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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1938
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- 1938-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1938
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des Führers, daß unser wissenschaftlicher Nachwuchs gerade in diesem Lager mit allen Berufen der nationalsozialistischen Ver waltung in nahe Berührung kommt und damit sein Blickfeld er weitern kann. Da der Bibliothekar heute in besonderem Maße als Berater in Schrifttumssragen der Gegenwart zu Rate ge zogen wird, ist es ferner notwendig, ihn während seiner Aus bildungszeit mit nationalsozialistischen Schrifttumssragen und dem Gedankengut der Bewegung eingehend vertraut zu machen. Nur so ist er in der Lage, seine verantwortungsvolle Aufgabe gegen Volk und Staat zu erfüllen. Der wissenschaftlichen Förderung der Bibliotheksreferendare wurde hingegen noch besonders gedacht. Neben der selbstverständ lich notwendigen bibliothekstechnischen und bibliotheksfachlichen Ausbildung wird heute besonderer Wert darauf gelegt, daß die Referendare auch während ihrer Vorbereitungszeit in engster Fühlung mit ihrem Wissenschaftsgebiet bleiben. Auch die Prü fung erstreckt sich bei aller Notwendigkeit der Behandlung ge schichtlicher Entwicklung vor allem auf Fragen der Gegenwart, der Praxis und der besonderen fachwissenschastlichen Kenntnisse. Damit dient die neue Ausbildung in hohem Maße der deutschen Wissenschaft. Denn es gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben unserer wissenschaftlichen Bibliotheken, der deutschen Wissenschaft und Forschung mit das geistige Rüstzeug bereitzustellen, das sie be nötigen, einerseits im großen Geisteskampf der Gegenwart, andererseits aber auch bei der Durchführung des Vierjahres plans zur Erreichung der wirtschaftlichen Freiheit des deut schen Volkes. An diesen hohen Zielen des deutschen Kultur- schafsens, geistigen und wirtschaftlichen Ringens arbeitet heute der deutsche Bibliothekar mit ganzer Kraft mit als Helfer der deutschen Wissenschaft. Den gleichen Zielen dienen aber auch die Gemeinschafts- anfgaben der endlich geeinten wissenschaftlichen Bibliotheken des Großdeutschen Reiches, die an diese Institute größte Anforde rungen stellen. Die Heimkehr Österreichs in das Reich und da mit die Schaffung des Großdeutschen Reiches aber hat uns die heißersehnte Vereinigung mit unseren Blutsbrüdern jenseits der ehemaligen Reichsgrenzen gebracht und damit auch die endgül tige Einbeziehung der wissenschaftlichen Bibliotheken Österreichs in den Aufgaben- und Pflichtenkreis der deutschen Bibliotheken. Die Einheit des deutschen wissenschaftlichen Bibliotheks wesens ist damit für ewige Zeiten gegründet worden. Der Dank hierfür aber gebührt einzig und allein unserem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dem Schöpfer des Großdeut schen Reiches. Was Generationen vor uns erträumten, ist nun Wirklichkeit geworden. Wir aber können unseren Dank nur da durch abstatten, daß wir an unserem Platze, wo wir auch gerade stehen, unsere Pflicht voll und ganz erfüllen, durchdrungen von der Verantwortung für Volk und Staat, für deutsches Schrift tum und deutsche Wissenschaft und Forschung, zutiefst verwurzelt in den ewigen Wahrheiten unserer nationalsozialistischen Welt anschauung. Die Äbereignung der Reichsbibliothek von 1848 an die Deutsche Bücherei Von Bibliothekar Albert Paust Bei der Feier, die am Kantatesonntag in der Deutschen Bücherei anläßlich ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens statt fand, hat, wie bereits kurz im Börsenblatt vom 19. Mai berichtet wurde, auch Professor vr. Heerwagen, der langjährige und ver diente Leiter der Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, das Wort ergriffen, um der Deutschen Bücherei im Namen der Direktion des Museums die herzlichsten Glückwünsche auszusprechcn und ihr ein besonders wertvolles Jubiläumsge schenk zu überbringen. In seiner Ansprache hob er hervor, daß sich die Wege der beiden ihrem Grundcharakter nach so nahe ver wandten Anstalten bisher nur selten berührt hätten. Eine engere Zusammenarbeit solle durch eine Stiftung vermittelt werden, die das Museum der Deutschen Bücherei zu ihrem Festtage mache. »Gegenstand unserer Stiftung-, so fuhr er fort, »ist ein Geschenk besonderer Art; es ist nichts Geringeres als die seit dem Jahre 185b bis jetzt in treuer Obhut des gleichfalls dem großdeutschen Gedanken dienenden Germanischen Museums verwaltete Biblio thek des Frankfurter Parlaments, zusammen mit den alten Kata logen und einigen Parlamentsstühlen. Die Bibliothek ist 1848 durch Schenkungen deutscher Buchhändler unter Vorantritt von Heinrich Wilhelm Hahn zustandegekommen und hat Ausstellung auf der Empore der Paulskirche in Frankfurt a. M. gefunden. 1849 waren die Bemühungen der Deutschen Nationalversamm lung in Frankfurt zur Schaffung eines Großdeutschland zunichte geworden. Aber 1938 hat sich durch die Großtat unseres Führers ein alter Traum deutscher Sehnsucht noch erfüllen dürfen. Groß deutschland ist wieder auserstanden. Wir knüpfen an ein kraft volles Symbol an-. Mit diesen eindrucksvollen Worten, für die Professor Heerwagen in diesem Zusammenhang nochmals beson ders gedankt sei, wurde der Deutschen Bücherei die Reichsbiblio thek von 1848 übereignet. Diese Übergabe bildete den Abschluß einer langen Entwick lung. Schon in den Gründungszeiten der Deutschen Bücherei ist erstmals auf die engen Zusammenhänge zwischen den beiden Bibliotheken hingewiesen worden. Es geschah dies in einem Artikel von Ernst Mohrmann, der am 26. Juli 1914 im Börsen blatt erschien und durch die Zusammenstellung der sich aus die Reichsbibliothek beziehenden Abschnitte aus dem »Stenographi schen Bericht über die Verhandlungen der deutschen constituiren- den Nationalversammlung- und die 1848 im Börsenblatt dar über erfolgten Bekanntmachungen ein vorläufiges Bild von die sem ersten Versuch einer Sammlung des großdeutschen Schrift tums gab. Ähnlich wie durch die erste deutsche Reichsslotte sollte durch diese Schöpfung der erstrebten Reichseinheit, und zwar hier auf geistigem Gebiet Ausdruck gegeben werden. So bestand von Anfang an ein besonderes Interesse der Deutschen Bücherei für die Reichsbibliothek, die gewissermaßen ihre Vorgeschichte ver körperte. Darauf wurde erneut im Herbst 1916 gelegentlich der Einweihungsfeier der Deutschen Bücherei in der damals erschie nenen Festschrift hingewiesen. Als später 1927 das Germanische Nationalmuseum sein fünfundsiebzigjähriges Bestehen feierte, nahm daran auch die Deutsche Bücherei besonderen Anteil. (Vgl. meine Berichte darüber im Börsenblatt vom 16. August und vom 6. September 1927.) Auf Anregung von Generaldirektor Or. Uh lendahl und mit freundlicher Erlaubnis von Geheimrat vr. Zim mermann, dem damaligen Leiter des Germanischen Museums, habe ich bei dieser Gelegenheit die Bestände der Reichsbibliothek und ihren in der alten Form erhaltenen Katalog eingehend durchgesehen und die darüber im Archiv des Germanischen Mu seums selbst und in der Abteilung Frankfurt des Reichsarchivs befindlichen Akten näher durchforscht. Dabei ergab sich vor allem aus zwei wichtigen.Denkschriften des Reichsbibliothckars vr. Jo hann Heinrich Plath, in denen er die Ziele der Reichsbibliothek aufzeigte, daß diese tatsächlich als Vorläuferin der Deutschen Bücherei anzusehen war, wie ich in meiner anläßlich der Über eignung als Sonderveröffenllichung der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei erschienenen Schrift »Die Reichsbiblio thek von 1848 und die Deutsche Bücherei- näher dargelegt habe. Auf die großen Verdienste von Heinrich Wilhelm Hahn als dem Gründer der Reichsbibliothek und von Plath als ihrem Ver walter braucht hier nicht nochmals eingegangen zu werden, da bereits im Börsenblatt vom 19. Mai auch die Gedenkworte ver öffentlicht worden sind, die ihnen der stellvertretende Direktor vr. Rust anläßlich der Enthüllung des Gedenksteins für die Wegbereiter und Gründer der Deutschen Bücherei gewidmet hat. Die Reichsbibliothek hatte dank der aufopfernden Tätigkeit Plaths nach Mitteilung in seinen Denkschriften einen Bestand von 2827 Werken in etwa 6000 Teilen und mehr als 4b00 Bän- Nr. 181 Donnerstag, den S. Juni 1938 463
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