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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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19190 NörscnblLtt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 255, 3. November 1910. Mitteldeutscher Buchhändler-Verband, E. V. 32. Herbst-Hauptversammlung am Sonntag, 9. Oktober 1910, in Gießen. (Vgl. Nr. 252 d. Bl.) Nachtrag. Durch ein bedauerliches Versehen ist in dem Bericht über die 32. Herbst-Hauptversammlung des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes, am Sonntag, 9. Oktober 1910, in Gießen (in Nr. 252 d. Bl.l der Schluß des Berichts beim Abdruck weggeblieben. Wir tragen diesen hier nach: (Red.) Dem geschäftlichen Teil folgte ein gemeinschaftliches Mittagessen, dem sich eine Krllmperwagenfahrt nach der herrlich gelegenen Burg Gleiberg anschloß. Leider waren wir vom Wetter wenig begünstigt; es herrschte aber die angeregteste Stimmung, die auch bis zum Abendessen, als die Trennungsstunde schlug, anhielt. Die Gießener Kollegen hatten uns in liebenswürdigster Weise ausgenommen und einen genußreichen Tag bereitet, der sicher allen denen, die anivesend waren, in angenehmster Erinnerung bleiben wird. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht (Nachdruck verboten). — Der Kläger ist Agent einer Maschinenfabrik in Chicago und vertreibt als solcher in Deutschland die Mihle-Presse, eine Zweitiegeldruckmaschine neuerer Art mit verschiedenen Verbesserungen. Er hat gegen den Beklagten W., der die Londoner Linotype-Setzmaschinenfabrik ver tritt, Klage aus Grund einer Broschüre über die gleichfalls von der genannten Fabrik fabrizierte und von dem Beklagten in Deutschland vertriebene Centurette-Tiegeldruckpresse er hoben. Die Klage, die aus das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb gestützt ist, greift die Behauptung des Beklagten an, daß die um 1600 billigere Centurette-Maschine alle die Eigenschaften aufweise, die der Mihle-Presse die großen Erfolge in der ganzen Welt verschafft haben. Er behauptet, die Ceuturette habe weder den Vorteil der Formatvergröherung von 14 zu 16, noch die vorteilhaften Stahlbogen. — Der Beklagte erblickt die wirklichen Vorzüge der Maschine in den Eigenschaften, die beide haben, nämlich in dem vorzüglichen Druck, der geringen Raum einnahme und der großen Druckgeschwindigkeit. Landgericht und Kammergericht in Berlin sind der Anschauung des Beklagten beigetreten und haben die Klage ab gewiesen, weil die in Betracht kommenden Buchdruckereibesitzer die Broschüre nur dahin verständen, daß die drei hervorragenden Eigenschaften, die beide Maschinen haben, es seien, die der Mihle- Maschine »die großen Erfolge in der ganzen Welt verschafft haben.« Das Reichsgericht hat nunmehr die Revision des Klägers, die das Urteil des Kammergerichls zu Berlin angriff, zurück gewiesen. In der Begründung legt der erkennende II. Zivil senat des höchsten Gerichtshofes dar, daß cs allerdings wesentlich sei, wenn in der Broschüre gesagt ist, die Centurette habe alle Eigenschasten der Mihle, während bei der letzteren fünf, bei der Centurette aber nur drei Eigenschaften als neu in Betracht kommen. Es sei jedoch der kammergerichtlichen Tatsachenfest- stellung nicht entgegenzutreten, daß die in Betracht kommenden Buchdruckereibesitzer nur die drei Eigenschaften als hervorragend betrachten, die ebenfalls bei der Centurette vertreten sind. In folgedessen mußte die Revision zurückgewiesen werden. (A.-Z. II. 608,09. — Urt. v. 1. Nov. 1910.) X. LI.—ll. München. Differenzen im Buchbindergetverbe. (Vgl Nr. 245, 248, 252 d. Bl.) — Die »Münchener Neuesten Nach richten« empfingen zu dieser Angelegenheit von der dortigen Buchbinder-Innung eine Zuschrift, aus deren Inhalt sie folgendes bekannt geben: »Die vor dem Gewerbegerichte zwischen Vertretern der Buchbinderinnung und den Vertretern der Gehilsenorganisation gepflogenen Verhandlungen hatten folgendes Ergebnis: Die Meistervertreter erklärten, auf Grund eines Jnnungsbeschlusses der Gehilfenschaft die verlangte Verkürzung der Arbeitszeit, sowie einen Minimallohn von 42 H versprechen zu können. Ausgeschlossen von diesem Lohnsatz sind jugendliche Arbeiter von Beginn der Lehre bis zum 6. Jahre ihrer Tätigkeit im Gewerbe, innerhalb welcher Zeit sie nach ihren Leistungen entlohnt werden sollen. Den bisher schon höher entlohnten Gehilfen wird die gleichfalls verlangte 5prozentige Lohnerhöhung zugesprochen. »Dem Antrag des Gewerberichters aus einen Minimallohn von 45 H, sowie aus nochmalige Verkürzung der Arbeitszeit auf 8 und 7 Stunden an den Vorabenden von Feiertagen konnten die Meistervertreter ebensowenig zustimmen als der gewünschten Bezahlung der drei höchsten Feiertage. In der Jnnungsver- sammlung am 17. Oktober wurde der Antrag des Gewerbe richters mit allen gegen drei Stimmen abgeiehnt, jedoch, um das möglichste Entgegenkommen zu zeigen, der Minimalstunden lohn für 1912 auf 43 -H und 1913 aus 45 ^ festgesetzt.« »Die Gehilsenorganisation hat daraufhin beschlossen, bei Lorenz Löv, zurzeit Obermeister der Innung, und bei der Firma Böser L Mihm, deren Besitzer Mitglied der Taris- kommission war, den Streik zu erklären. Trotz bestehender Kündigung haben bei elfterem drei Gehilfen die Arbeit nieder gelegt und bei letzterem fünf Mann dem Wunsche der Organi sation Folge geleistet. »Die Behauptung, daß ein großer Teil der Jnnungsmeister mit ihren Gehilfen Tarifverträge abgeschlossen hätten, entspricht nicht der Wahrheit; Tatsache hingegen ist, daß die Jnnungs meister ihrem Personal von dem Beschlüsse der Innung und deren Zugeständnissen Kenntnis gaben und es Sache der Ge hilfenschaft ist, das Angebot der Innung anzunehmen oder, der Organisation folgend, auf unerfüllbaren Wünschen zu bestehen.« öffentliche Bibliothek und Lesehalle in Berlin. — Uber die von dem Buchhändler Herrn Hugo Heimann (früher in Firma I. Guttentag) in Berlin gegründete und unterhaltene Öffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Benutzung für jedermann, Adalbertstraße 41, liegt der Bericht über das II. Betriebsjahr (25 X. 1909 bis 24. X. 1910) vor. Das Institut, das ganz aus privaten Mitteln unterhalten wird und seit einiger Zeit in einem eigenen schmucken Garten- Hause mitten im gewerbtätigen Südosten untergebracht ist, hatte sich auch im verflossenen Jaffre lebhasten Zuspruchs zu erfreuen. Die vorhandenen Literaturschätze, die der Benutzung ohne er schwerende Förmlichkeiten zugänglich sind, umfassen zurzeit gegen 8000 Bände schönwissenschastliche und 12 000 Bände belehrende Schriften. Eine neue Ausgabe des Bücherverzeichnisses befindet sich im Druck und wird in den nächsten Monaten zur Ausgabe gelangen. Nicht weniger als 385 Personen fanden sich durchschnittlich täglich ein, die entweder ein gutes Buch nach Hause entliehen ober an Ort und Stelle in den behaglichen Leseräumen geistige Erholung suchten. Die Verwaltung ist stets bemüht, den Lesern bei der Auswahl passenden Lesestoffs ratend zur Seite zu stehen; durch eine täglich wechselnde Ausstellung belehrender Schriften aus allen Wissensgebieten führt sie den Besuchern die Reich haltigkeit der Bibliothek vor Augen und sucht Anregungen zu nutzbringender Lektüre zu geben. Die prompte Abfertigung beim Bücherwechsel, die vermöge der praktischen Einrichtungen und des eigenartigen, durch den Indikator ermöglichten Ausleihesystems sich selbst bei stärkstem Andrange ohne nennenswerten Zeitverlust vollzieht, fällt jedem Besucher angenehm auf und wirbt zu alten Freunden ständig neue. In der Ausleih-Bibliothek wurden im 11. Betriebsjahr im ganzen 70 168 Bände nach Hause verliehen, von denen 17 Bände in Verlust gerieten. Von dieser Gesamtziffer ent fallen 46 649 Bände auf schöne und 23 519 Bände auf belehrende Literatur. An letzterer Zahl sind die einzelnen Wissenszweige in folgender Weise beteiligt: Geschichte und Lebensbeschreibungen 4651, Geographie 3079, Naturwissenschaften 4898, Rechts- und Staatswissenschasten, Volkswirtschaft 3263, Gewerbekunde, Technik 2633, Philosophie, Religion, Pädagogik, Sport 2629, Kunst, Musik, Literaturgeschichte usw. 2477 Bände. Die verlangten wissen schaftlichen Bücher machten im Berichtsjahr 33hg Prozent aller Entlehnungen aus. Insgesamt sind im elften Jahre 84413 Bände in und außer dem Hause entlehnt worden; in den elf Betriebs jahren zusammen 794654 Bände.
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