Der mit dem nationalen lZuckpreis ausgereiclinete Sedicktband nack wie vor in aller Zundel c/u^c/r c/as /kero^r-Wenn Baldur von Schirach selbst diese Verse ungenannter Hitler-Iugend herauSgibt, so will das heißen, daß er sie als hochwertigste Dichtung dem Besten, das in der Kampfzeit der NSDAP, im Reich an Dichtung dem deutschen Volk geschenkt wurde, an die Seite stellt. Gemeinsam ist den Worten eine starke, vom Maß der Verse kaum noch gebundene Spannung. Der Leser glaubt hier und da Anklänge an Hölderlin wahrzunehmen, fühlt sich an seine Unerlöstheil und auch seine letzte Gewißheit erinnert. Gedichte, die geeig- net sind, über die Jahre hinaus Zeugnis zu sein für die stählerne, notbrennende Zeit österreichischer Hitler-Jugend, Verse, die bald vertont sein werden und im Lande umgehen als Ruf und Mahnung für künftige Geschlechter. Diese Sammlung dürfte bald in keiner Gefolgschaft, in keinem Sturm, bei keinem Heimabend und in keiner Schule mehr schien. Ein unaussprechlich schöner männlicher Ernst prägte die Form der einzigartigen Gedichte. Wir stehen mit jenem fragenden Staunen vor der Schönheit dieser Verse, mit dem wir uns der Wirklichkeit des Vollkommenen ver gewissern, wenn es uns einmal begegnet. Wem es noch immer unklar ist, wieso der Einzug des Führers in seine Heimat zum jubelnden Triumphzug ohnegleichen wurde, von dem kaum einer sich ausschloß, der braucht nur diesen schmalen Band durchzublättern. Ein Gefühl nimmt man mit von diesem kleinen Gedichtbüchlein: Für eine Jugend, die so dachte, so handelte, konnten papierene Paragraphen nie und nimmer eine end gültige Lösung bedeuten. ^VaL^rcH/sn.' Es ist der gleiche Geist, der einst in den Liedern der Sänger der deutschen Freiheits kriege das ganze Volk ergriff und emporriß. Und es ist die gleiche Unmittelbarkeit des Erlebens, die uns hier wie dort begeistert. Verlag kkilipp Keclam jun. l-eiprig 417* Nr. 123 Sonnabend, den 28. Mat 1938 2v;»t