Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 95/96 (R. 24) • Leipzig, Donnerstag den 7. Mai 1942 109. Jahrgang AUFRUF AN DEN DEUTSCHEN BUCHHANDEL Deutsche Buchhändler! Der deutsche Buchhandel kann heute seit über hundert Jahren zum ersten Male Kantate nicht begehen. Das dritte Kriegsjahr fordert diesen Verzicht. Trotzdem haben wir die Pflicht, auch wenn wir nicht in Leipzig Zusammenkommen, unsere geistige Bilanz zu ziehen, zu prüfen, wie wir noch mehr leisten können, zu über legen, wie wir unsere Aufgaben noch besser erfüllen. Wir haben uns innerlich vor zubereiten, den Schwierigkeiten des dritten Kriegsjahres zu begegnen und ihrer Herr zu werden. Schauen wir zu dem Mann empor, der in harten entscheidenden Stunden vor der Nation auch die letzte Verantwortung auf seine Schultern nahm. Er soll uns Vor bild und Beispiel sein. Die Waffe, die wir mit dem deutschen Buch unserem Volke und vor allem unserer Front in die Hand geben, ist zu entscheidend, als daß Sorgen und Schwierigkeiten sie stumpf machen dürften. Wenn die Tagungen unserer Fachschaften, Fachgruppen und Arbeitsgemeinschaften in Leipzig nicht stattfinden können, so werden wir doch dafür Sorge tragen, daß alle Fragen, die uns bewegen, geklärt werden und daß Fühlung und Kontakt nicht abreißen. Wir schmieden an der geistigen Rüstung unseres Volkes! Sorgen wir dafür, daß sie dem Feind ebenso unvergleichlich überlegen ist wie die Waffen unserer stolzen Wehrmacht. Dann hat der deutsche Buchhandel seine Kriegsaufgabe erfüllt! , Leipzig, am Sonntag Kantate 3. Mai 1942 <t"TCVi/vv Leiter des Deutschen Buchhandels Nr. 95/96, Donnerstag, den 7. Mai 1942 9.1