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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1937
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- Deutsch
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Der tägliche Verkehr mit unseren Kunden, gar oft nur über den Weg des Fernsprechers, lehrt aber: Wir müssen aus dem be treffenden, gefragten Literaturgebiet nicht nur in bezug auf die Titel zahlenmäßig Bescheid wissen, sondern wir müssen vor allem auch wertmäßig sichere Angaben machen. Dabei ist an eine Be wertung der inneren Struktur einer Schrift weniger gedacht als an eine Erläuterung des Titels und seine Eingliederung in ein bestimmtes ihm zugehöriges Wissensgebiet. Dieses ständige Jn-Bercitschaft-sein, das ein umständliches »Katalogwälzen» einfach nicht gestattet, erfordert ein umfang reiches buchhändlerisches Wissen. Hierfür ein brauchbares Hilfs mittel zu schaffen, das hat man wohl mit der Herausgabe des Barsortimentkataloges angestrebt — und auch zu einem großen Teil erreicht. Doch läßt es sich nicht verheimlichen, daß dieses Handwerkzeug in vielen, vielen Fällen versagt; besonders dann, wenn es sich um wissenschaftliche Literatur handelt. Nun, die Zetteldrucke der Deutschen Bücherei weisen uns hier einen neuen Weg. Bon jedem Titel, der seit 1. Januar dieses Jahres im »Täglichen Verzeichnis der Neuerscheinungen- er scheint, wird eine besondere Karteikarte angefertigt. An Hand der Deutschen Nationalbibliographie kann der Bezieher dann diejeni gen Titel aussuchen, die er braucht. Da von jeher jeder Titel nume riert ist, so beansprucht das allwöchentliche Ausschreiben der Be stellungen auf die vorgedruckten Formulare wenig Zeit. Ohne weitere Mühe können wir eigene Sonderkarteien ein richten. Diese werden wir wiederum nach Belieben in bezug auf das »Gesamt-deutschsprachige Schrifttum- entweder lückenlos (!) aufbauen, oder wir nehmen aus dem benötigten Schristtums- gebiet in unsere Kartei nur eine Auswahl von Titeln auf. Da für den Aufbau solcher Karteien den Wünschen jedes Sortimenters wortwörtlich keine Schranken gesetzt sind, glaube ich, daß fast jede Buchhandlung eine derart bewegliche Einrich tung nutzbringend verwerten kann. Nicht nur Spezial- und Fach buchhandlungen, die vielfach schon seit langem selbstangesertigte Kartotheken oder Fachverzeichnisse führen, werden zu diesem neuen System übergehen können, nein auch jede andere Buch handlung wird wahre Sehnsucht danach spüren. Werden nicht in fast jeder Firma sogenannte Literaturausstellungen gesammelt, die bei einer Kundenbegegnung schlagfertig Auskunft geben sol len? Werden andererseits diese Aufstellungen nicht oft ver wünscht, weil sie inzwischen veraltet sind, zu viel Unwichtiges bringen oder sonstige Mängel aufweisen? Gewiß werden durch die Zetteldruckkarteien diese Mängel nicht vollkommen behoben, aber bekanntlich hat doch jede gute Buchhandlung ihr ganz bestimmtes, nur ihr eigentümliches Ge sicht. Es wird also eine bestimmte Gruppe Schrifttum besonders gepflegt, es ist ein entsprechend sortiertes Lager vorhanden, Wer bung und Einsatz vollziehen sich nach entsprechenden Grundsätzen, die sich wiederum nach dem am Platze befindlichen Publikum richten. So kann man je nach Lage der Verhältnisse eine Kartei ein richten, die ein großes, unübersichtlich gewordenes oder gar lang sam veraltendes Lager wieder »flüssig- machen soll; z. B. eine solche Kartei, die Standardwerke einer größeren Schristtums- gruppe bringt wie Medizin, Rechtswissenschaft, Theologie usw. (siehe z. B. die 24 Gruppen der Deutschen Nationalbibliographie), oder eine andere, die die Gesamtliteratur aus dem gewählten Ge biet verzeichnet. Schließlich kann man auch das eine mit dem anderen verquicken und z. B. in eine Kartei von Standardwerken Bllchertitel einreihen, die seit längerer Zeit lediglich Staubfänger für das eigene Lager sind. Wie herrlich ist aber die neue Möglichkeit, einmal nicht ein riesengroßes Gebiet, wie etwa das der Naturwissenschaften, zu bearbeiten, sondern — vielleicht in einer kleinen Stadt, wo sich ein Verein für passioniertes Jnfektensammeln besonderer Be liebtheit erfreut — eine Kartei »Entomologie- ins Leben zu rufen! Jetzt, da die Vereine nicht mehr selbst verlegen dürfen und befürchten, die Verbreitung ihrer Schriften müßte in sachunkun- digen Händen langsam einschlafen, jetzt müßte doch eine Kartei, die das »Gesamt-deutschsprachige Schrifttum« aus diesem Gebiet bringt, noch Pionierarbeit leisten können! Nach scheinbar so abseits gelegenen Möglichkeiten braucht man aber gar nicht zu suchen. Sehen wir uns z. B. die an und für sich schon kleine Gruppe 15 der Nationalbibliographie an, »die Kriegswissenschaft-: daraus wieder nur die allwöchent lich zwei bis drei Heeresdruckvorschriften herauszuziehen, gibt bald ein unbezahlbares und zuverlässiges Werkzeug! So glaube ich denn, daß sich jeder Leser dieser Zeilen bereits seine eigene, spezielle, nur für ihn und für sein Geschäft geeig nete Fach-Zettelkartei gedankenmäßig zurechtlegen könnte. Die systematische Aufteilung der Nationalbibliographie in die 24 Gruppen erleichtert das Aussuchen der Karten ganz wesentlich. Wir werden das gesuchte Schrifttum immer nur in einer Gruppe zu suchen haben, höchstens, daß aus einer be nachbarten Gruppe dieser oder jener Titel mit -»herübergenom men- werden kann. Der Preis, 2 Pfennig für eine Karte, ist erdenklich niedrig. Für die Zusammenstellung einer Kartei benötigt man noch Ordnungswörter. Die einfachste Art wäre, die Karten im Alpha bet der Titel einzuordnen. Indessen wird dieses Verfahren selten den gestellten Anforderungen genügen. In den häufigsten Fällen wird eine Aufteilung in ein Schlagwortsystem das Gegebene sein. Dabei ist entscheidend, die für den betreffenden buchhändlerischen Betrieb richtige und zweckentsprechende Form zu finden. Von einem besonderen Feingefühl wird aber die Entscheidung ab- hängen, ob zu einem Titel das ihm Nächstliegende Schlagwort gewählt wird, oder in welche ihm übergeordnete Gruppe man den Titel vielleicht mit einordnen kann. Als einen einfachen Fall aus dem Gebiet der Rechtswissen schaft will ich folgendes Beispiel anführen: für eine Kartei, die nur Gesetzestexte und die hierzu gehörigen Kommentare auf nimmt, muß ich für die beiden Titel »Riecke, Bankdepotgesetz- (Stilkes Rechtsbibliothek) und für das im Verlag Gerber, Mün chen, erschienene Buch »Gesetz über Verwahrung und Anschaffung von Wertpapieren- ein gemeinsames Schlagwort finden, da es sich bei beiden Titeln um ein und dasselbe Gesetz handelt. Es geht nicht an, daß ich den einen Titel etwa unter dem Schlagwort »Depotgesetz« zu suchen habe und den anderen vielleicht unter dem Schlagwort »Wertpapiere-. Das Ordnungswort muß hier Bank depotgesetz lauten, weil dies der geläufige Ausdruck im Munde des Juristen ist. Allerdings werden hier selbstanzufertigende Hinweiskarten unerläßlich sein; so wird man unter dem Kenn wort -Wertpapiere- auf dem Zettel nur den Vermerk »siehe Bankdepotgesetz- zu lesen haben. In anderen weniger klar liegenden Fällen werden Für und Wider sich die Waage halten. Die beiden Fragen, die bei solchen Überlegungen immer gestellt werden und gestellt werden müssen, sind die: worunter sucht man unwillkürlich zuerst einen Titel und ferner, welche Literatur gehört begriffsmäßig zusammen. Die beiden Antworten hierauf, die sich oft entgegenstehen mögen, müssen notgedrungen aus einen Nenner gebracht werden. Die im Laufe der Zeit gemeinsam von allen Mitarbeitern eines Ge schäfts gemachten Erfahrungen werden für die Entscheidung aus schlaggebend sein und haben uns bei unserer Arbeit tatsächlich noch selten im Stich gelassen. Der an dieser Stelle (Börsenblatt 1937, Nr. 192 vom 21. August) abgedruckte Brief des Direktors der Deutschen Bü- Mitteilung der Geschäftsstelle des Börsenvereins Adreßbuch des Deutschen Buchhandels Am Donnerstag, dem 2. Dezember 1937 wird das »Adreß buch des Deutschen Buchhandels-, 190. Jahrgang 1938, ausge liefert. Die Versendung der Stücke an die Mitglieder des Börsen- vercins geschieht wieder unverlangt über Leipzig. Die Erhebung des Betrages erfolgt durch die BAG. Die der BAG nicht ange schlossenen Firmen erhalten das Adreßbuch, soweit nicht anders bestellt, bar über Leipzig. Leipzig, den 26. November 1937 vr. H e ß 851
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