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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1938
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- Deutsch
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- Saxonica
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fitgung gestellt uud während 'dieser Zeit eine reiche Sammlung von Schachliteratnr ausgestellt. Neben den Spielern finden sich auch viele Zuschauer ein, um das Spiel zu verfolgen. Schach ist nach Aussage eines Spezialverlags für Schachliteratur, der David McKay Co. in Philadelphia, in Amerika in aufsteigender Linie. Auf der Winterversammlung der Bibliothekare Ende Dezember 1937 in Chicago trafen sich siebenhundert Bibliothekare, um ver schiedene Fragen des Bibliothekswesens zu erörtern. Ein besonders wichtiger Punkt war der verringerte Ankauf schöngeisti-ger Literatur durch die Bibliotheken, der ein Nachlassen in den Ausleihen und eine Abwanderung des lesenden Publikums nach Kino und Rundfunk zur Folge hatte. Nur ein Drittel der Bibliotheken hatte erhöhte An kaufsmittel zur Verfügung. Die Okkies ok Lckueatiou in Washington hat eine neue Abteilung l-ibrar^ Servies eingerichtet, die sich be sonders mit den öffentlichen Büchereien und dem Sammeln von Statistiken beschäftigen soll. Der Etat dafür beträgt 25 000 Dollar. Die Carnegie Corporation hat 25 000 Dollar zum Ausbau der ameri kanischen Bibliothek in Paris gestiftet. Diese Bibliothek soll nicht Gehilsenp Berlin Bei der Frllhjahrs-Gehilfenprüfung in Berlin wurden unter der Leitung von Herrn Arthur L. Sellier jun. achtunddreißig Sor timents- und achtundzwanzig Verlagslehrlinge geprüft. Es wurden wieder vorher zwei schriftliche Arbeiten eingereicht, eine Pslicht- arbeit für den Verlag über das Thema: »Arbeitsgebiete eines Ver lages«, für das Sortiment über: »Völkische Kräfte im deutschen Schrifttum der Vergangenheit bis 1914«, belegt mit einigen Bei spielen selbstgelesener Bücher. Für die zweite, kürzere Arbeit waren zur Wahl gestellt nur für Verlagslehrlinge: »Der angemessene Preis des Buches«, nur für Sortimeutslehrlinge: »Gesichtspunkte für Lager ordnung und Lagerhaltung im Sortiment«; für beide: »Das richtige Lesen des Börsenblattes« oder »Eine deutsche Kunstrichtung ist in ihren Ausdrucksformen (Schrifttum, Malerei oder Buchkunst) kurz darzustellen« und: »Buchhändlerisches Brachland«. Die Lehrlinge des Sortiments, von denen hier die Rede ist, wiesen altersmäßig folgende Zusammensetzung aus; von 16—20 Jahre zwanzig, von 21—23 neun, von 24 bis 29 sieben, über neunund zwanzig zwei, davon waren sechzehn männlich und zweiundzwanzig weiblich. Wichtiger als diese Altersverteilung ist vielleicht die Be achtung der Schulbildung: aus der Volksschule ohne weitere Vor bildung kamen sieben Lehrlinge, mit dem Abitur waren dreizehn Lehrlinge, der Nest (achtzehn) hatte höhere Schulbildung bis zur Sekunda-Reife. Die Beteiligung an den Wahlarbeiten war überaus interessant: Die Mehrzahl (zwanzig Lehrlinge) hatte die Arbeit über die Lager haltung gewählt, sechs Lehrlinge schrieben über dieLektüre des Börsen blattes, fünf Lehrlinge über »Buchhändlerisches Brachland«, und sieben über die Kunstrichtung, von denen sich vier mit der Romantik beschäftigten. Es wurden einige wirklich gute, anerkennenswerte und auch selbständige Aufsähe vorgelegt. Besonders die Behandlung des Themas »Kunstrichtung« ließ erfreuliche Schlüsse auf eine gute All gemeinbildung der Prüflinge zu und läßt an ihre weitere buchhänd lerische Entwicklung gute Hoffnungen knüpfen. Demgegenüber war es ebenso interessant wie bedauerlich fest zustellen, daß die Mehrzahl der Pflichtarbeiten nicht den Erwartun gen (und auch nicht dem Durchschnitts-Niveau der Wahlarbeiten) entsprach. Die mündliche Befragung der Lehrlinge, die, wie in Berlin üblich und notwendig, in zwei Gruppeu unter Leitung von Herrn Schubert bei Speyer -L Peters und von Herrn Sieben in Hermann . Bahrs Buchhandlung stattfand, bestätigte die Eindrücke der schrift lichen Arbeiten nicht in allen Fällen. Am ungünstigsten ist auch dies mal wieder das Ergebnis in den Gebieten der allgemeinen Literatur- knnde und der sogenannten allgemeinen Bildung. Die Prüflinge trifft gewiß ein gut Teil Schuld, um so mehr, als mit den Fragen nicht nur positives Wissen, sondern vor allem auch eine geistige Aufnahme- bereitschast für diese Dinge fcstgestellt werden soll. Gerade diese geistige Lahmheit ist es, die so betrübend wirkt, weil sie eine gewisse Unbeweglichkeit des jungen Gehilfen verspricht. Aber vielleicht muß die Frage einmal so gerichtet werden, ob nicht der Lehrherr die Ver pflichtung übernimmt, in den zwei oder drei Jahren der Ausbildung den Lehrling auch geistig zu wecken und wachzuhalten, ihn geistig be weglich werden zu lassen. Wenn die meisten Lehrlinge über Ereig nisse des öffentlichen und kulturellen Lebens der letzten Wochen, die in den Zeitungen und im Börsenblatt durch selbständige Aufsätze Gehandelt wurden, nicht unterrichtet sind, so kann auch der Lehrherr nur den Amerikanern in Paris zur Benutzung dienen, sondern auch den Franzosen Gelegenheit geben, sich mit der amerikanischen Lite ratur bekannt zu machen. Da die Mitgliederzahl der ^meriean läbrarz? ^ssoeiatiou auf 17 000 gestiegen ist, wird eine Neuorganisation nötig. In Paris starb am 25. Januar im sechsundachtzigsten Lebens jahr I. Henry Harper. Er war ein Enkel Fletcher Harpers, einer der Gründer der Firma Harper Brothers in New Nork. Mir zehn Jahren nahmen ihn seine Großeltern mit nach Deutschland, wo er in Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main in der dortigen Hugenotten schule Französisch, später in Frankfurt a. M. Deutsch lernte. Im Jahre 1913 zog er sich ins Privatleben zurück. Aus seiner Feder stammen zwei für Buchhändler interessante Werke: »lü« llouss ok Harper« erschien 1912. Es behandelt nicht nur die Geschichte der Firma, sondern ist auch ein wertvoller Beitrag zur Literaturgeschichte des 19. Jahr hunderts. Die im Jahre 1934 unter dem Titel »I ksmemder« er schienenen Erinnerungen aus seinem Leben behandeln ebenfalls die freundschaftlichen Beziehungen zu berühmten Schriftstellern seiner Zeit, durunter Mark Twain, Bret Harte, W. D. Howells u. a. rüfungen an diesem Kenntnismangel einige Schuld tragen, indem er es viel leicht an Hinweisen auf die Bedeutung dieser Tatsachen für den Buch handel fehlen läßt. Die Befragung der Lehrlinge auf den Gebieten der Welt anschauung und des eigentlichen Fachwissens hatte im allgemeinen bessere Ergebnisse. Es mußte aber nach sehr reiflicher Überlegung seitens der Prüfer vier Lehrlingen des Sortiments und zwei Lehr lingen des Verlags empfohlen werden, nach einem weiteren Halb jahr Lehrzeit die Prüfung zu wiederholen. Im Anschluß an die Prüfung fand im Landwehr-Kasino ein ein faches Essen statt, bei dem Herr Sellier mahnende Worte an die Prüflinge richtete und der Landesobmann Herr Langenscheidt die Junggehilfen als Standesgenossen im Beruf willkommen hieß. Max Niderlechner. Gau Hamburg Der Frühjahrs-Gehilfenprüfung im Gau Hamburg unterzogen sich neunzehn Lehrlinge, von denen die meisten aus dem Sortiment kamen. Achtzehn bestanden die Prüfung, drei von ihnen mit Auszeich nung, unter diesen ein weiblicher Lehrling aus einem Grossogeschäft. Für die Prüfung hatten die Firmen Conrad Behre, Conrad Kloß und Saucke L Co. ihre Geschäfte zur Verfügung gestellt. Es konnte somit in drei Gruppen geprüft werden, die unter der Leitung der Herren Benz, Böhme und Saucke standen, denen langjährig als Prüfer be währte Berufskameraden zusammen mit einigen einsatzbereiten neuen zur Seite traten. Die Prüfung begann mit den kaufmännischen Fächern unseres Berufs. Am Hauptprüfungstag kamen dann die Gebiete daran, die unfern Beruf eigentlich ausfüllen. An beiden Tagen wurde sowohl theoretisch als auch praktisch geprüft. Außerdem hatte jeder Prüf ling vorher eine schriftliche Arbeit iiber ein ihm gestelltes Thema ein zureichen. Im Gau Hamburg wird den Prüflingen schon seit Jahren nicht mehr die Wahl zwischen mehreren Themen gelassen, um ein Zu sammenarbeiten mehrerer Prüflinge von vornherein unmöglich zu machen und ferner um zu erproben, ob der Prüfling auch wirklich jeder Aufgabe gewachsen ist. Im Anschluß an die Prüfung fand ein gemeinsames Essen statt, bei dem der Landesobmann Pg. Riegel die Begrüßungsansprache hielt und den Prüflingen die großen Aufgaben ihres Berufs und ihre nationalsozialistische Verpflichtung vor Augen hielt. Leider ergab der Verlauf der Prüfung nicht, daß schon bei der Lehrlingsausbildung diese großen Ziele überall mit dem gleichen Ernst verfolgt werden, denn selbst bei wohlwollender Würdigung der Leistungen ergibt sich doch nur ein recht mäßiges Durchschnittsresultat. Wenn der Buchhandel nicht größere Sorgfalt als bisher auf die Aus bildung seiner Lehrlinge verwendet, wird ein sehr empfindlicher Man gel an tüchtigem Nachwuchs cintreten trotz Reichsschule, Freizei ten usw. Zu hoffen ist, daß der Lehrlingspaß, der znm ersten Male bei der kommenden Herbstprüfung in die Erscheinung treten wird, hierfür den notwendigen Rahmen abgeben wird. Vorläufig scheint es so, als ob mancher Betriebsführer sich der übernommenen Aufgabe nicht bewußt wäre. Wenn der Betrieb zu klein oder zu groß ist, um den Lehrling an alle Ausbildungsfächer heranzubringen, so muß der Landesfachschaftsberater der Angestellten oder auch der Landesob mann beratend und helfend eingreifen. H. O. Böhme. Nr. 124 Dienstag, den 81. Mat 1938 443
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