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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1937
- Strukturtyp
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- 1937-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1937
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- Deutsch
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erste Abteilung umfaßt die Photographie, also alle Arbeiten auf photographischer Grundlage einschließlich der Bearbeitung des Kopierfilms. In der zweiten Abteilung wird die Platte druck fertig gemacht, man nennt sic die Kopiercrei, und in der dritten erfolgt der Druck. Jede Abteilung arbeitet getrennt, aber mit dem gemeinsamen Bestreben, eine Arbeit zu schaffen, die in ihrer Vollkommenheit alle Möglichkeiten erschöpft hat. Der geringste Versager an irgendeiner Stelle kann alle vorher aufgewendete Mühe zunichte machen. Das gegebene Material für den Offsetdruck ist das Zink in ausgewalztem Zustande. Es wird auch als Druckblech oder Zink blech bezeichnet und ist ein rein chemisches Element, das nicht weiter zerlegt werden kann. Während die chemische Dichte des Lithographiestcincs von 2,67 beim weichen gelben bis 2,73 beim harten blauen geht, hat das Zink eine solche von 7,4. Es ist also dreimal so dicht bzw. hart wie der Stein. Die Sprödigkeit des Zinks wird durch Bleizusatz, der jedoch nicht größer als 2 vom Hundert des Volumens sein darf, vermindert. Bei einem größeren Zusatz kristallisiert das darin enthaltene Blei. Bei diesem Vor gang bilden sich winzige Bleinester, die sich beim Ätzen aus- sresscn und die Verwendbarkeit der Bleche unmöglich machen. Der richtige Zusatz von flüssigem Blei zum flüssigen Zink ist immer ausschlaggebend für die weitere Verarbeitung der Zinkbleche. Da die Oberfläche der Zinkplatten absolut glatt ist und zu Beschädigungen beim Druck neigt, muß sie gekörnt werden. Zu diesem Zwecke werden die Druckbleche in die Schüttclmaschine ge legt, mit Steinkugeln bedeckt, angefeuchtet und unter Zugabe von Schleifsand etwa eine Stunde lang geschliffen. In den letzten zehn Minuten wird noch Kornsand beigefügt, der die Körnung bewirkt. Durch die Größe der Kugeln, die Korngröße des Sandes und den langsamen oder schnellen Lauf der Maschine wird das für die betreffende Arbeit benötigte Korn erzielt. Nach diesem Arbeitsgang wird die Platte mittels Wassers von dem anhaften den Schleifschlamm gereinigt und auf schnellstem Wege durch Wärme getrocknet. Zum guten Gelingen ist ein zuverlässiger Steinschleifer unbedingt nötig. Die gekörnte Platte wird noch mals gespült und mit einer Lösung von Alaun, Wasser und. Sal petersäure drei Minuten lang gründlich gebürstet. Das Alaun greift die Zinkplatte an, es bildet sich Zinkoxyd, und dieses wird wieder von der Salpetersäure gelöst. In den dadurch entstehen den unzähligen Poren auf der Oberfläche der Platte wird später die Fettfarbe sestgehalten, die sich mit dem aufzutragenden Gummischleim bindet. Jetzt erst hat die Zinkplatte dieselben Eigenschaften erhalten, die der poröse Stein von Natur aus schon besitzt. Eine weitere Oxydbildung muß durch nochmaliges gründ liches Waschen mit Zitronensäure oder Essigsäurelüsung und durch Nachspülen mit Wasser und Wärmetrocknung unterbunden werden. Die Platte ist nun fertig zum Aufträgen der Schicht, die ent weder als gebrauchsfertige, geschützte Flüssigkeit bezogen oder selbst hergestellt werden kann. Der Grundstoff ist Gummiarabi kum, der in abgekochtem oder destilliertem Wasser zwei Tage ge löst und dann filtriert wird. Nachdem das Filtrat sich geklärt hat und der abgesetzte Schlamm beseitigt ist, muß eine mit Sulfat versetzte Chromammoniumlösung zugesetzt werden. Dadurch ist eine farblose, gebrauchsfertige Präparationsschicht entstanden, die zur besseren Beobachtung mit chromsaurem Salz etwas angefärbt wird. Das Übertragen auf die Zinkplatte und das Trocknen er folgt in der auf 40 Grad erwärmten Schleuder. Durch mehr oder weniger schnelle Umdrehungen kann die Stärke der Schicht regu liert werden. Die präparierte trockne Platte kommt nun in die Kopiercrei, wo inzwischen die Bogen oder die Kopierfilme fertig- gestellt worden sind. Unter Verwendung von pneumatischen Rah men wird die Kopie mit starken Lampen durchgeführt und zwar so lange, bis das Chromammonium die richtige Härte erhalten hat. Die nächste Arbeit besteht darin, die nichtkopierten Stellen, also alle die Teile der Platte, die später tiefer gelegt werden und drucken sollen, für die Ätzflüssigkeit frei zu machen. Diese Arbeit nennt man das Entwickeln. Von jetzt ab müssen alle benutzten Werkzeuge und Utensilien absolut trocken sein. Feuchte Luft und Dampf, selbst Schweißsinger, können alle bisherige Arbeit ver nichten. Zum Atzen können Chromkalziumlösung mit Spiritus oder Glyzerinlösung mit Alkohol gleichgut verwendet werden. Der Entwickler wird auf die Platte gegossen, mit einem hand lichen Plüschtampon verrieben, und die sich lösende Schicht sowie der Gummischleim mit einem Quetscher entfernt. Von jetzt an kann man mit Hellem Licht arbeiten, während zu allen vorher gehenden Arbeiten in der Kopie unbedingt gelbes Licht benutzt werden mußte. Wenn die genaue Prüfung der Platte, die. eventuell noch nachgeätzt werden kann, an allen Stellen, die für den Druck vor gesehen sind, das blanke Zink zeigt, kann mit dem Tieferlegcn be gonnen werden, das mit Salpetersäure, durch Alkohol verdünnt, ausgeführt wird. Zum Ätzen gehören große Erfahrung und eine absolute Sauberkeit der Zinkplattc. Alle Oxyd- und Schlammteil chen sind restlos zu entfernen, weil sie den Druckaussall beein flussen. Die durch den Ätzprozeß entstehenden kleinen Näpfchen und Gräben werden mit einem Lack überzogen, der sie nicht aus füllen, sondern nur an allen Stellen gleichmäßig hauchdünn be decken darf. Diese Lackierung erfordert größte Aufmerksamkeit, weil der Ausfall des Druckes davon im wesentlichen abhängt. Nach diesem Überziehen der Näpfchen werden sie mit Farbe aus gefüllt, die je zur Hälfte aus Umdruck- und Andruckfarbe besteht. Die Farbe muß eintrocknen und wird mit Talkum gepudert. An schließend kommt die Platte wieder in einen Wasserbottich, wird gründlich gereinigt und mit verdünnter Salzsäure übergossen, nach deren gründlicher Beseitigung und einem kurzen Nachätzen die Platte gebrauchsfähig wird. Der Offsetdruck hat überall Eingang gefunden und konnte Arbeiten übernehmen, die vorher der Buchdruck zu seinem Besitz stand zählte. An der Vervollkommnung des Verfahrens wird dauernd sowohl in technischer Hinsicht als auch in maschineller Ausrüstung weitergearbeitet. Schmidt. Die Leistungsschau in Nürnberg — ein glänzender Erfolg Die Tatsache, das; Nürnberg zur Zeit des Anfangs der Buch- druckcrkunst mit an erster Stelle in der Buchherstcllung stand, ver anlasse die Landeslcitung Franken der Neichsschrifttumskammer, die Leistungsschau zur Woche des Deutschen Buches in Verbindung mit einer Abteilung »Nürnberg - eine der bedeutendsten Pflegestätten des deutschen Buches im Wandel der Jahrhunderte« zu bringen. In enger Zusammenarbeit mit dem Direktor der Stadtbibliothck vr. Bock wurde in einem Sonderraum eine Leistungsschau alter Nürnberger Buchdrucker und Verleger gezeigt. Durch das Entgegenkommen des Herrn Oberbürgermeisters wur den in der Fränkischen Galerie herrliche, zur ebenen Erde gelegene Ausstellungsräume mit Oberlicht der Neichsschrifttumskammer zur Verfügung gestellt, und von uns genau nach dem Katalog in Gruppen eingeteilt. Der Grundriß der Ausstellungsräume gestattete die Ein teilung so zu treffen, daß der Hanptranm: Weltanschauung und Politik, mit der Führcrbiiste und mit den Fahnen des Dritten Reiches ge schmückt, den Mittelpunkt bildete. Wertvolle kleine Plastiken aus dem Besitz der Stadt Nürnberg zierten die Büchertische. Da Aufbauten auf den mit Tüchern umkleideten Tischen vermieden wurden, machte das Ganze einen stilvollen, ruhigen Eindruck auf den Besucher. Außer den Schriftplakaten aus Silberpapier mit den Gruppeneinleilungen wurde auf Bilder oder Wandschmuck verzichtet, um die ganze Aufmerksamkeit der Besucher auf die Bücher zu lenken. Große an den verkehrsreichsten Punkten der Stadt aufgestellte Schrifttafeln wiesen aus die Ausstellung hin und luden zum Besuch ein. Ferner wurde vierzehn Tage lang in sämtlichen Programmheften der Städtischen Theater durch einen beigclegten zweifarbig gedruckten Handzettel auf die Ausstellung hingewiesen. Dazu kam noch eine von der Presse großzügig eingeleitete Werbung, sodaß außer den besonders eingeladenen zahlreichen Ehrengästen einige Hundert Besucher der Eröffnungsfeier beiwohnten. Besonders erfreulich ist, daß zum ersten mal eine Buchausstellung von dem Leiter des Neichspropagandaamtes, Landesknlturwalter Büselsöder, eröffnet wurde. Dem Landeskultnr- waltcr und seinen Mitarbeitern muß ich dafür danken, daß die Propa- r>68
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