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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1938
- Strukturtyp
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- 1938-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1938
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- Deutsch
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wie einem von Hiersemann über Antiquariat und Export, Ar beitsgemeinschaften über das Buch von Grimmelshausen bis Lagardc (es fehlt an Nachwuchs im Antiquariat und gerade diese Woche sei der besonderen Aufmerksamkeit tüchtiger Sorti menter empfohlen!), da leitet Karl Thulkc in Ostpreußen eine Woche über Rasse und Volksgesundheit. In Mecklenburg findet eine Woche mit Mittel und Griese statt, in Mittel deutschland wird Schönfelder eine durchführen, Jacob- Nürnberg Plant eine im fränkischen Raum und wahrscheinlich in Tübingen wird von Pollitz die erste Fachbuch-Arbeitswoche veranstaltet (wie wichtig ist auch eine solche!). Berlin und Schle sien werden kommen, für Sachsen ist die erste Arbeitswoche ge plant. Und schon traditionell wird Hamburg in St. Peter (Ziemer) nicht fehlen und wieder den niederdeutschen Raum behandeln. Dies ist eine erste allgemeine noch nicht vollständige Übersicht. Wenn nun aus bestimmten Gründen die Pläne in diesem Jahre etwas spät herauskommen, so soll sich doch der junge Buchhandel mit desto lebendigerer Bereitschaft jetzt schon melden. Die Wochen finden zwischen Juli bis September statt. Was ist zu tun? Man melde sich sofort, entweder bei einem der Leiter oder durch die Fachschaft Angestellte Leip zig (C l, Gerichtsweg 26) mit Angabe, an welcher Arbeitswoche man teilnchmen will. Man füge der Anmeldung ein Bild und einen kurzen Lebenslauf bei, damit der Leiter von vornherein eine recht lebendige Gemeinschaft zusammenstellcn kann und etwas im Bilde ist. Man schreibe hinzu, was man in letzter Zeit mit besonderem Eindruck gelesen hat, was einen, sei es auf irgendeinem Gebiet aus der Berufspraxis, der Kammer oder sonstwie besonders beschäftigte. Es wird gut werden in diesem Jahr wie in den letzten, man wird viel Neues erfahren. Die Arbeitswochen stehen allen Buchhändlern aus dem ganzen Reiche offen, cs sind keine speziellen Gauveranstaltungen und auch Buchhändler aus dem Auslande können sich melden. Karl Heinrich Bischofs. Die deutsche Zeitschrift im Ausland Erfahrungen nnd Beobachtungen auf der Siidost-Etiropa-Neise deutscher Zeitschriften-Berleger Vor wenigen Tagen ist eine Reisegruppe von rund vierzig deutschen Zcitschriften-Verlegern, unter denen sich Vertreter führender Vcrlagshäuser befanden, von einer dreiwöchigen Studienreise durch den Südostraum Europas zurückgekehrt. Das Ziel der Reise war ein zweifaches: Es galt, neben der Erweite rung des eigenen Blickfeldes durch das Kcnnenlernen der man nigfachen Probleme in den einzelnen Staaten des Balkans die Prejscmäßigen und kulturellen Beziehungen zu den einzelnen Ländern zu vertiefen, daneben aber auch, durch eigene Beob achtung und im Meinungsaustausch mit den berufenen Män nern in den einzelnen Staaten die Aufgaben und Wirkungsmög lichkeiten der deutschen Zeitschrift in diesem Raum sowohl in wirtschaftlicher wie kultureller Hinsicht zu studieren. Das Gesamtergebnis dieser Reise war in jedem Betracht befriedigend. Ja, es darf sogar als ein wesentlicher Erfolg ge bucht werden, wenn man bedenkt, daß der deutschen Zeitschrift ihre in den einzelnen Bildungs- und Berussschichten der meisten südost europäischen Staaten führende Rolle nach der nationalsozialisti schen Machtergreifung, nach der Wiedererstarkung des deutschen Geisteswillens auf dem Boden einer klaren und eindeutigen Weltanschauung von mehr oder minder trüben Mächten streitig gemacht werden sollte. Derartigen Machenschaften, die das An sehen und die Geltung der deutschen Zeitschrift auf diesem Boden zu zerbröckeln suchen, konnte auf den verschiedensten Wegen klar und bewußt gegenübergetreten und das eigene Wirkungsfeld der deutschen Zeitschriftenpresse als des unverfälschten Bermitt- lungsorgans des Fortschrittes auf allen Gebieten des Wissens und der Technik aufs Neue abgesteckt werden. Das Programm dieser Studienreise erschöpfte sich keineswegs in offiziellen Empfängen, Besuchen und Besichtigungen; auch nicht in dem Austausch von Trinksprüchen auf kulturelle Gemeinsamkeit und künftige Zusammenarbeit, wobei die Herzlichkeit der Ton art und die Aufrichtigkeit der Gesinnung in allen Fällen über zeugend wirkte. Obwohl die Reise, in Ungarn beginnend und bis Griechenland führend, die einzelnen Länder im Geschwindschritt durchmaß, so konnte dennoch dcknk dem reisctechnisch glänzend disponierten und bis in die letzte Kleinigkeit hinein aufs pünkt lichste durchgeführten Programm eine Fülle von Eindrücken ge wonnen werden, teils aus aufschlußreichen und beglückenden Begegnungen mit deutschen Volksgenossen, teils aus aufklären dem und anregendem Gedankenaustausch mit maßgeblichen Per sönlichkeiten der einzelnen Staaten, ihrer Regierungen nnd ihrer Dachorganisationen. Hieraus ergab sich in den meisten Fällen der eigentliche vertiefende Einblick in das Kulturleben der ein zelnen Staaten, zugleich aber auch über das Wirkungsfeld, das darin der deutschen Zeitschrift beschicken ist. Gewiß wird der Anteil der deutschen Zeitschriften am Aus fuhrgeschäft Deutschlands von den zuständigen Stellen zahlen mäßig ersaßt und belegt. So wissen wir z. B., daß auf Grund wenn auch unvollständiger Erhebungen der Devisenanfall aus der deutschen Zeitschriftenausfnhr im Jahre 1934 auf etwa 25 Millionen Mark geschätzt wird. Eine erfreuliche Zahl, deren Höhe nicht nur dein Wirtschaftspolitiker einen imponierenden Eindruck von der Werbekrast deutschen Wesens, die in dem immer noch nicht genügend anerkannten Faktor Zeitschrift be gründet liegt, vermittelt. Wie tief aber die eigentliche Wurzel kraft der deutschen Zeitschrift auf den verschiedensten Gebieten und in den verschiedenartigsten Möglichkeiten ist, davon konnte man sich auf dieser Südost-Europafahrt auf das sinnfälligste überzeugen. Immer wieder konnte man seststellen, daß gerade die deutsche Zeitschrift in diesen Ländern als ein Vqrtraucnsfaktor und ein geistiges Bildungsinstrument edelster Art angesehen wird. Die deutschen Zeitschriften haben auf dem Balkan — ich denke dabei in erster Linie an Jugoslawien, Bulgarien, Rumä nien und Griechenland — bereits eine traditionelle Stellung. Sie sind ein unersetzliches Bindeglied zwischen dem Ausland und den deutschen Forschungs- und Bildungsstätten, zu den Laboratorien und Werkstätten, in denen am Fortschritt der Tech nik, der Chemie oder der Kunst gearbeitet wird. Kein Arzt, kein Ingenieur, der in deutschen Hörsälcn die Grundlagen seiner Berufsbildung empfangen hat, der verzichten möchte nnd ver zichten könnte auf die ihm von Deutschland her vertrauten Zeit schriften seines engeren Arbeitsgebietes. Selbst bei bescheidenen Einkommensverhältnisscn ist der für die beschränkten Wirt schaftsverhältnisse dieser Staaten nicht ganz unerhebliche Betrag für deutsche Zeitschriften als für unersetzliches Fortbildungsgnt ein unverrückbarer Posten im Haushalt des einzelnen Lesers, nnd es gehört — wie mir Sachkundige versicherten — wirkliche Lebensnot dazu, um auf diese gewohnte deutsche Zeitschrift zu verzichten. Die deutsche Zeitschrift ist hier keineswegs an die Intelligenz und die strenge Wissenschaft gebunden, sondern sie ist, und das konnte ich auf den verschiedensten Begegnungen immer wieder seststellen, fest verankert in fast allen Arbeits gebieten des schaffenden Volles. Dabei spielen sprachliche Schwierigkeiten in den meisten Fällen keine hemmende oder aus schlaggebende Rolle; es ist beglückend zu beobachten, mit wel chem Eifer und welcher Aufgeschlossenheit sich diese intelligenten Völker um die deutsche Sprache bemühen, um sich durch sie in den Besitz deutschen Wissens und deutscher Literatur zu setzen. Im Rahmen dieser Studienreise wurden unter anderem auch Aus st ell ungen deutscher Zeitschriften eröffnet so in Sofia und in Bukarest —, und cs war sicherlich für alle Reiseteil nehmer eine gleich große, gleich freudige Überraschung zu sehen, mit welchem Eifer und mit welchem Ernst diese Ausstellungen besucht und studiert wurden. Nicht nur, daß die Interessenten in unaufhörlichem Fluß in diese Ausstellungen strömten — und es 432
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