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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1942
- Strukturtyp
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- 1942-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1942
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- Deutsch
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Ausland geschaffen worden ist und das sehr übersichtlich das Wesentliche aus allen Gebieten des deutschen Buchschaffens anzeigt. Ein Glanzstück der Ausstellung war einer jener seltenen Nachdrucke der „Manessischen Liederhandschrift“; dann eine große und schöne Kunstdruckmappe mit Zeichnungen und Aqua rellen Albrecht Dürers und eine andere mit Werken flämischer Maler. Sie zeigten, wie die Bücher die schöne und gute deutsche Buchausstattung, die Leistungsfähigkeit der deutschen Druckereien. Da die Ausstellung mitten im flämischen Volksraum ge zeigt wurde, war den Büchern, die die tiefen und vielseitigen Beziehungen zwischen Flandern und dem Reich zeigen, ein wesentlicher Platz eingeräumt, vor allem den Werken der flä mischen Dichter, die ins Deutsche überseht wurden. So war z. B. die älteste Übersetzung des Buches „Der Löwe von Flan dern“ von Hendrik Conscience zu sehen; auch interessante und aufschlußreiche Handschriften deutscher und flämischer Dichter, die miteinander in Gedankenaustausch gestanden haben. So wie bei der Eröffnung der General der Infanterie Frei herr von Falkenhausen, Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich, für die deutsche Wehrmacht gesprochen hat, Filip de Pillecijn für die Flamen, Pierre Hubermont (Vor sitzender der Communaute Culturelle Wallonne) für die Wal lonen und Ministerialdirigent Haegert die Ausstellung eröffnet hat, so wurde sie nachher besucht von Flamen und Wallonen und von deutschen Soldaten. Und wenn in die Deutsche Buch ausstellung in wenigen Tagen über 10 000 Besucher geströmt sind, so ist ihnen das nach dem vorher Gesagten nicht nur ein äußerer Beweis der Lebenswirklichkeit des Buches, sondern in dieser Zahl liegt eine eindringliche Bestätigung von der Wich tigkeit dieser weit wirkenden Arbeit, die Deutschland hier mit ten in einem großen Krieg leistet. Die Schaffung und Vertie fung kultureller Beziehungen ist eine wichtige Aufgabe der Gegenwart und Zukunft, das deutsche Buch wird seinen wesent lichen Anteil daran haben müssen. Neue Wege im elsässischen Buchhandel Die soeben ins Leben gerufene „Literaturkundliche Arbeits gemeinschaft für den gesamten elsässischen Buchhandel in Straß burg“ steht unter der Leitung von Dr. Klaus Ziegler vom Ger manischen Seminar und wird in der Reichsuniversität durchge führt. Ihr Ziel ist, besonders auf dem Gebiet der Literatur kunde, eine einheitliche Weiterbildung des buchhändlerischen Nachwuchses nach dem noch heute gültigen Grundsatz: „Kenntnis des Besseren und der Wille, dieses lieber als das Schlechte zu verkaufen, gibt dem Buchhandel seinen sittlichen Wert.“ Der erste Abend wurde eröffnet durch den Landesleiter Pg. Schirpf, der in treffender Formulierung sowohl die symbo lische Bedeutung von Buch und Schwert herausstellte als auch bewußt werden ließ, wofür der deutsche Soldat kämpft und schwerste Opfer auf sich nimmt. Nach dieser Einleitung begann Herr Dr. Klaus Ziegler seine überaus fesselnden und gehalt vollen Ausführungen. In verschiedenen Lesungen sollen nun an praktischen Bei spielen die einzelnen Literaturgattungen eingehend behandelt werden. Josef Heißler Goethes Faust und der — Soldat Das neue „Buch und Volk“-Heft Die Redewendung vom „Faust im Tornister“ ist so ge bräuchlich geworden, daß sich keiner mehr, der sie von sich gibt, überlegt, was es eigentlich bedeutet, wenn ein Soldat gerade die ses Buch mit an die Front nimmt. Es ist deshalb verdienstvoll, wenn die Zeitschrift „Buch und Volk“ einmal diese Zusammen hänge untersucht und sie zum Gegenstand eines Leitartikels ihres je^t erscheinenden zweiten Heftes macht. Gerade so etwas muß den Buchhändler interessieren! Daß im Zusammenhang damit eine Reihe von Büchern genannt wird, die das Problem „Faust“ beleuchten, zeigt, daß* die Zeitschrift ihre unterrichtende Auf gabe in einer so grundsätzlichen Frage nicht vergißt. Es ist weiter sinnvoll, wenn die Zeitschrift die Gedanken dann fortführt, in dem sie Goethe selbst sprechen läßt („Rufe nach Deutschland“ und „Trostbriefe“). Und da „Buch und Volk“ damit den Weg zu den Soldaten gegangen ist, freuen wir uns, eine weitere Probe zu finden, die dieses Band enger knüpft: Wilhelm Pleyer berichtet über „Die letzte Reise eines Dichters“ und erinnert damit an den Tod Kurt Kluges, der im letzten Jahr von uns gegangen ist. Hermann Löns- Erinnerungen beschwört sie durch einen Text „Hermann Löns’ Soldatentod“, Heinrich Zerkaulen, der jetzt 50jährige, kommt zu Wort mit einer Schaffensprobe „Auf die Haltung kommt es an“. Darin zeigt sich echt das ganze Streben des Dichters, dem er in seinem Werk Ausdrude verlieh. Diese Proben aus neuen Bü chern werden ergänzt durch Beiträge von Friedrich Sacher, Su sanne Ehmcke u. a. Eingestreut sind zahlreiche Abbildungen, die das Auge zu erfreuen vermögen. Der zweite Teil des neuen Heftes der uns liebgewordenen Buchberatungszeitschrift widmet sich dann den Besprechungen neuer Bücher und zeigt das Wesentliche auf aus den Gebieten „Geschichte, Kultur-, Kunst- und Geistesgeschichte“, „Zum Zeit geschehen“, „Schöngeistiges Schrifttum“ (hier vor allem zunächst neue Ausgaben unserer Klassiker), „Übersetzungen“ u. a. „Neuen Jugendbüchern“ ist ein besonderer Abschnitt gewidmet, da ja der Frühling wieder eine Zeit ist, in der das Jugendbuch stärker nach vorne kommt. Auch in der Zeit der Buchknappheit wird man gerne zu die sem treuen Berater des Buchhändlers greifen und „Buch und Volk“ weiterhin denen geben, die sich durch lange Jahre als Freunde des Buches bewährt haben. Und noch eins: „Buch und Volk“ hilft neue Freunde gewinnen, und zwar nicht nur für den Augenblick. e lg. Abgabe von Freistücken im Elsaß Im Verordnungsblatt des Chefs der Zivilverwaltung im Elsaß, Ausgabe März 1942, ist nachstehende Verordnung erschienen: § 1 Von jedem Druckwerk, das innerhalb des Elsaß erscheint, hat der Verleger, von jedem Druckwerk, das innerhalb des Landes ge druckt wird, aber außerhalb des Landes erscheint oder keinen Ver leger hat, der Drucker zwei Stücke an die Oberrheinische Landes bibliothek (Nebenstelle der Badischen Landesbibliothek) in Straß burg unentgeltlich und frei von Versendungskosten abzuliefern (Freistücke). Erscheint ein Druckwerk in verschiedenen Ausgaben oder wird ein Werk in verschiedenen Ausstattungen gedruckt, so sind Stücke der besten und vollständigsten Ausgabe oder Ausstattung abzuliefern; handelt es sich dabei jedoch um eine besonders kostspielige, nur in geringer Stückzahl erscheinende oder gedruckte Luxusausgabe oder Luxusausstattung, so genügt die Ablieferung zweier Freistücke der gewöhnlichen Ausgabe oder Ausstattung, sofern diese ebenso voll ständig ist. Die Freistücke sind in dem Einband zu liefern, der für den all gemeinen Vertrieb bestimmt ist, ungebunden dagegen nur, wenn das Druckwerk ausschließlich in dieser Form vertrieben wird. Die Verpflichtung zur Ablieferung von Freistücken erstreckt sich auch auf Neuauflagen und Neudrucke, sofern Freistücke der früheren Auflage oder des früheren Druckes noch nicht abgeliefert oder die Neuauflage oder der Neudruck gegenüber der früheren Auflage oder dem früheren Drucke geändert worden ist. § 2 Druckwerke im Sinne dieses Gesetzes sind alle Erzeugnisse der Buchdruckerpresse sowie alle anderen, durch mechanische oder che mische Mittel bewirkten, zur Verbreitung bestimmten Vervielfälti gungen von Schriften und bildlichen Darstellungen sowie Landkarten und Stadtpläne, ferner Bild- und Tonwerkc, wenn sie mit Text oder Erläuterungen versehen sind. Verleger im Sinne dieses Gesekes sind auch der als Selbstver leger tätige Verfasser eines Druckwerkes und der Kommissionsver leger. Mehrere Verpflichtete haften als Gesamtschuldner. Neben den Verlegern haften ferner gesamtschuldnerisch die Führer öffentlicher Körperschaften und privater Vereinigungen für die von diesen ein malig oder laufend herausgegebenen Druckwerke. Nr. 80/81, Sonnabend, den 18. April 1942 7i>
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