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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1941
- Strukturtyp
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- 1941-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1941
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samten Reichsgebietes zur Verfügung und schufen sich damit gleichzeitig einen Leser- und Hörerkreis, der ihnen aus verständ lichen Gründen bis dorthin in diesem Umfang noch nicht erschlos sen war. Ein ähnlicher Einsatz dieser Autoren für die nächste Zeit ist vorgesehen. Ebenso soll die Öffentlichkeit mit Autoren der Westmark durch deren verstärkten Einsatz vertraut gemacht werden. Aus der anderen Seite gingen durch Vermittlung des Reichs werkes Buch und Volk und des Vortragsamtes die Dichter desAltreiches in dieneugewonnenen Gaue, nach Danzig-Westpreußen, Reichsgau Wartheland, aber auch ins Ge neralgouvernement. Damit war der Aufbau des Reichswerkes Buch und Volk in diesen Gebieten verbunden. Auch hier mögen einige Namen für viele stehen: Hans Baumann, Johannes Linke, Karl Heinrich Waggerl, Erwin Wittstock, Wilhelm Pleyer, Hans Friedrich Blunck, Paul Alverdes, Kurt Eggers, Ludwig Tügel, Hans Zöberlein u. a. m. Lesungen ausländischer Autoren Die Vortragsstellen des Reichswerkes Buch und Volk, die sich so rege für den Einsatz deutscher Autoren einsetzten, sahen es gleichzeitig als eine Pflicht an, die deutsche Hörerschaft auch mit wesentlichen Vertretern der Dichtung anderer Länder vertraut zu machen. Als Beispiele seien angeführt: die norwegische Dichterin Marie Hamsun, die Gattin des großen Knut Hamsun, hat eine achtwöchige Vortragsreise durch das Reich unternommen, die durch einen Empfang in Berlin eingeleitet wurde. Sie hat auf dieser Reise auch bei zahlreichen Vortrags- stellen des Reichswerkes Buch und Volk gelesen und dabei eine große Anzahl von Städten berührt. Ihren Erlebnissen und ihren Eindrücken hat sie in beredter Weise Ausdruck gegeben. Allein Alfred Huggenberger, der Schweizer Bauer und Dichter, las während vier Wochen sechsundzwanzigmal aus seinen Werken. Auch er wird demnächst wieder in Deutschland sein, um vor ande ren Zuhörern seine Werke darzubieten. Zu ihnen kommen u. a. noch der Norweger Per Jmerslund, der Italiener Gam- ki e t t i, die Flamen Wies Moens und Gerard Walschap. John Knittel hatte bei einer zweimaligen Lesung in Berlin (bei der Fichtegesellschaft) großen Erfolg. Es ist nicht nötig, hier noch von dem durchschlagenden Erfolg all dieser Veranstaltungen zu sprechen. Der Buchhandel als Gast und teilweise als Mitveranstalter dieser Abende weiß dies aus ei gener Erfahrung. Die direkte Auswirkung solcher Lesungen auf den Buchabsatz konnte er mehr als einmal selbst erfahren. So wird die Arbeit des Reichswerkes Buch undVolkundderinihmvereinigtenVortrags- st eilen geleistet für das deutsche Buch, das seine Notwendigkeit heute stärker denn je unter Be weis st eilt. —erge— Vorschläge für Organisations-Aufgaben im Buchhandel Von Dipl.-Kaufmann Julius P. Iaeckle Es wäre ein leichtes, an Hand geschichtlicher Beispiele nach zuweisen, daß der wahre Buchhändler seine Aufgabe stets darin gesehen hat, Kulturleistungen zu vollbringen. Das Wollen allein genügt aber nicht: es müssen auch die Mittel dazu vorhanden sein. Je größer die Berdienstkraft des Buchhandels ist, desto mehr vermag er seiner Aufgabe gerecht zu werden. Wohlgemerkt -Ver dienstkraft-. Das ist keineswegs gleichzusetzen mit Reingewinn. Verdienstkraft bedeutet vielmehr die Fähigkeit eines Unterneh mens, einen Uberschuß zu erwirtschaften. Der muß erst da sein, ehe Aufwendungen in kultureller Hinsicht gemacht werden können. Die Verdienstkraft eines Buchhändlers nimmt zu, wenn bei gleichbleibendem Umsatz die Aufwendungen ermäßigt werden können, bei steigendem Umsatz die Aufwendungen gleichbleiben oder gar fallen. Diese Forderungen sind schwerer zu erfüllen als auszuspre chen. Fallende Kosten lassen sich aber erreichen, wenn die Arbeits weisen vereinfacht werden, wenn eine zunehmende Arbeitsteilung und für gleichmäßige Arbeiten ein vermehrter Maschineneinsatz angcwendet wird. Lassen sich nun im Buchhandel die betriebsorganisatorischen Arbeiten vereinfachen? Der Außenstehende wird leicht geneigt sein, diese Frage zu verneinen. In der Tat kann man im Verlags und Sortimentsbuchhandel Arbeitsweisen antreffen, die aller Wirtschaftlichkeit Hohn sprechen; die neuzeitlichen Arbeitsmittel sind noch nicht überall bekannt, geschweige denn, daß sie angewen det werden. Dazu kommen objektive Schwierigkeiten: Der Buchhändler befaßt sich mit Erzeugnissen, die hohe geistige Werte bei oft gerin gen Preisen haben. Auf einem Verkaufsumsatz von sage und schreibe 5.— RM ruht eine innerbetriebliche Arbeit, die die Ge fahr der Unwirtschaftlichkeit in sich tragen muß, wenn nicht alle kostensparenden Mittel benutzt werden. Das Buch muß erst in den Katalogen ausgesucht werden; darin ist es zu bestellen, gegebenen falls anzumahnen; dann wird es vielleicht einzeln an den Buch händler geschickt; der Kunde muß vom Eingang durch Karte oder Zusendung des Buches benachrichtigt werden. Wie oft wird es dann noch auf Kredit verkauft! Das bedingt das Ausschreiben einer Rechnung, einer Kontokarte, einer Belastung. Der Geldein gang ist zu überwachen; in vielen Fällen ist mindestens eine Mah nung auszuschreiben. Bei Bezahlung muß eine Quittung erteilt und die Gutschrift verbucht werden. Das sind insgesamt so viele Arbeitsvorgänge, daß die Kosten leicht den Rabatt, den Roh nutzen, auffressen. Wird gar noch Ratenzahlung eingeräumt, womöglich noch kassiert, dann unterliegt es keinem Zweifel mehr, daß solche Ge schäfte unwirtschaftlich und unrentabel sind. Sie sind überhaupt nur unter dem Gesichtspunkt zu vertreten, daß ein solcher Kunde auch andere Aufträge erteilt. Die Grundtatsache bleibt aber in jedem Fall bestehen: Auf niedrigen Umsatzbeträgen ruhen im allgemeinen viele und ver hältnismäßig hohe Kosten. Dieser Sachverhalt verlangt also dringend nach einer rationellen Gestaltung aller Arbeitsabläufe. Daß sie nicht vorhanden ist — nicht überall vorhanden ist — das hat den Buchhandel in den Geruch gebracht, er wäre »verzopft-. Zweifellos stimmt dieses Urteil im ganzen betrachtet nicht. Der Buchhandel hat sich vielmehr in mancher Beziehung Gemein schafts-Einrichtungen geschaffen, die geradezu vorbildlich sind. Es sei nur an die Leipziger Verkehrseinrichtungen, an die Schaf fung des Börsenvereins, an die BAG. erinnert. Der Buchhändler ist der erste Kaufmann überhaupt gewesen, der den »vorgeform ten- Brief in seinen Schemapostkarten benutzte. Aber die Frage ist: Hat er in dieser Beziehung genug getan? Der Verfasser — ein Nicht-Buchhändler — ist in seiner Ei genschaft als beratender Organisator in jüngster Zeit mehrfach von Verlags- und Sortimentsbuchhandlungen in Anspruch ge nommen worden. Eines der Unternehmen war schon weitgehend durchorganisiert; trotzdem haben sich noch wesentliche Verein fachungen erzielen lassen. Andere Vereinfachungen würden zu er reichen sein, wenn sie einheitlich im ganzen Buch- handelinsLeben gerufenwürden. Um eine solche Aufgabe herauszugreifen: Man beachte ein mal, wie oft in einem Unternehmen an den verschiedensten Stel len der Name eines Verlages geschrieben werden muß. Dabei gibt es solche, die lang sind: »Verlag für Wirtschafts- und Steuerrecht, Armbruster L Co., München-. Die Niederschrift braucht Zeit. Um sie einzusparen, kürzt man. Aber jeder kürzt anders! Welche Gefahr der Mißverständnisse! Wie bequem und einfach wäre es, wenn eine etwa vom Bör senverein herausgegebene Liste der Verlagsbezeichnungen dieses Abkürzen vereinheitlichte, sodaß jedem gelernten Buchhändler die Abkürzungen allmählich in Fleisch und Blut übergingen. Er »18 Nr. 75, Sonnabend, den SS. März 1S11
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