Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1853
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1853
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18530112
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185301129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18530112
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1853
- Monat1853-01
- Tag1853-01-12
- Monat1853-01
- Jahr1853
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
48 5 Nichtamtlicher Theil. Vorläufige Erwiderung. Das Börsenblatt Nr. 3 vom 7. Januar d. I. bringt, unter der Ueberschrift: „Der Buchhandel und der Wucher mit Geheimmitteln/' mit Bemerkungen eines ungenannten Einsenders, einen Artikel, gegen welchen ich, dessen Name dabei genannt und gegen den also der Aufsatz mit gerichtet ist, für heute nur Folgendes erwidere, indem ich mir, den Herren College» gegenüber, weitere Ausführung Vorbehalte: 1) Wegen der in diesem Artikel enthaltenen namenlosen Be leidigungen werde ich wider die Redactionen des offiziellen Dresdner Journals, der Leipziger Zeitung und des Buchhändler-Börsenblattes, eventuell wider die Verfasser und Verbreiter dieses namenlosen Schmäh- Artikels, als Pasquillanten, den Rechts weg b eschreiten, und wird s. A. das Resultat mitgetheilt werden. Ich glaube zwar in der ganzen Darstellung die Sprache eines hiesigen Pasquillanten wieder zu erkennen, dem jetzt eine höhere Macht die Feder aus der Hand genommen und ihn der weltlichen Bestrafung entrückt hat; dieses kann mich aber nicht verhindern, den Kampf gegen diejenige Clique fortzusetzen, welche unter der erheuchel ten Firma von „Menschenfreunden'' für ihr eigensüchtiges Interesse zu kämpfen keine Mittel scheut. 2) Was die Sache, und soweit diese mich anbelangt, so ist soviel richtig, daß ich vor mehreren Jahren den (unterdessen wieder ei'n gestellten) Vertrieb einiger Arzneimittel übernommen habe, wie den meisten der Herren College» bekannt ist. Ich habe dieses unter Genehmigung der hiesigen Regierung, für den auswärtigen Vertrieb, gethan, wie ich hierorts nachgewicsen habe und mir nicht bestritten worden ist. Ich habe diesen Vertrieb aber nicht übernommen, ohne mir vorher bei jedem einzelnen Mittel vollständige mora lische Gewißheit darüber zu verschaffen (durch Versuche von Aerzten, Untersuchungen von Chemikern und beigebrachte (nicht bezahlte) Zeug nisse von Geheilten): daß dieselben in ihrer Zusammensetzung unschädlich und in ihrer Heilwirkung erprobt seien. Die darüber in meinem Verlag erschienenen Schriftchen sind den Herren College» bekannt; sie sind von namhaften Aerzten und aus voller, auf Untersuchung begründeter Ueberzeugung geschrieben. Es haben in Folge dessen auch eine Anzahl Leidender fragliche Mittel von mir bezogen (wie ebenfalls vielen Kollegen bekanne ist); — aber dieses waren nicht, wie der Pasquillant zu verstehen geben will, leichtgläubige Narren, sondern es waren Leute, die sich zum Theil viele Jahre lang von Doctor und Apotheker hatten behandeln lassen, ohne daß sie dadurch ihre Gesundheit hatten wieder erlangen können. Ob diese Mittel Allen geholfen haben, weiß ich nicht; so viel steht aber fest — denn ich kann es beweisen: — daß sie eine sehr große Anzahl von ihren Uebeln befreit haben: es befinden sich darüber eine Menge Briefe in meinen Händen. Wenn der namenlose Ehrabschneider kein Vertrauen zu solchen Mitteln hat, so ist das seine Sache; es ist aber kein Beweis, daß die Mittel nichts taugen, und nur darin könnte das Unehrenhafte eines Handels mit denselben liegen. Was die Preise der ehemals von mir vertriebenen Arzneien anbe langt, so weiß zunächst der Pasquillant nicht, aus welchen zum Theil höchst kostspieligen Substanzen die Mittel zusammengesetzt waren; er weiß dieses eben so wenig, wie ein hiesiger homöopathischer Physikus, der in dem abenteuerlichen Versuch, diese Arzneien zu analysiren, ver mittelst seiner feinen Nase wirklich diejenige Substanz herausge rochen hat, welche jedes Kind riechen muß, das in seiner Bildung so weit vorgeschritten ist, daß es Vanille von Salmiak unterscheiden kann, — und der den Triumph dieser großen Entdeckung dadurch feierte, daß er sie der erstaunten Welt in einer eignen Broschüre zum Besten gab, ohne daß er von den übrigen Bestandtheilen mehr Ah nungen als ein Kind hatte. Diese Sachen aber enthielten Substanzen, wovon die Unze mit 4, 6 und 10 Thalern bezahlt wird. Demnächst besitzt auch der Pasquillant vom Handel und seinen Einrichtungen, wie überhaupt von dem, was außerhalb Weimar und Dresden in der Welt vorgeht, so alttestamentliche Anschauungen, daß er in den Augen jedes Unbefangenen unzurechnungsfähig erscheinen muß, und bemittleidenswürdig genannt werden müßte, wenn er nicht so boshaft wäre. Bewunderungswürdig ist es nur, wie die in dem Kopf eines Halb- wahnsinnigen entstandene fixe Idee von den Tausenden, welche Leben und Gesundheit den Geheimmitteln zum Opfer gebracht haben sollen, auch in die verwirrte Einbildungskraft des neuen Pasquillanten über gegangen ist! Diese Absurditätist hierorts vollständig verbraucht! Was das „Gold in Haufen" anbelangt, so habe ich die Be merkung gemacht, daß es Federvolk und anderes futterneidisches Ge flügel giebt, welches mit scheelen Blicken auch die allergeringsten Er gebnisse verfolgt, welche ein Geschäftsmann seiner Betriebsamkeit ver dankt, und daß solche eben so fabelhafte als bornirte Voraussetzungen von „Haufen gesammelten Goldes" solchen Menschen schon genügen, um für den „Goldmacher" einen Scheiterhaufen zusammen zu tragen, welcher sich von den alten, soliden, hölzernen Verbrennungs- Apparaten nur dadurch unterscheidet, daß er blos aus beschmutztem, durch Verläumdungen infizirtem Papier besteht. Dieß für heute! Weimar, den 8. Januar 1853. Ferdinand Jansen. Was uns anlangt, sehen wir den Schritten des Herrn 0r. Jansen mit größter Ruhe entgegen, die vorstehenden Zeilen bestärken uns darin. Die Rcdaction. A n z e i g e b l a t t. (Inserat« von Mitgliedern des Börsenvcrcin« werden di- dreigespaltene Zeile oder Raum mit S Pf. sächs., alle übrigen mit I» Pf. sächs. berechnet.) Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s250.j den 1. danuar 1853. Löuigsberg, ?. k- Hiermit beekren wir uns, Iknsn <!!s er gebene -Knxeige 2u maeben, dass naek kreund- scdaktlicbsm Oebereinlcommen unser 6. laß aus dem seit 10 dakren gsmeinsckaktlicd be triebenen 6escbäkte, unter der Xirma: LorlltrZßvr'svIi« 8ortiwöllt8-öueb- kLuMax ^»8 8 ««od mit dem bsutigen läge susscdeidst und unser HV. Itneb dasselbe mit ^ctivis und kassivis Icäuflick übernommen bat. Xür das uns gesckenkte ^Vvdlwollen und Vertrauen den verbindlicdsten Dank sagend, «mpkeklen wir uns aektungsvoll und ergebenst «eorxe Hx. ^VUdelln» Koeti, 6sorge lag kört auk xu xeieknen: Dornträgcr'sche Sortimcnts-Kuchhandlung lag- H Locä. ^Vilbelm Xoed kört auk ru reieknen: Dornträger'sche Sortiments-Kuchhandlung lag H Looä. LLuigsberg, den 1. danuar 1853. r. r. Nit Lexug auk vorstedendes Oircular er laube iek mir dis bestätigende ^nxeige, dass icb das bisbsr mit Herrn 6. Tag gsmsin- sckaktlick gekübrte Oesckakt, unter der b'irina : öorvirLKer'sede 8oriiweÄ8-8uvk- IiLllälMx. L liveld am beutigen läge mit allen ^vtivis und ?as- sivis übernommen bade und dasselbe unter der Xirma: kür meine alleinige kecknung kcrtküdren werde. Ick bitte 8ie, von der Xirma-^endsrung in Ibren Lücdern gekälligst IVotix nekmen xu wollen, und bemerke nock, dass meine vsrekr- ten lkreunds: Herr H. Lirebusr in Xsipxig und Herr H Härtner (^mslang'sckeöucddandlung) in Lerlin aueb kernerkin dis 6Lte kaben werden, meine Oommissionen xu besorgen. Nied und mein Llssckskt Ikrem ksrnern ^Vodlwollen angslegentlickst empkeblsnd, griisse ick 8is mit collsgialisedsr Hoekacktung ergebenst llLaed. s25i.j Geschäfts-Verkauf. In einer der größeren Städte Süddeulsch- lands ist eine Sort.-Buchhandlung (Realrecht) nebst einigen Verlags - Artikeln, mit oder ohne Activa (Passiva sind keine vorhanden) zu ver kaufen- Ein junger Mann mit einigen 1000 fl. Vermögen kann sich durch Erwerbung dieses Geschäfts eine angenehme Existenz gründen. Frankirte Offerten unter der Chiffre N. 8. befördern Hr. Otto Klemm in Leipzig und Hr. Jul. Weise in Stuttgart.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder