Der Hofprediger Johannes Keßler erzählt sein Leben 56k) Werken, t^e^e/tek 4.5k), lernen ^ 6.5k). Z^sc/rernunFSkermrrr A/rtte Olekoöer Diese Erinnerungen eines an Erlebnissen und Erfahrungen reichen Daseins umspannen eine weite Epoche. Von den Zähren an, da eben das Deutsche Reich gegründet war, durchwandert man die bewegten Zeiten bis zur Gegenwart hin, geführt von einem Manne, der sich in der Späte des Alters den freien empfänglichen Blick und das jugendliche Herz bewahrte, wie er sich's-nach einem Worte Schleiermachers-geschworen hatte. Aber nicht Zeiten werden geschildert, sondern vor allem Menschen, nicht Strömungen, sondern Persönlichkeiten, in denen sich die Zeiten verkörpern. Auch das eigene Ich tritt zurück vor der Fülle der Gestalten, die den langen und wechselvollen Lebensweg kreuzen oder auch eine Weile begleiten. Einem einfachen evangelischen Pfarrhaus entstammend, wurde Keßler, der nach manchen inneren Kämpfen den Beruf des Vaters ergriffen hatte, Prinzenerzieher und Hofprediger und gewann so, wie wenige, Einblick in das Leben der kaiserlichen Familie. Sein geistliches Amt brachte ihn mit den verschiedensten Kreisen, den mannigfaltigsten Menschen in Berührung. Bismarck und Moltke tauchen auf. Bedeutende Kanzelredner, wie Kögel und Frommel, ziehen vorüber, Gelehrte, wie Ranke, Treitschke und Harnack, Dichter, Musiker, Politiker, wieBethmann-Hollweg, Stresemann oderauch Stöcker, wenn man ihn in diese Reihe rechnen will. Daran schließen sich große Gestalten der Gegen watt, wie Hindenburg und Mackensen und schließlich der gegenwärtige Papst Pius XI., der den evangelischen Pfarrer in einer Privataudienz empfängt. An Erinnerungen dieser Art ist unser deutsches Schrifttum nicht übermäßig reich. Zn ihrer frohgemuten und tapferen Lebensbejahung werden sie zu einer erfrischenden Erzählung. Sie sind zugleich ein geschichtlich bedeutsames Dokument der Zeit, geschildert von einem sie mit Erlebenden, mehr aber vielleicht noch mit dem sie beherrschenden Geist vom Werte der Persönlichkeit ein Vermächtnis an die kommende Generation. E) Paul List Verlag Leipzig