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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1942-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1942
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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darauf kommt es heute besonders an, und es wurden deshalb diese Forderung und Notwendigkeit vom Vorsteher besonders betont: Möglichst wenig Verordnungen und Vorschriften, dafür guter und freier Wille des Berufsangehörigen, in seinen geschäftlichen Maßnahmen immer nur in Rücksicht auf die All gemeinheit und den Berufsstand das Zweckdienliche und Sach gemäße zu tun. So kann davon abgesehen werden — um von den im Verlauf der Sitzung besprochenen Fragen eine beson ders wichtige hervorzuheben —, eine generelle Regelung für die Fälle zu treffen oder auch nur zu versuchen, in denen von Betreuungsstellen Nachlässe für Lieferungen an Lazarette, für die Front usw. erbeten werden. Die Entscheidung muß im Ein zelfall getroffen werden, soweit es sich nicht um Lieferungen im Rahmen bereits bestehender Abkommen oder der Ver kaufsordnung handelt. Eingehend verhandelt wurde nochmals über die Gewinn abführung, ein Thema, das — wie es bei seiner großen finan ziellen Bedeutung für das einzelne Unternehmen durchaus ver ständlich ist — im Vordergrund aller Berufsfragen steht. Ins besondere wurde dabei das durch die neue Verordnung vom 31. März 1942 (GAV.) geregelte Verfahren besprochen. Ge naueres wird berichtet werden, sobald die in Aussicht gestellte zweite Durchführungsverordnung erschienen sein wird, durch die verschiedene Zweifelsfragen geklärt werden sollen. In allen den Fällen, in welchen der Vergleichszeitraum keine geeignete Vergleichsgrundlage ist, wird man auf die Anwendung von Gewinnrichtpunkten zukommen müssen. Solche für die ver schiedenen Fachzweige im Buchhandel zu finden und aner kannt zu erhalten, wird nicht leicht sein. Die Untersuchungen darüber sind aber sofort aufgenommen worden. Die Zahlungs termine auf Grund der alten und neuen Gewinnabführungs vorschriften liegen für den Buchhandel, der ja bis zum 31. Mai mit Absendung der Verpflichtungsformulare nach der alten Verordnung Zeit hat, etwas dicht beisammen, wozu unter Um ständen noch Nachzahlungsverpflichtungen für die Einkom mensteuer treten. Durch Verhandlungen im Reichsfinanzmini sterium Erleichterungen zu erhalten, war nicht möglich. In Fäl len, in denen untragbare Härten entstehen, muß durch Son deranträge (Termin 1. Juni!) Abhilfe versucht werden. — An den Grundsätzen für die Lagerbewertung, wie sie vor Jahren der Steuerausschuß des Börsenvereins festgesetzt hat, wird fest gehalten. Eine Umfrage des Börsenvereins hat ergeben, daß die Fälle, in denen Finanzämter sie abzuändern versucht haben, verhältnismäßig gering an Zahl sind. Die Betroffenen müssen versuchen, zu einer tragbaren Regelung zu kommen. Der Börsenverein ist selbstverständlich bereit, sie zu unter stützen. — Der Reichskommissar für die Preisbildung hat in seinen lebten Reden mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß das Preisgefüge mit allen Mitteln intakt gehalten werden müsse. Wenn sich Preiserhöhungen auch nicht in allen Fällen vermei den ließen, so müßten sie durch Preissenkungen bei ande ren Waren wieder ausgeglichen werden. Anträge auf Preis erhöhungen würden demnach mit einer verschärften Prüfung zu rechnen haben. Das berührt den Buchhandel aufs stärkste: denn die Preisänderung bei Neuauflagen ist eine für den Ver leger nicht immer ganz einfache Frage. Das letzte Wort in den vom Börsenverein hierzu geführten Verhandlungen ist noch nicht gesprochen, ebenso wie noch nicht feststeht, inwieweit etwa der Börsenverein selbst vom Reichskommissar Entschei dungsgewalt erhält. Diese liegt dagegen für Anträge auf La denpreisbeibehaltung trotz Ausstattungsminderung vor; das bei der Geschäftsstelle durchgeführte Verfahren hat sich reibungs los eingespielt. Hinzuweisen ist darauf, daß der Reichskommis sar für die Preisbildung, wie er einerseits Preiserhöhungen nach Möglichkeit unterbindet, andererseits Verschlechterung der Lieferungsbedingungen, z. B. Verringerung der Rabatte, Erhöhung von Ratenzahlungen im Abzahlungsgeschäft, auch nicht zuläßt. Für die Lieferungsbedingungen gilt der Grund satz des Auffangens in genau der gleichen Weise wie für die Preiskalkulation selbst. Über die sonst noch im Kleinen Rat behandelten Fragen wird berichtet werden, sobald es auf Grund der noch zu füh renden Verhandlungen zu greifbaren Ergebnissen gekommen ist. Dr. H. IDEALISMUS UND TATKRAFT Dienstbesprechung des Leiters des Deutschen Buchhandels mit den Landesobmünnern aus allen Gauen. Staatsrat Hanns Johst sprach. Die Tatsache, daß in diesem Jahr die Kantate-Veranstal tungen des deutschen Buchhandels nicht stattfinden konnten, machte eine Besprechung des Leiters des Deutschen Buchhan dels mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern, insbesondere mit den Landesobmännern notwendig. Diese Besprechung hat am Sonnabend, dem 9. Mai in Leipzig im Buchhändlerhaus Ge legenheit zu einer regen Aussprache über alle aktuellen Fragen gegeben und nicht nur die Landesobmänner über die nächsten Ziele und Absichten ihres Leiters, sondern diesen auch über die gesammelten Erfahrungen und Anregungen der Gaue unter richtet. Die Teilnahme des Präsidenten der Reichsschrifttums kammer, M-Gruppenführer und Staatsrat Hanns Johst, unter strich ihre Bedeutung. Außerdem waren die Mitglieder des Rates der Gruppe Buchhandel und des Kleinen Rates des Bör senvereins, der Geschäftsführer der Kammer, Wilhelm Ihde, und der Geschäftsführer des Börsenvereins, Generaldirektor Dr. Heß, sowie der stellvertretende Leiter der Abteilung III (Buchhandel) Dr. Grewe mit den Referenten der RSK.-Dienst stelle und Oberstudiendirektor Dr. Uhlig anwesend. Vor Beginn der Besprechung hatte der Rat der Gruppe Buchhandel unter Vorsi§ von Oberdienstleiter Baur eine Sitzung abgehalten, in der alle Punkte der Tagesordnung vor bereitend durchgearbeitet worden waren. Der Bericht des Leiters des Deutschen Buchhandels Zu Beginn der Dienstbesprechung mit den Landesobmän nern gedachte der Leiter des Deutschen Buchhandels, Ober dienstleiter Wilhelm Baur, der Buchhändler, die seit Kantate 1941 ihr Leben im Kampf für Deutschlands Freiheit und Zu kunft gegeben haben oder durch den Tod abberufen wurden. Die Versammelten erhoben sich zu Ehren der Toten von ihren Plänen. Oberdienstleiter Baur gab sodann einen umfassenden Bericht über die Arbeit der Kammer im letzten Jahr und über die augenblickliche Lage des Buchhandels und der Buchwirt schaft. Aus diesem Bericht verdient hervorgehoben zu werden, daß es wohlüberlegte Absicht war, wenn die Kammer nur da, wo es galt, dringende Aufgaben zu lösen, Anordnungen, wie z. B. die Gründungssperre für Verlage (Amtliche Bekanntmachung Nr. 147), erlassen hat; im übrigen aber, ebenso wie der Börsen verein, der privaten Initiative des Buchhandels, auch da, wo Schwierigkeiten zu überwinden waren, freien Spielraum gelas sen hat. Die Tatsache, daß dies möglich war, beweist, wie sehr sich der deutsche Buchhandel innerlich gefestigt hat. Das Ver antwortungsbewußtsein der Buchhändler aller Sparten und die klare Vorstellung, die sie von ihren besonderen Aufgaben im Kriege haben, ließen den Berufsstand als Ganzes seinen Dienst am Buch, an der geistigen Rüstung unseres Volkes, in treuer Pflichterfüllung auch da versehen, wo allein beträchtliche Opfer und ungewöhnliche Leistungen eine gerechte Verteilung der von allen Schichten des Volkes und unseren Soldaten so heiß be gehrten Bücher ermöglichten. Wenn trotzdem der Gedanke einer Regelung der Verteilung der anfallenden Produktion er wogen worden ist und noch erwogen wird, so deshalb, weil da mit die Arbeitsüberlastung bei Sortiment und Verlag gemildert werden könnte. Die Notwendigkeit auf die eingelaufenen Be stellungen des Sortimentes den Herstellungsmöglichkeiten ent- ys Nr. 104, Sonnabend, den IG. Mai 1942
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