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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1941
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1941-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1941
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 29 (R. 9) Leipzig, Dienstag den 4. Februar 1941 198. Jahrgang Arbeitstagung des Buchhandels in Stuttgart am 9. und 10. Februar 1941 Als erste Arbeitstagung im Jahre 1941 führt dieReichs - schrifttumslammer in Stuttgart am 9. und 10. Februar 1941 ein Treffen des württemberg-hohcnzolle- rischen Buchhandels durch. Der Wert dieser Treffen für einen an hervorragender Stelle des kulturellen Lebens tätigen und kulturpolitisch verantwortungsvollen Berufszweig steht längst fest. Die Fragen, welche den Buchhändler in seiner praktischen Arbeit angehen, liegen auf verschiedenen Gebieten, vor allem ist es aber immer wieder das speziell kulturpolitische Gebiet, das dem Buchhändler auch am kleinen Orte Ausgaben stellt. Er muß daher die Möglichkeit haben, sich für seine tägliche Arbeit über die aktuellen Probleme zu unterrichten. Auch auf dem rein stan despolitisch praktischem Gebiete gibt es eine Reihe wesentlicher Punkte. Alle diese Fragen sind durch den Krieg noch dringender geworden. Es ist für jeden daher noch wichtiger als in Friedens zeiten, daß ihm die Gelegenheit geboten wird, von autoritativer Seite unterrichtet zu werden und sich aussprechen zu können. Dementsprechend hat es die Reichsschristtumskammer für nötig gehalten, im Rahmen ihrer Betreuung der Mitglieder solche Ge legenheiten zu schaffen und dementsprechend ist auch der Arbeits plan der zweiten großen Stuttgarter Tagung aufgestellt. Im Rahmen der Arbeitstagung des Gesamtbuchhandels am Sonntag, dem 9. Februar wird Regierungsrat vr. Erckmann vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda über »Staatliche Schrifltumsführung im Kriege und ihre Aus wirkung auf die buchhändlerische Arbeit- umfassend sprechen. Dieses Referat ist für Verleger wie Sortimenter, Leihbuch händler, Angestellte außerordentlich wichtig. Büchereidirektor vr. W. Rumpf-Bochum wird weiter zum Thema sprechen: -Der Buchhändler und der Büchermarkt 1940/41-, ebenfalls im Hinblick auf die praktische Arbeit des Buchhändlers. Von der Reichsschrifttumskammer wird Karl Thulke - Leipzig Stellung nehmen zu einer Reihe aktueller Buchhandelsfragen aus dem Arbeitsbereich der Gruppe Buchhandel. Die immer mehr in den Mittelpunkt unseres Berufsschicksals rückende Berufserziehung wird K. H. Bischoff - Berlin behandeln und zu den praktischen Ausgaben der buchhändlerischen Berufserziehung für den gesam ten Berufsstand in der Zukunft Stellung nehmen. Am Montagvormittag findet eine Sonderarbeits tagung für den Leihbuchhandel statt. Der Arbeits plan hierfür sieht wiederum ein Referat von Regierungsrat Or. Erckmann: »Der deutsche Leihbuchhandel in der staat lichen Schrifttumspolitik-, mit besonderer Behandlung der Listen 1 und 2 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums vor. Ferner spricht K. H- Bischofs über die Nachwuchsfrage im Leihbuchhandel. Wenn die Kammer in Kriegszeiten eine solche Tagung ansetzt und zu zahlreichem Besuch auffordert, dann darf vorausgesetzt werden, daß die wesentlichsten Dinge zur Sprache kommen und daß jeder Buchhändler es sich zur Pflicht macht, an der Tagung teilzunehmen. Soll ich Verleger werden? / Ein Brief Von Adolf Spemann Lieber junger Freund! Als Sie mich in Ihrem Briefe um meinen Rat wegen Ihrer Berufswahl baten und dabei fragten, ob Sie nicht viel leicht Verleger werden sollten, war meine erste Regung, Ihnen zu schreiben: »Lassen Sie es lieber, denn wer erst noch fragt, der ist sicherlich nicht zum Verleger berufen; solange Sie nicht selber wissen, daß Sie in diese Lebensbahn und in keine andere hineingehören, sind Sie nicht dafür geschaffen und haben Sie wenig Aussichten-. Aber dann dachte ich an die Lebensgeschichte manches bedeutenden Verlegers und sah mich vor der Tatsache, daß oft gerade die schöpferischen fruchtbaren Köpfe des Buch handels in ihren Werdejahren durchaus nicht sicher gewußt haben, was ihre Bestimmung sei. Und so will ich denn ver suchen, Ihnen in kurzem auseinanderzusetzen, was Ihrer wartet und was unser Beruf von Ihnen verlangt; dann vermögen Sie vielleicht besser zu beurteilen, ob Sie es wagen können. Es gibt wohl kaum einen Beruf, über den bei Außenstehen den und auch bei leidenschaftlichen Bücherfreunden, um nicht zu sagen Leseratten, so unklare Vorstellungen bestehen wie über den Verlagsbuchhandel. Ich habe an anderer' Stelle zu zeigen ver sucht, worin die geheimnisvolle Tätigkeit des Verlegers eigent lich besteht; dort mögen Sie Nachlesen, aus welcher Unsumme von Kleinigkeiten sich sein Tageslauf zusammensetzt; Sie wissen dann etwas mehr darüber, als ich selber wußte, wie ich im Alter von etwa zwölf Jahren einen Schulaussatz über das Thema ' »Was tut eigentlich der Verleger?- in dem Buch -Beruss- geheimntsse und Binsenwahrheiten« »Was willst du werden?« schreiben sollte. Mein »Aufsatz« bestand damals aus einem einzigen Satz: »Ich will Verlagsbuchhändler werden, weil ich es mir sehr schön denke, möglichst viele Bücher zu lesen, zu machen und zu verkaufen-. Obwohl ich aus einem Verlegerhause stammte, hätte ich kein einziges Wort zur Begrün dung angeben können; meine ganze Freizeit und meine Gedan ken gehörten damals Bastelarbeiten, der Schreinerei, der Buch binderei und dem Zeichnen, und ich war noch viel zu sehr Kind, als daß mein Vater, der seine Sorgen mit sich selber abmachte, damals Berufsdinge mit mir erörtert hätte, zumal er bei vier älteren Söhnen genügend Gelegenheit hatte, sich über diese Frage den Kopf zu zerbrechen; so gab es denn für meine sorgenfreie Jugend keine Zukunft, sondern nur die Gegenwart. Doch als nun in dieser Weise unvermutet die Berussfrage an mich ge stellt wurde, sprang die Antwort völlig von selbst in die schüch terne und unbeholfene Feder. Zwischen dieser ersten, sozusagen bewußtlos gegebenen Ant wort und der Erfüllung lag dann eine gleichermaßen durch Ver anlagung wie durch Erlebnis, eine ebenso durch inneren Antrieb wie äußere Eingriffe des Lebens bestimmte Kreuzerfahrt der Jünglingsjahre und eine gänzlich ungenügende Fachbildung. Diese Mängel der eigentlich fachlichen Schulung wurden ausge glichen durch die vortreffliche geistige, wissenschaftliche und künst lerische Allgemeinbildung, die mir die unvergleichliche Fürsorge und Weitsicht sowie die Mittel meiner geliebten Eltern zuteil werden ließen, vor allem aber durch das stets vor mir her leuch tende Beispiel meines Vaters. Wenngleich ich also niemals einen Augenblick meinen Lebensplan aus den Augen verloren »r Nr. so, Dienstag, den 4. Februar 4S4I
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