223, 25. September 1935. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. b.Dtschn. Buchhandel. 4191 vre KrlesspkilosoMe von Claulewitz klne Unterkuckung aber ikren systemstllctren Aufbau. Von Wsltber Vlalmllen Scberlng Kart. K^i. S.S0. l.elnen ö.SS. Werbemittel: «keltlger Prospekt. krkcb.-Ierm: r». 8cpt. Unter Heranziehung des gesamten, bisher noch nicht ausgewerteten Nachlasses von Llausewih, der sowohl über die geschichtliche Entstehung seiner Werke wie über den Inhalt seiner philoso phischen Arbeiten überraschend neue Aufschlüsse ermöglicht, arbeitet Schering die Systematik der Clausewihschen Kriegsphilosophie heraus, indem er zeigt, wie allen Betrachtungen von Llausewih über das Wesen des kriegerischen Geschehens als Ganzem bestimmte systematische Grundbegriffe zugrunde liegen. Von hier aus gelangt er zu einer immanenten Deutung der großen und so oft mißverstandenen Lehren von Llausewih über das Wesen des Krieges als der Fortsehung der Politik mit anderen Mitteln, des Vernichtungsgedankens der Clausewihschen Lehre von der Ver teidigung, sowie des Begriffs der moralischen Größen, dessen Einführung in die Kriegswissenschaft ja eines der Hauprverdienste von Llausewih ist. Das Werk gibt zugleich eine Einführung in die Gedankenwelt des großen Soldaten, wie wir sie bisher noch nicht besitzen. kiMluns und Vefreluns Ver Ksmpk um die Vurckkakrung des IliNter Friedens 1S07—os. Von Hans kiau0ker>> Kartoniert KVI. to.so. leinen KVl. lt.so. crick.»Ierm: ?1nkang Oktober Erfüllung und Befreiung, zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die Politik Preußens und Deutschlands nach den beiden brutalen Friedensschlüssen, die das deutsche und preußische Volk in seiner neuen Geschichte von Frankreich hinzunehmen hatte. — Tilsit und Versailles verbindet mehr als eine Parallele, weil der eine Gewaltfrieden wie der andere demselben Geist der Nachgier entsprungen ist und weil beide Friedensschlüsse doch nicht vermocht haben, den Freiheits und Wehrwillen eines wiedererwachenden Volkes lahmzulegen. — Hauhherr geht aus von der Darstellung der politischen Lage Preußens des Jahres 1807 und der unerhörten Friedens bedingungen, die bas Ziel hatten, die finanziellen Kräfte des Landes bis zum letzten auszusaugen. Der Verfasser zeigt, wie Stein unter dem Druck der französischen Gewalt- brohungen und der absoluten Wehrlosigkeit seines Staates in den ersten Monaten nach dem Tilsiter Frieden ehrlich versucht, die allgemeinen Verpflichtungen zu erfüllen, wie dieser ehrliche Wille des deutschen Staatsmannes aber an den immer weiter gesteigerten französischen Forderungen scheitert. Unter dem Eindruck dieser Erfahrungen kommt Stein, dessen Ziel von Anfang an die Wiedergewinnung der freien Beweglichkeit für Preußen gewesen war, zu der Erkenntnis, daß Preußen den Befreiungskampf vorbereiten müsse. Unter den Mitteln dieser Politik steht mit in erster Linie der große Plan der inneren Erneuerung des preußischen Volkes und des Wiederaufbaues seines Staates auf neuen Grundlagen. In der kurzen Zeitspanne des Jahres 1807 bis 1803 preßt sich vieles zusammen von dem, was das deutsche Volk in den letzten IS Jahren auf dem Weg zwischen Niederlage und Befreiung erlebt hat, und das Beispiel Steins zeigt, daß nicht der Zwang übermächtiger Ereignisse es ist, der das Schicksal der Völker gestaltet, sondern der Geist und Wille heroischer Ent schlossenheit, mit dem Staatsmänner und Völker diesem Schicksal begegnen.