktion (ecils und des völligen Fehlschlages aller bisherigen Abrüstungs- Verhandlungen. Die Reihe der Rritikcr ist lang. Die Rritikcn haben eine Schärfe, wie man sie in der Genfer diplomatischen Luft sonst nicht gewöhnt ist. Frankreich kann sich nicht taub stellen. Es muß Stellung nehmen und Aristide Briand, der Mann von Locarno, springt selber in die Bresche, um zu retten, was zu retten ist. Aristide Briand sucht sich seine Gelegenheit gut aus. Er wählt nicht die Vollversammlung des Völkerbundes, in der er bei der augenblicklichen Situation sich verteidigen müßte wie ein Angeklagter. Er wählt den weißen Bankettisch. Er wählt die Abendstunden und den Frack. Er spricht bei dem großen Diner, das alljährlich der Verband der Völkcrbundjournalisten für die Delegierten gibt. Da hat er ein anders geartetes Publikum als bei den großen offiziellen Sitzungen. Dort spricht er nur zu den Delegierten, und die Presse, die öffentliche Meinung, sitzt beob achtend dabei. An diesem Abend ist die Presse nicht eine ano nyme dunkle Macht. Heute abend ist sie der Hausherr. Und Aristide Briand kann unmittelbar zur Presse sprechen. Er kann