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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1853
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1853-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1853
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- Deutsch
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- Saxonica
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547 1853.^> 2) Schmälerung des ohnehin schon geschmälerten Ostermeß-Saido statt, indem selbst bei kleineren Guthaben dem Verleger ohne jede Art von vorheriger Uebereinkunft, noch ein Drittel auf Herbstmesse übertragen wird, dessen Zahlung dann gar oft im „Geschäftsdrang" übersehen bleibt. — Daß durch solchen Mißbrauch des Vertrauens der über Jahr und Tag creditirenden Verleger, die freundlichen Beziehungen zwi schen den beiden Faktoren unseres Geschäftslebens nicht besonders gepflegt werden, ergiebt sich von selbst. — Daß die Solidität des Verlegers dabei nicht gewinnen kann, wenn er sich, selbst beim ersichtlichen Gange absatzfähiger Artikel, abermals und immer wieder in seinem bescheidenen Voranschläge seines Meßetgebnisses getäuscht sieht, ist leider nur zu wahr und unwider legbar. — Daß es v on selb st besser werde, ist nicht zu erwarten, denn Capitalisten drängen sich nun einmal nicht zum lieben Buchhandel und die Wohlhabenheit der Handlungen erstreckt sich leider zum bei Weitem größeren Theil auf die älteren und größeren Geschäfte, welche die „alte gute" (concurrenzlose) Zeit für sich hatten, und welche ge- meinlich dergleichen kleinliche Geschäftsverkümmerungen unter ihrer Würde halten. Ob es überdem durch greifende, überall anwend bare Gegenmaßccgeln für die oben zusammengestellten Ucbelstände giebt, bezweifle auch ich. — Daß cs aber anders werden muß, soll nicht alle Solidität der Verlagshandlungen, die in der rechtzeitigen glatten Saldirung ihrer Verbindlichkeiten gegen Drucker, Papierhändlcr, Buchbinder rc. beruht, von Jahr zu Jahr schwinden, ist wohl nicht bloß eine ver einzelt dastehende Ansicht des Unterzeichneten. — Daß in einer Vereinigung und in gegenseitiger Mittheilung gleichartiger Wahrnehmungen und Vorkommnisse wenigstens die Erkennung des Uebels in seinem Umfang liegt, bezweifelt mit mir wohl Niemand. Ein Austausch der Firmen all' jener Handlungen, nach Vor gang der Berliner Collegenschaft, bei welchen man solche traurige Erfahrungen gemacht, thut an all' den Orten noth, wo sich eine grö ßere Verlagsthäligkeit entfaltet hat. Daraus würde sich nächstdem auch ein Vergleich der Absatzverhältnisse bei denjenigen Geschäfts leuten ergeben, welche, Jahr ein Jahr aus, kaum ^ oder oft nicht einmal der empfangenen Zusendung absetzcn und davon noch übertragen. Für einen derartigen Verleger-Verband spricht aber noch der Umstand, daß die vereinigten Verlagsgcschäfte bei Anfertigung und endlicherAuszahlung der Zahlungslisten nicht so lcicht„übersehen" und ihr Thaler-Saldo „in der Eile" in die Groschen-Eolonne ver wiesen würde. Und je gewißer es ist, daß Mitglieder von Verleger- Vereinen denen gegenüber im Vortheile sind, welche sich nicht solchen Associationen angeschlossen, desto bestimmter würde sich die Noth- wendigkeit von dergleichen Verbänden an allen bedeutenderen Ver lagsplätzen Herausstellen. In einer Jahresversammlung der Local-Verleger-Vereine (meinetwegen während der Mich.-Messe) würden dann gemein schaftliche Maßregeln beschlossen werden können, wodurch manche, nur nach gewisser Richtung hin pünktliche Handlungen, zur Erfüllung ihrerObliegenheiren, insbesonderegegen den kleineren, unbeachtet ge lassenen Verleger, angehalten werden könnten. Welche Macht in einer solchen Vereinigung liegt, beweißt der Berliner Verleger-Verein, der gcößtentheils durch moralische Zwangs mittel, die der Einzelne wohl so leicht nicht anwenden kann, aufdie Säumigen einwirkl und dadurch den Herren Verlegern gar manchen Thaler rechtzeitig oder doch wenigsten!Jahr u. Tag früher zuführt. Und wenn selbst die Erwartungen, die man von dergleichen Vereinigung erwarten darf, hinter ihren Ergebnissen zurückblieben, so würde ein derartiger Verband wenigstens das Gute haben, daß man die Anzahl Eonti verringerte und an die besse ren Handlungen sich um so enger anschlösse; ein gewich tiges Resultat mit Bezug auf Manipulationsfähigkeit und Arbeits- Verminderung. Ich bringe diese traurigen Verhältnisse deswegen öffentlich zur Sprache, weil ich sehe, daß der unverdrossene Muth, die Dinge beim rechten Namen zu nennen, selten mal über die 4 Wände der Eomptoire hinausdringt und weil diebesprochenen Verhältnisse ein Krebsschaden am Marke vieler tüchtigen Geschäfte sind. Ich habe meine Wahrnehmungen schon seit Jahren immer in der gleichwieder kehrenden Weise gemacht und bin überzeugt, daß der mittlere Ver leger unter jenen Mißbräuchen am meisten leidet. — Endlich habe ich denjenigen einen Wink geben wollen, die cs angeht. Was ich in meinem Interesse zu thun habe, darüber bin ich EndeJuninichtmehr zweifelhaft. Der Wegfall all' jener unzuverlässigen Handlungen, die sich derartige Geschästsverkümme- rungen zu Schulden kommen lassen, kann mir nichts schaden, wohl aber wird mir dadurch viel Mühe, Arbeit und Verdruß gespart werden. Denjenigen Herren Sortimentern — Gott sei Dank die Mehr zahl — die dergleichen Unwürdigkeiten verabscheuen und das ihrige dazu beitragen, um die angenehmen collegialischen Beziehungen all jährlich mehr zu pflegen, meine collegialische Begrüßung. Leipzig, Jub.-Messe 1853. Otto Spamer. Der Griebe,l'schen Prospekten. Katalog. (Eingesandt.) Herr Theodor Grieben in Berlin ist auf den glücklichen und höchst practischcn Gedanken gekommen, mit vorausgesetzter und gewiß nicht ausbleibender Unterstützung von Seiten der Verleger, sämmtliche Pro- specte, welche dieselben über ihre Verlagswerke Jahr aus Jahr ein drucken lassen, heftweise zu sammeln und so ein neues bibliographi sches Nachschlagebuch und gewiß zweckmäßiges Vertriebsmittel daraus zu schaffen. Wer da weiß, wie viele Prospccre gedruckt und „zum Ver- thcilen aus der Hand" zur Versendung kommen, ohne anders als anstatt mangelnder Maculatur. als willkommene Emballage verwandt zu werden; wer da weiß, wie wenige Sortimenter darauf sehen und sehen kön nen, daß dergleichen Prospekte nach ihrem Inhalte gehörig sortirt und an solche Kunden überschrieben oder mit beigelcgt werden, für welche sie von Interesse sein dürften; wer endlich weiß, von wie prekärer Wir kung nachgerade auch das Beilegen der Prospectc in Zeitschriften ge worden ist, der wird das Unternehmen des Hrn. Grieben zu würdigen wissen. Was bis jetzt vom Prospccten-Katalog vorliegt, ist freilich nur — und will auch weiter nichts sein — als ein dem Inhalte nach ge ringfügiger Versuch, eben hinreichend, um die Idee, die Anlage und die Einrichtung des Unternehmens, auf welches cs abgesehen, möglichst zu veranschaulichen; aber man denke sich nur erst alle, oder wenigstens die bedeutendsten Verleger durch Einsendung von Prospekten über ihre Ver lagswerke daran betheiligt, und die Ersprießlichkeit dieses neuen Ver triebsmittels, ja selbst eine gewisse literarische Wichtigkeit desselben als bibliographischen Nachschlagebuches für Bücherfreunde, leuchtet ein. Bie tet nun der Prospekten-Katalog den Verlegern die einzigesbis jetzt entbehrte) Garantie für die Aufbewahrung und wirkliche Bekannt machung ihrer Prospecte, so liegt allerdings seine Ausbeutung zur Ver mehrung der Bestellungen, zur Steigerung des Absatzes ausschließlich in der Hand der Sortimenter. Schreiber dieses, als er noch im Sortiments buchhandel thätig war, hielt sich einen Karton von Falzen worein er von allen einlaufenden Prospekten je ein Exemplar einklebte. Dieser Karton, der im Geschäftslokale an einer Stelle auflag, wo er jedem Eintretenden in die Augen fallen mußte, diente denselben, namentlich wenn sie auf ihre Abfertigung zu warten hatten, zu augenscheinlich willkommener, oft stundenlanger Unterhaltung und veranlaßtc eine Menge
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