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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1938
- Strukturtyp
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- 1938-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1938
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- Deutsch
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Warum nicht mal einen Tisch mit Blumen und ein ganzes Fenster mit Gardinen und Blumenbank ins Schaufenster hin eingebaut (wie es eine Buchhandlung tat), wenn es gilt, für Bücher über Blumen auf Tisch und Fensterbrett zu werben?! 2. Damit sind wir auch beim zweiten Fehler. Ein Paar Fir men klagen über zu wenig Material. Wir stehen auf dem Stand punkt, daß eine gute Idee mehr wert ist als viel Material, und viele Fenster, die kaum die Hälfte des übersandten Materials ver wendeten, sind Beweis dafür. 3. Manche Gehilfen hatten eine gute Idee, aber dann fehlte die richtige und saubere Ausführung, die oft mäßig und ohne Schwung blieb. Eine gute Idee allein genügt auch nicht, sondern dann muß man sich mit der Ausführung auch äußerste Mühe geben. 4. Man darf in ein kleines Fenster nicht hineinprcssen, was trotz sehr guter Idee nur in einem großen wirken kann! Ein wirklich gut durchdachtes Fenster mußte in der Bewertung zurückgestellt werden, weil es zu gedrückt und eng, ja gequält wirkte. Als großes Fenster hätte es den ersten Preis bekommen können! Hier gilt: Beschränkung! und mit den gegebenen Tat sachen vorher rechnen. 5. Die Dekoration darf nicht die Hauptsache sein! Bei einigen Fenstern war sie so groß, daß die Bücher Nebensache wurden. Es wurde also das Gegenteil vom Gewollten erreicht, der Blickfang lenkte nicht zu den Büchern, sondern lenkte ab, und es fehlte die zwingende Verbindung von der Dekoration zum Buch und — zum Kauf! Daß Sonderfenster, wenn auch manchmal nicht sofort, einen guten und anhaltenden Erfolg bringen, beweisen die Berichte und die eingehenden Bestellungen. Dahei muß nur eines be achtet werden: Die Berkaufsabsicht des Sortimenters muß nach Möglich keit den leisen Kaufabsichten des Publikums entgegenkommen, wobei Jahreszeit, Feste und Politik eine Rolle spielen können. Eine gemeinsame Werbung von Schaufenster und Rundschreiben oder Prospektversand kann namentlich in kleinen Städten am meisten erreichen. Werner Enßlin. Erste Internationale Handwerksausstellung Berlin II (I s. Nr. 149) Zeugnisse buchkünstlerischen Schaffens In den letzten Jahren hat der Gedanke, das wertvolle Buch auch in wertvollem Gewand zu zeigen, in Deutschland wieder sehr an Boden gewonnen. Die Erkenntnis, daß schöner und gül tiger Inhalt auch in meisterhafter äußerer Form sich zeigen müsse, hat zu einer starken Belebung der künstlerischen Gestal tung des Bucheinbandes geführt. Verschiedene kleinere und grö ßere Ausstellungen ließen den Fortschritt, der hier auf allen Ge bieten zu verzeichnen ist, deutlich erkennen. Wir sahen dabei vom einfachsten handwerklichen Einband bis zum künstlerischen Ent wurf und der Ausführung die zahlreichen Möglichkeiten, die dem Buchbinder und Kunstgewerbler gegeben sind. Selten offenbart sich auch die Einheit zwischen Handwerk und schöpferischem Geist so sehr, wie gerade auf diesem Gebiet. Der künstlerische Einband setzt Verstehen dos Inhaltes voraus, sonst wird der Buchbinder nie eine befriedigende Lösung für seine Absichten finden. So sind Buchhandel, Verlag, Buchbinderei und Kunsthand werk eng verbunden. Wenn deshalb die Internationale Hand werksausstellung in Berlin Leistungen des Handwerks aus allen Ländern Europas und vielen Ländern der Welt zeigt, so konnte der künstlerische Bucheinband als kunsthandwerkliche Leistung nicht fehlen. Eine ähnliche Vielfalt, wie sie uns in der Schrift tumsausstellung begegnet, sehen wir auch hier wieder. Zahl reiche Länder ließen es sich nicht nehmen, gerade diesen hand werklichen Ausgabenkreis bevorzugt auszustellen. Den Leitgedanken für die hier geltenden Absichten finden wir in der estnischen Abteilung formuliert. Es heißt hier ein mal: »Die Erkenntnis, daß das Buch nicht nur gelesen, sondern auch als Geistesgut gepflegt und geschätzt werden muß, hat in Estland bereits weite Volksschichten durchdrungen». Ähnliches gilt für die Arbeiten aller hier vertretenen Länder. Die Aus wahl, die dem Besucher so vorgestellt wird, gehört zu den schön sten Ergebnissen dieser Schau über mehr als zehn große Hallen auf dem Berliner Messegelände. Zunächst begegnet uns hier eine kleine, aber eindrucksvolle Darstellung der neuen deutschen Werkstoffe, die auch auf buch künstlerischem Gebiet von Bedeutung sind. Zahlreiche künstle rische Lösungen lassen erkennen, daß deutsche Buchbindermcister und Kunstgewerbler die Wichtigkeit dieser Stoffe erkannt Hahen und ihre Schönheiten zu nützen wissen. Daß Deutschland mit besonders viel Arbeiten auf buch künstlerischem Gebiet vertreten ist, versteht sich von selbst. In dem langen Tunnel zwischen der zweiten und dritten Halle sind in Vitrinen hervorragende Beispiele zu sehen. Da finden wir einen Einband zu Löns »Der Wehrwolf- in braunem Leder mit sparsanister Goldverwendung, eine Ausgabe von »Mein Kampf» in rotem Leder, das durch einige wenige Goldlinien an genehm unterbrochen wird, goldenes Eichenblatt und Schwert schmücken den sonst glatten grünen Ledereinband von Zöberleins »Glaube an Deutschland-, ein stilisierter Adler ist der einzige Schmuck für eine in blauem Leder gebundene Ausgabe von Beugt Bergs Buch »Die letzten Adler-. Feinstes künstlerisches Gefühl verrät der blaue Lederband von Richthofens »Kampf flieger-, der durch schmale Pergamentstreifen abgesetzt ist, die hier mehr am Platze sind als das gelegentlich stark hervortre tende Gold. Dem Ernst des Inhalts entspricht ein schlichter grauer Band »Volk ohne Raum-, der sogar auf ein breites Schriftband verzichtet und nur die Maserung des Leders als Schmuck verwendet. Holz ist das Material für einen Einband zu »Der Nibelungen Not-. Rumänien überrascht mit einigen Lösungen von Buch einbänden, die wir sonst bei keinem anderen Land finden. Die Fertigkeit rumänischer Handwerker im Sticken und Flechten ist hier auch dem Bucheinband nutzbar gemacht worden. Es zeigt einige Einbände, die aus feinsten Ledcrstreifen geflochten sind. Daß sich dadurch vielfältige Möglichkeiten farblicher Abtönung ergeben, versteht sich von selbst. Eine in weiß und rot gehaltene Buchdecke überzeugt durch die ruhige, künstlerische Wirkung, die von dieser feinen Arbeit ausgeht. Daneben zeigt das Land auch einige gestickte Bucheinbände, die alle Vorzüge rumänischer Stik- kereiarbeit haben. Die zu einem Buch gewählte Decke in weißem marmorartigen Stein wiegt dagegen für den kleinen Band zu schwer. Dänemark stellt schön gebundene Werke Selma Lager löfs und H. C. Andersens aus. Die Bände in braun und gold, die für zwei Bücher der Lagerlöf geschaffen wurden, erhielten die Medaille der Ausstellung. — Estlands kleine Ausstellung ist eine der vielseitigsten. Neben den Arbeiten des Künstlers Eduard Taska bringt es solche anderer Schulen und Richtungen. Taska hat schon sehr häufig die Anerkennung des Auslands gefunden. Sein Formwille, die klare Linie, die jeder, auch der kleinste Einband zeigen, fesseln den Beschauer sofort. Sehr überzeugend sind die Lösungen, die Taska für Bücher der nordischen Länder gesunden hat (Verner von Heidenstam, Raikkönen u. a.), aber auch eine Decke zu »Mein Kampf- zeigt ihn als wirklichen Künstler. Auch Holland bringt Einbände für einige deutsche Bü cher, so einen braunen Ledereinband für Bindings »Erlebtes Leben«. Gleichsam symbolisch wird hier das Braun der Erde ge-
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