Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380623
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193806236
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380623
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-23
- Monat1938-06
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wenn gesagt wird, daß sich das Fest bei den aus Küche und Keller gebotenen Genüssen, bei angeregter Unterhaltung und bei Tanz bis in die ersten Morgenstunden des nächsten Tages hinzog, so ist das sicher ein Beweis dafür, daß es den Gästen der Stadt gefallen hat und man kann hoffen, daß sie eine angenehme Er innerung daran in ihre Heimat mitnehmen werden, Wa. « Am Nachmittag des gleichen Tages fand der vom Festaus schuß des Internationalen Verleger-Kongresses im Grassimuseum gegebene Damentee statt. Die Ausgestaltung lag in den Hän den des Damenausschusses unter Leitung von Frau Ella Brock- haus, die sich dieser Aufgabe mit viel Liebe angenommen hatte. Der Direktor des Grassimuseums, Herr Prof. vr. Wichmann, hatte liebenswürdigerweise den Gobelinsaal sowie den Rokosaal zur Verfügung gestellt, wodurch der Tee von vornherin eine be sondere Note erhielt. Schon in dem als Empfangsraum benutzten Saal erfreuten die Gäste kostbare Porzellansammlungen des 19. Jahrhunderts, die dort in Vitrinen aufgestellt sind. Herrliche Blumen, zum Teil aus den Gewächshäusern einiger Leipziger Teilnehmerinnen, schmückten nicht nur die Säle, sondern auch die zu diesen führenden Galerien und Gänge. Einige Tische hatten Leipziger Damen mit eigenem schönen Porzellan und Silber so wie Blumenarrangements, die erlesenen Geschmack verrieten, ge schmückt. Nahezu hundert in- und ausländische Teilnehmerinnen hatten sich eingefunden, und bei angeregter Unterhaltung wurden die dargebotenen Erfrischungen eingenommen. Dabei wurde den Damen als Spende der Leipziger Schokoladenfabrik Wilhelm Felsche eine Pralinenpackung überreicht, die insbesondere die auswärtigen und ausländischen Kongrcßteilnehmerinnen an Leip zig auch als die Stadt »süßer Künste- erinnern soll. Ein ganz be sonderer Genuß wurde den Damen noch durch einen an den Tee anschließenden Rundgang durch das Kunstgewerbemuseum ge boten, wobei Prof. Wichmann selbst die Führung übernommen hatte. F. Der 34. Deutsche Bibliothekartag Von Bibliothekar Dr. La ns Praesent In der Woche nach Pfingsten, vom 7. bis 11. Juni, fand die diesjährige Versammlung des Vereins Deutscher Bibliothekare in Pas sau statt. Die alte, malerisch gelegene Dreiflüssestadt, in der sich der reißende Inn, die behäbige Donau und die sanfte Jlz vereinigen, hatte über 250 Fachgenossen nebst einigen Ver legern aus allen Gauen Deutschlands angezogen, vor allem aber konnten endlich wieder die österreichischen Bibliothekare in größerer Zahl (35) an den Beratungen teilnehmen und sie wur den in der ehemaligen Grenzstadt Passau besonders herzlich be grüßt. Ihnen galt auch vor allem der Willkommensgruß des Vorsitzenden des Vereins Deutscher Bibliothekare, Abb - Berlin, der in seiner Eröffnungsansprache hervorhob, daß diese Tagung noch im Hellen Lichte der großen geschichtlichen Wendung stehe, durch die Deutschland, dem bücher- und bibliothekenreichsten Lande Europas, weitere zwölf Millionen Bände in den öster reichischen Bibliotheken zugewachsen seien, wodurch erst jetzt das Bild des deutschen Bibliothekswesens und zugleich des geistigen Lebens Großdcutschlands ein geschlossenes geworden sei. Nach dem der Oberbürgermeister von Passau, Kreisleiter Max Moosbauer, den Willkommensgruß der Stadt entboten und als Vertreter des bayerischen Unterrichtsministeriums Baron von Stengel-München die Grüße der bayerischen Staatsregie rung überbracht hatte, nahm zunächst Ministerialrat vr. Kum - mer-Berlin das Wort zu einem Vortrag über »das wissen schaftliche Bibliothekswesen im nationalsozialistischen Deutsch land«, in dem er in großen Zügen die wissenschaftlichen Biblio theken vor der Machtübernahme und das seither Geleistete vor Augen führte. Da große Teile dieses programmatischen Berichtes bereits an dieser Stelle (Börsenblatt Nr. 131 vom 9. Juni 1938, S. 461—163) zum Abdruck gelangt sind, sei darauf verwiesen. Der Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek vr. But t- mann- München sprach sodann über »Bayern und seine wissen schaftlichen Bibliotheken« und schilderte im überblick die 156 staatlichen oder staatlich unterstützten öffentlichen Bibliotheken, die einen Bestand von fast 5,5 Millionen Bänden, 28 800 In kunabeln und 66 220 Handschriften aufweisen. Dieser staatliche Besitz erfreut sich seit einiger Zeit einer einheitlich geführten Verwaltung unter Leitung der Bayerischen Staatsbibliothek, zu der auch die Kreisbibliotheken zusammengefaßt sind. Mit leb haftem Beifall begrüßt ergriff schließlich der stellvertretende Generaldirektor der Nationalbibliothek in Wien, Hofrat Di. Teichl das Wort zu seinem Bericht über »die Bibliotheken im deutschen Österreich«. Er ging von der Tatsache aus, daß schon seit Ende des vorigen Jahrhunderts sich die österreichischen mit den reichsdeutschen Bibliotheken zu Gemeinschaftsarbeiten zusammengefunden hätten und daß diese Fühlungnahme immer enger geworden sei, besonders als auf dem Weimarer Biblio thekartage im Jahre 1920 die österreichischen Fachgenossen als gleichberechtigte Mitglieder in den Verein Deutscher Bibliothe kare ausgenommen wurden. Verstärkt wurden die Beziehungen vor allem seit dem Bibliothekartag in Wien im Jahre 1926 und sie wurden von Jahr zu Jahr enger, bis nunmehr di« Heim kehr ins Reich und damit auch der bibliothekarische Anschluß vollzogen worden seien. Der Redner gab einen Einblick in die berühmten Bibliotheken und kostbaren Bücherschätze, die Öster reich mitgebracht hat: in rund 500 wissenschaftlichen Bibliotheken und 2000 Volksbüchereien über 12 Millionen Bände, 29 000 In kunabeln, 76 000 Handschriften und 100 000 Papyri! An zwei Wandkarten zeigte er die Verbreitung der wichtigsten Biblio theken, deren Haupttypen er schilderte. Endlich umriß er die Zu kunftsaufgaben für das österreichische Bibliothekswesen auf den Gebieten der Verwaltung, der Etats, des Personals, der Bau ten usw. Neue Kräfte regen sich bereits und ein lebhafter Auf schwung werde auch das österreichische Bibliothekswesen erfassen und in die gesamtdeutsche Bibliothekspolitik eingliedern. — In drei weiteren Sitzungen wurde ein gutes Dutzend Fachvorträge gehalten, über deren Inhalt an dieser Stelle wie immer nur insoweit berichtet werden kann, als der Buchhandel daran Inter esse haben dürfte. Einen historisch orientierten und großlinigen überblick bot K e t t l e r - Berlin in seinem Referat über »die Wiedergeburt des deutschen Bibliothekswesens im Zeitalter der Befreiungs kriege«, an das sich eine lebhafte Aussprache anschloß, über den »deutschen Gesamtkatalog als Organisation und Leistung« sprach Fuchs-Berlin. Von dem mit dem Buchstaben 8 beginnenden Deutschen Gesamtkatalog, in den der Preußische Gesamtkatalog nach der Machtübernahme umgewandelt wurde, sind bisher vier Bände erschienen. Hundertundzwei Bibliotheken arbeiten an die sem riesigen, den deutschen Bücherbcsitz bis zum Jahre 1929 er fassenden Gemeinschaftsunternehmen mit, das auch im Auslands größte Anerkennung gefunden habe. Der Redner erläuterte im einzelnen die bibliothekarische und bibliographische Bedeutung des Werkes. Der »Zusammenarbeit der Stadtbibliothek mit den Volksbüchereien« widmete Schuster-Berlin seinen Vortrag, in dem er besonders das Beispiel der Berliner Verhältnisse im Auge hatte, wo sich die praktische Verbindung zwischen beiden Typen segensreich ausgewirkt habe. Auf Grund seiner mehr monatigen Studienreise entwarf P r e d e e k - Berlin ein fesseln des Bild von der »amerikanischen Bibliothek«, wobei er sich jedoch auf die Verhältnisse in den Vereinigten Staaten be schränkte. In großen Richtlinien, aber durch viele fesselnde Einzelheiten belebt, entwarf er ein Bild von der besonderen und in vielem von den europäischen Verhältnissen stark abwei chenden Entwicklung der Bibliothekspolitik in den Vereinigten Staaten, wo die Bibliotheken aller Art eine ganz andere Rolle im Leben der Nation zu spielen berufen sind als bei uns. In der ersten Nachmittagssitzung sprach O e h l e r - Frank furt a. M. mit Lichtbildern über den seit Jahren geplanten Nr. 148 Donnerstag, -en 38. Juni 1988 sos
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder