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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1931
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- Deutsch
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22, 27, Januar 1931, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Stufe zu bringen. Außer den üblichen Monatsversammlungen konnten drei gesellschaftliche Veranstaltungen, vier literarische Abende und vier Besichtigungen erfolgreich durchgeführt werden. — Etwaige Zu schriften erbittet der Vorsitzende, Halle (Saale), Albrechtstraße 911. Hamburger Autoren beim Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs- gchilfen-Verband. — Nachdem sich, die Fachgruppe Buchhandel im DH.V., der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgehilfen-Verband, vor einigen Wochen mit einem gutgelungenen literarischen Abend, auf dem die bekannten Hamburger Publizisten vr. Stapel, A. E. Günther, Gerhard Günther und vr. Nils Hansen Vor träge über die deutsche Publizistik hielten, bemerkbar gemacht hatte, trat sie am Sonntag, dem 18. Januar mit einem 5-Uhr-Tee hervor. Den Einladungen des Verbandes hatten zahlreiche Hamburger Buch händler, Verleger und Buchhandlungsgehilfen Folge geleistet, sodaß die neuzeitlich und geschmackvoll eingerichteten Räume des Gorch- Fock-Hauses dicht besetzt waren. Der Verband betrachtet diese Ver anstaltungen als einen Teil der Bildungsarbeit und als bestes Mittel, die an der Front stehenden Buchhändler in persönliche Beziehungen zu den Schriftstellern zu bringen. Der besonders gute Verlauf der literarischen Tees läßt berechtigte Hoffnungen auf den weiteren Aus bau dieser für alle Teile gleich wertvollen Veranstaltungen zu. Das Programm war reichhaltig, die Musik gut und die Bewirtung aus gezeichnet. Kein Wunder also, daß nach Schluß der Vorträge recht viele Fragen nach dem Zeitpunkt des nächsten Tees laut wurden. Die Vorträge wurden von den bekannten Hamburger Autoren Her mann Claudius, Albert Petersen, Prof. Or. Lothar Schreyer und vr. Eduard T h o r n, die sich der Fachgruppe liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt hatten, gehalten. Claudius sprach »Vom dichterischen Schaffen«, Petersen plauderte über die Buchhandlung seiner Jugend. Nach einer Pause las vr. Thorn einen kleinen Abschnitt aus seinem Roman-Manuskript »Schicksal über Schubart« vor. Den Schlußvortrag hielt Prof. Schreyer, der nach einer kurzen Einführung in die bildende Kunst der Deutschen aus seinem gleichnamigen Werk vorlas. Alle vier Autoren ernteten dankbaren und verdienten Beifall. Der Verband bemüht sich zurzeit um die Gewinnung neuer Autoren; voraussichtlich wird in der nächsten Zeit Richard Euringer, der Verfasser von »Fliegerschule 4« und »Die Arbeitslosen« sprechen. Es ist vorgesehen, diesen Vortrag auf den Rundfunk zu übertragen. Sommer, Schriftführer. »Insel«, Buchhändlerverein Tübingen. — Am 17. Januar sprach im Rahmen eines Diskussionsabends Kollege H. Seibt über das Thema »Rationalisierung im Buchhandel«. Die wesentlichsten Forderungen der Zeit wurden herausgehoben und bil deten die Grundlage zu einer recht ergiebigen und nutzbringenden Aussprache. Vorträge des Deutschen Buchgewerbevereins. — Wie in früheren Jahren, so veranstaltet der Deutsche Buchgewerbeverein auch in diesem Winter eine Reihe von Vorträgen. Das Programm der diesjährigen Vortragsveranstaltungen bient der Aufgabe, die künstlerischen Ergeb nisse der letzten Jahre auf dem Gebiete der Druckschrift und der typographischen Gestaltung zusammenfassend darzustellen und darüber hinaus auch die technischen Möglichkeiten der heutigen Druckkunst in ihren praktischen Anwendungen vorzuführen. Es erübrigt sich der Hinweis, daß Vorträge dieser Art auch den Buchhändler, insbesondere den Verleger, interessieren. — Den ersten Vortrag hielt am 21. Ja nuar l)r. Konrad F. Bauer, Frankfurt a. Main. Er sprach über das Thema »Die Schrift unserer Zeit«. Die Haupt gedankengänge des Vortrages sollen nachfolgend kurz skizziert werden: Die Schrift ist jeweils der Ausdruck der kulturellen Daseinsäuße rungen eines Volkes. Heute tritt die Grotesk mit dem etwas über heblichen Anspruch hervor, d i e Schrift unserer Zeit zu sein. Wir gewinnen ja auch durch die häufige Verwendung dieser Schrift für Werbe- und Gebrauchsdrucksachen den Eindruck, als ob es kaum noch eine andere Schrift gäbe. Und doch bringen unsere Schriftgießereien jährlich an die 40 neue Schriften heraus. In früheren Epochen er freuten sich mehrere Schriften zugleich allgemeiner Beliebtheit. Die Verwandtschaft der Schrift und Typographie mit der Architektur, die in der Gegenwart immer wieder betont wird, trat früher nicht so offenkundig in Erscheinung. Ter Redner führte hierfür das Zeit alter des Barocks als typisches Beispiel an. Mit besonderem Inter esse folgte man den Ausführungen über die zukünftige Entwicklung des Schriftwesens. Die Groteskschrift hat ihren Höhepunkt über schritten. Wir kommen aus der Erstarrung, in die diese Schrift in Verbindung mit der sogenannten elementaren Typographie in den letzten Jahren geraten ist, heraus. In Zukunft wird es Lese schriften und Sehschriften geben. Die Leseschriften sind schlichte, anspruchslose Fraktur- und Antiquaschristen, wie sie das Buch, die Zeitung und Zeitschrift benötigen und wie sie von der Setzmaschine wiedergegeben werden. Die Sehschriften sind der Mode unterworfen. Sie werden schlagwortartig als Auszeichnung mit der Leseschrift verwandt und haben Witz, Grazie und vor allem propagandistische Werte. Ganz treffend bezeichnete sie vr. Bauer als das »typo graphische Gewürz«. Gut gewähltes Lichtbildmaterial ergänzte die sehr anregenden Ausführungen. Am Mittwoch, dem 28. Januar, spricht ebenfalls in der Guten berg-Halle Herbert Bayer, Berlin, über die »Typogra phie unserer Zeit«. Wenn sich dieser Vortrag und schließlich auch der dritte, am Mittwoch, dem 4. Februar, der sich mit modernen Fragen der Gebrauchsgraphik und Reproduktionstechnik beschäftigt, auf der gleichen Höhe fruchtbarer Anregungen hält wie der erste Vortrag, dann kann man den Deutschen Buchgewerbeverein zu der dieswinterlichen Vortragsreihe nur beglückwünschen. e. Aus dem graphischen Gewerbe. — Ende vergangenen Jahres hatte der Verband der Deutschen Buchdrucker 19 217 Arbeitslose gegen 17 564 im November 1990. Die Arbeitslosigkeit hat also innerhalb Monatsfrist wieder wesentlich zugenommen, und zwar vor allem in den Großstädten (in Berlin von 3389 auf 3801, in Leipzig von 1583 auf 1960, in Hamburg von 768 auf 874, in München von 684 auf 750, in Stuttgart von 432 auf 481 usw.). Die graphische Hilfsarbeiterschaft hatte im Monat Dezember 7804 und im Monat November 6978 Arbeitslose. Die Kurzarbeit, hat etwas nachgelassen. Während im Monat Dezember 3633 Ge hilfen und 2132 Hilfsarbeiter verkürzt arbeiteten, waren es im No vember 3856 bzw. 2309. Die prozentuale Arbeitslosig keit belief sich im Dezember bei den Buchdruckern auf 22 (20,2), bei den Buchbindern auf 23,4 (20,2), bei den Lithographen und Steindruckern auf 25,7 (23,2) und bei der graphischen Hilfsarbeiter schaft auf 21 (18,8). Trotz dieser sehr bedenklichen Ziffern war der Durchschnitt der Gesamtarbeitslosigkeit bei den Gewerkschaften noch wesentlich höher; er betrug Ende Dezember 31,8 Prozent, Ende November 26,3 Prozent. — Der Verband der Deutschen Buchdrucker verzeichnte im November vorigen Jahres 211149 Unterstützungs- tage (gegen 146127 im November 1929). An Arbeitslosen-Unter- stützung aus der Gewerkschaftskasse wurden im November vergange nen Jahres 328 179,69 RM gezahlt, außerdem an Notstandsunter stützung noch 168 860 NM. Bibliotheksankauf. — Die Bibliothek des Diplom-Jng. Prof. 1)r. Karl Friedrich Foehr, Direktor a. D. des Städtischen Friedrich- Polytechnikums in Cöthen (Anh.) wurde von dem Antiquariat Ru dolph Hönisch, Leipzig, angekauft. Neben Geologie und Mineralogie sind Sozialpolitik (Bodenreform), Freimaurerei und Esperanto ver treten. Der Katalog befindet sich in Bearbeitung. Schadenfeuer. — In der Nacht vom 22. zum 23. Januar d. I. brannte ein Lagerhaus, in dem sich Vorräte der Firma Ios. Scholz, Bilderbücher- und Spiele-Verlag, Mainz, in fertigem und halb fertigem Zustande sowie Rohstoffe befanden, nieder. Der Schaden ist in vollem Umfange durch Versicherung gedeckt. — Wie uns die Firma Jos. Scholz mitteilt, ist das Fabrikgebäude, das sich an anderer Stelle der Stadt befindet, von dem Brande nicht betroffen. Infolge dessen arbeitet der Betrieb ohne Störung weiter. Auch die Aus lieferung erleidet keine Unterbrechung oder Verzögerung, da im Fabrikgebäude genügende Vorräte lagern. Hundertjahrfeier der Berliner Universitätsbibliothek. — Ihr hundertjähriges Bestehen feiert in diesem Jahr die Universitätsbiblio thek Berlin. Der 20. Februar, der Tag, an dem sie vor hundert Jahren durch eine Kabinettsorder Friedrich Wilhelms III. ins Leben gerufen wurde, wird durch einen Festakt in der Aula der Universität begangen werden. Deutscher Bibliothekartag. — Die diesjährige Tagung des Ver eins deutscher Bibliothekare findet in Erlangen in der Psingft- woche, und zwar am 28. und 29. Mai statt. Einfuhr nach Britisch-Jndien verboten. — Nach einer Mitteilung der britisch-indischen Postverwaltung ist die Einfuhr des in Deutsch land in bengalischer Sprache gedruckten Buchs betitelt »kiplab kai- sakki« (8torm ok Revolution) von Saumendra Nath Tagore nach Britisch Indien verboten. 79
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