Dar ^e/ro>k L!/ eie/r /a/r^es/ Gertrud Fussrnrggrr Die Leute auf 8albefon Erzählung. 15. Tausend, in Leinen 3.- Die Größe dieser Dichtung von den Menschen eines Alpentales, die um ihres Glaubens willen vertrieben werden, liegt in dem Widerschein des Völkisch-Ewigen durch alles Geschichtliche und durch alles Zeitlich-Gebundene hindurch. Die Dichtigkeit ihrer Ge staltung und die Kraft ihrer anschaulichen, lebendigen, fast männlichen Sprache ver leihen dem seelischen Geschehen eine zwingende Wucht und geben dem Einzelschicksal klare Züge des Allgemeingültigen. kiüe-nircüe Nur auf das Innere geht das Buch, alles Außere wird von ihm bestimmt. Es spricht kn der wurzelechten, vom geheimnisvollen Leben der Worte erfüllten Sprache zu uns, wie wir sie aus unfern alten Sagen und Märchen kennen. Die Natur steht groß und redend in ihm, sie ist eine handelnde Macht, so wie sie allen ehrfürchtig glauben den Menschen von jeher erschienen ist. Was an Handlung, an oft Grausamem und Dunklem in dieser Sage geschehen muß, kommt allein aus dem Gesetz des Lebens, wie es sich hier darstellt. — Daß in solcher Zeit ein solches Buch geschaffen werden konnte, ist ein Zeichen unserer Stärke. Enc/iner iVeuerre tVacZ-ricZ-ren Mit bezwingender Kraft sind diese herben Menschen in die Landschaft gestellt, unter ihnen die Magd Notburga, in der die fruchttreibende Erde selbst körperhaft geworden scheint. 2n seinem wuchtigen Ernst und seiner ergreifenden Innerlichkeit gehört das Buch zu den wertvollsten des Jahres. ^M-ecäer Seoäacärer So zeitferne die Erzählung zu verlaufen scheint, führt sie doch mitten in den Fragen kreis und die bewegenden Aufgaben unserer Zeit. Gertrud Fufsenegger hat ihre Novelle zum Mythos erhoben, an uraltes Sagengut rührend, um aus der kühlen Zeitferne dieser Geschichte von Boden-Kraft und Bekenntnis-Freiheit überzeugende Glut, aber auch dichterische Größe zu gewinnen. A Ser ^oiLrckelleec/-« Sugen Diederichs Derlag 86 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 108. Jahrgang. Nr. 36, Mittwoch, den 12. Februar 1941