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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1937
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- 1937-11-11
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- 11.11.1937
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tige Kundgebung — der große Raum war bis auf den letzten Platz besetzt — für das deutsche Buch. Sie gab Zeugnis von der Liebe des deutschen Menschen zu seinem Schrifttum, und die Anteilnahme an dem, was der Dichter hier zu sagen hatte, könnte wahrhaftig vollkommener nicht gewesen sein. Besonders dankbar durfte man sein, daß Hanns Johst auch aus einem bisher unver öffentlichten Werk einen Teil zu Gehör gab. -Hymne an den Staat» ist es benannt und handelt von der Pflicht, dem Staat das Letzte zu geben, wenn es sein müß, freudigen und gläubigen Herzens, denn was ist der Staat anders als wir selbst? — Das Laienorchester der Bolksbildungsstätte spielte Sätze von Mozart und Beethoven. Hanns Johst wurde zum Schluß stürmisch um jubelt. Mit dem Gruß an den Führer und den Nationalhymnen fand die Kundgebung ihr Ende. Diese drei Hauptveranstaltungen haben zur Genüge gezeigt, daß das Buch immer breiteren Raum im Volke erfaßt. Presse und Rundfunk warben unermüdlich und alle beteiligten Stellen — nicht zuletzt auch die Landesleitung der Reichsschrifttumskammer — haben es in mustergültiger Zusammenarbeit erreicht, daß die Erfolge der Buchwoche so zufriedenstellend ausfielen. Schu. Die „Volkhaste Dichtung der Zeit" in neuer Fassung*) vr. Hellmuth Langenbucher hat nunmehr seine kurz nach der Wende aus der doppelten Notwendigkeit der wertenden Sichtung und sichernden Darstellung entstandene, schnell als Handbiichlein und durch ihre klärende Wirkung bekannt gewordene Schrift: »Volk hafte Dichtung der Zeit» zu einem nahezu svo Textseiten starken Band ausgebaut. Es ist nicht nur eine ergänzte ober neu bearbeitete Auflage, sondern ein völlig neues Werk geworden. Bestand beim ersten Erscheinen das dringende Bedürfnis, möglichst rasch einen knappen, zuverlässigen Führer durch das zeitgenössische, seelisch und künstlerisch echte deutsche Schriftgut zu haben, ein Bedürfnis gerade auch sür den Buchhändler, so zeigt der jetzt vorliegende Band schon durch seinen Umfang zunächst, wie sich in kurzem Zeitraum die Dinge festigten, Bestand des großen geistigen Kretheitskampfes wurden und wie reich an Vielfalt und künstlerischem Anspruch gerade die volkhaste Dichtung ist. Dieser ja nicht besonders überraschenden Feststellung muß eine weitere gegenübergestellt werden: War durch seine umfassenden Kenntnisse und durch sein Eintreten schon Jahre vor der nationalsozialistischen Erhebung und schließlich durch sein Verantwortungsgefühl vr. Langenbucher damals der richtige Mann, so ist er es heute als Verfasser einer gültigen neuen Literatur geschichte erst recht. Wir wissen, welche Wirkung die erste Schrift hatte, viel weniger weil sie seststellte, sondern überzeugte, weil sie schon in Ausbau, Darstellung und Forderung eine Einheit war. <Das war für den Buchhändler von entscheidend praktischer Bedeu tung!) Wir sehen dies in einer bahnbrechenden Weise an dem neuen Buche noch viel klarer und müssen wünschen, daß sich nun die Wirkung noch verbreitert. Langenbuchers Werk ist offen, klar, unbe lastet, es ist nicht »objektiv», sondern gerecht in mitreißender Begrün dung. Diese Gerechtigkeit aus Wissen und Haltung gibt dem Buche das Gepräge einer klaren, reichgeglieberten, weitgewellten Landschaft, in die es einen hineinzieht. Es ist der einzige mir bis jetzt bekannt gewordene Anfang einer zukünftigen Literaturbetrachtung. Ebenso unbestechlich wie großherzig im Urteil, wird so das Buch zu einem wertvollen Handmittel für jeden Buchhändler. Es ist darüber hinaus ein wirklicher Führer durch unser neues Schrifttum. Gerade den jungen Kameraden, deren literaturgeschichtliches Wissen so große Lücken ausweist, muß dieses Berk wie ein Geschenk sein. Bestechend und großartig ist die Gliederung des Stoffes von Paul Ernst, Grimm, Kol'benheyer, dem einmaligen Emil Strauß über Carossa, Binding, v. Scholz, Ludwig Dhoma, Burte, Krcnssen, Wein heber, Blunck, Federer, Ina Seidel zu den Jüngsten, zu unseren Kameraden Gerh. Schumann, E. W. Möller, Herybcrt Menzel, Anacker, zu Wittstock, Zillich uss. Langenbucher vermeidet die Fesselung eines Autors und Werkes in eine bestimmte Kasematte, die literaturgeschichtliche Abstempelung eines noch nicht abgeschlossenen Lebenswerkcs — aus der ja oft genug Autoren ihr Leben lang nicht mehr herauskamen, so ungerecht diese Eingruppierung auch oft war. Er gliedert aber seinen ge waltigen Stofs gleichzeitig und trotzdem klar und übersichtlich in zehn große Abschnitte und schafft in diesem Zusammenwirken mit einer völlig sicheren, jeden Krampf, alle Wortklauberei und Kon struktion vermeidenden wirklich konstruktiven Darstellung die Voraussetzung echter Schristtumsbetrachtung: die Hinleitung zum Werk des Dichters selbst. Das durch reiches Bild material geschmückte und ergänzte Buch beginnt mit einem Kapitel über den Begriff »Volk«, leitet weiter zum »Austrag des Dichters im Leben des Volkes», zur Krage »Was ist volkhafte Dichtung?» ') vr. Hellmuth Langenbucher: Volkhafte Dichtung der Zeit. 3. Auflage. Völlige Neufassung. Mit SV Dichterbildnissen. Berlin: Junker und Dünnhaupt Verlag. 4M S. Lw. NM 12.—. und behandelt dann die Werke (Paul Ernst ist Ausgangspunkt) b i s zu den Erscheinungen dieses Jahres. jDie Fülle der aufgefllhrten Werke und der Namen ist erstaunlich.) Langenbucher hat nicht nur ein umfassendes, genaues Wissen um die Dich tung dieser ganzen Epoche (er hat vor Abfassung dieser Neu auflage auch alle älteren Werke nochmals im einzelnen gelesen und durchgearbeitet), sonder» er weiß durch seine Arbeit im Raum unseres Buchhandels von dem, was not tut. Daher ist diese Geschichte deut scher Gegenwartsdichtung — übrigens eine Bestätigung des Reich tums unserer Zeit an schönen Werken — ein Buch, das der Buch händler einmal nicht oft genug empfehlen kann, das zum anderen seinen Platz neben dem »Hinrichs» in jeder Geschäftsbibliothek von Sortiment und Verlag und neben dem »Paschke-Rath« in jeder Hand bibliothek unserer jungen Kameraden zu Nutz und Frommen des Berufes haben sollte. K. H. Bischofs. „Buch und Volk" Die Sondernummer zur Woche des Deutschen Buches 1937 »Die Zeit lebt im Buch« ist der Leitgedanke, nach dem die Sonder nummer der Buchberatungszeitschrift »Buch und Volk« zur Buch woche ausgestaltet worden ist. Der Stoff für eine solche Nummer ist natürlich unendlich umfangreich. Die gebotene Beschränkung auf einen gewissen Umfang hat der Sondernummer aber trotzdem nichts von ihrer inneren Lebendigkeit und Reichhaltigkeit genommen. »Die Zeit lebt im Buch« ist der Titel des Leitaufsatzes, den Hellmuth Langenbucher schrieb, und in dem er die wichtigsten politischen Bücher der Gegenwart darstellt. Ausgehend von dem Werk »Mein Kampf« behandelt er die neu erschienenen Bücher Alfred Rosen bergs, die Schriften der Bewegung u. a. Einen besonderen Absatz widmet er der »NS.-Bibliographie«, die seit der Zeit ihres ersten Erscheinens zu einem Spiegel des wichtigsten Gegenwartsschrifttums in Buch, Zeitschrift und Zeitung geworden ist. Eine sinngemäße Ergänzung dieses Buchberichtes stellt der Beitrag »Der 9. November« dar. Der Auszug ist vorläufig noch »verfasserlos«, da ek im Zu sammenhang steht mit dem Preisausschreiben zur Woche des Buches. Von hier aus führt die Sondernummer »Buch und Volk« zurück in die jüngste Vergangenheit, der Beitrag über die Buchtrilogie Otto Pausts leitet über zu den Aufsätzen und Proben, die die Gestalt des deutschen Soldaten des Weltkrieges würdigen. Der Kreis des Ge schehens der vergangenen Jahre findet seine Ergänzung und seinen Abschluß durch die Betrachtung von Büchern zur deutschen Geschichte. Lebensnotwendig und verpflichtend ist die Arbeit der Deutschen außerhalb der Grenzen des Reiches. Ihr Tun ist ein Teil des Schaf fens, das den Bestand der deutschen Volksgemeinschaft sichert. So ist es selbstverständlich, daß gerade in einem Sonderheft zur Woche des Deutschen Buches auch der Bücher gedacht wird, die von den Deut schen draußen berichten. Proben, Besprechungen und Aufsätze bringen einen eindrucksvollen Ausschnitt dieses dichterischen Schaffens. Den Abschluß der Sondernummer bringen die Betrachtungen über politische Bücher, die Stellung nehmen zu Fragen, Beziehungen Deutschlands zu anderen Ländern. »Buch und Volk« enthält außerdem als wesentlichen Teil die »Jahresschau des deutschen Schrifttums«. Auf die Bedeutung dieser Auswahl braucht hier nicht eingegangen zu werden. Daß sie aber einen wichtigen Teil des Buchbestandes jeder Buchhandlung ausmachen muß, sei betont. In mehreren hunderttausend Exemplaren hat die Zeitschrift ins Volk gefunden. Der Buchhandel selbst wird Interesse daran haben, auch in den Wochen vor Weihnachten für die weitere Verbreitung zu sorgen. Zusammen mit dem demnächst erscheinenden Weihnachtsheft der Zeitschrift ist ihm hier eine Auswahl geboten, die den Einsatz lohnt. L. Nr. 262 Donnerstag, den II. November 1S37 911
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