Buchhändler-Sterbekasse Bericht IYZ7/Z8 Am Ende des IS. Geschäftsjahres weist die Kasse 1530 Mitglieder auf gegenüber 1445 Mitglieder im vor jährigen Abschluß. Die gesetzlich bedingten Umstellungsmaßnahmen und die seit 1931 beschlossene Be schränkung des Aufnahmealters auf höchstens 45 Lebensjahre ließen keine breitere Mitgliederwerbung mehr zu. Das Durchschnittsalter des Mitgliederbestandes hat sich von 58.22 im Geschäftsjahr 1933/34 und von 53,38 im vorigen Jahresabschluß auf nunmehr 52,85 Jahre gesenkt. Durch den Tod verloren wir 30 Mitglieder; bei einem war die satzungsgemäße Wartezeit noch nicht abge laufen, für die anderen wurden je RM 600.— Sterbegeld gezahlt. Das Beitragseinkommen ist im Rechnungsabschluß init den erheblichen Überträgen der Vorauszahlungen er sichtlich. Beitragsrückstände sind nicht vorhanden. Die Kasse hat seit Bestehen im ganzen RM 357 370.— an Mitgliedsbeiträgen eingenommen, davon wurden RM 223240.— Sterbegelder geleistet. In der Hauptsache haben also die sorgsame zinsbringende Anlage der Gelder und einige frühere Stiftungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu dem jetzigen Vermögen der Kasse von RM 283685.87 geführt, das RM 9 927.94 Vorauszahlungen und Rückstellungen enthält, aber allein im letzten Jahr NM RM 17 397.83 gestiegen ist. Die einzelnen Einnahmen-, Ausgaben- und Vermögensnachweise sind aus dem Rechnungsabschluß ersichtlich, zu dem die ordnungsgemäße Aufstellung durch den mitabgedruckten Prüsungsvermerk des von der Indu strie- und Handelskammer Oldenburg beeidigten und öffentlich angestellten Bücherrevisors Johann Rogge, Delmenhorst, bestätigt ist. Der Vorstand hat neben den laufenden Angelegenheiten hauptsächlich die gesetzlich notwendigen Umstellungs maßnahmen weitergeführt. Die mit der letzten Mitgliederversammlung vorbereitete Umwandlung in einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit hat nach den neuesten gesetzlichen Bestimmungen keine befriedigenden Aussichten mehr. Die jetzigen Richtlinien des Reichsaufsichtsamtes zwingen dazu, daß wir zur Erhaltung unserer Kasse für den jetzigen Mitgliederbestand eine Gruppenversicherung eingehen, um unseren Mitgliedern den Rechtsanspruch auf das Sterbegeld zu sichern. Der Vorstand hat alle zweckdienlichen Möglichkeiten ge prüft, insbesondere auch durch Vergleiche mit anderen berufsständischen Sterbekassen, die schon mit Gruppen versicherungen vorangegangen sind. Der gegenwärtige Stand der Verhandlungen läßt erhoffen, daß durch einen Gruppenversicherungsvertrag mit einer führenden Versicherungsgesellschaft bedeutsame Vorteile für die Mitglieder erreicht werden und daß nach Abzweigung des Vermögenteiles, der zur Deckung des Rechtsanspruchs der Mitglieder auf das volle Sterbegeld von RM 600.— bei gleichbleibenden Beiträgen versicherungstechnisch notwendig ist, die Kasse noch erhebliche Mittel behält, um ihre ünterstützungsaufgaben zu erfüllen. Die Neuregelung erfordert nochmalige Satzungsänderungen, die der Mitgliederversammlung zur Beschlußfassung vorgelegt, aber erst nach Genehmigung des Gruppenversicherungsvcctrages durch das Reichsaussichtsamt ver bindlich und wirksam werden. Bremen, Hamburg, Leipzig, am 21. April 1938 Der Vorstand Georg Eltzschig, Vorsitzender / Carl Otto, Schatzmeister / Emil Wagner, Schriftführer, Albert Diederich, Waldemar Heldt, Hans Otto, Martin Riegel. Die Mitgliederversammlung am 16. Mai in Leipzig hat den Jahresbericht und Rechnungsabschluß 1937/38 genehmigt und dem Vorstand Entlastung erteilt. Sie hat den Vorstand in seiner bisherigen Zusammen setzung wiedergewählt und beschlossen, daß bis zur endgültigen versicherungstechnischen Umstellung der Kasse die bisherigen Satzungen, Voranschläge und Beitragssätze gültig bleiben. Über die Umstellungsmaßnahmen erhalten die Mitglieder nach Abschluß der noch laufenden Verhandlungen einen ausführlichen Bericht zugesandt.