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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.10.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-10-31
- Erscheinungsdatum
- 31.10.1940
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- Deutsch
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Sprung ins Blaue wagte, sondern der Gemeinschaft der Schaf fenden so viel schadete, daß eben ein Ausdruck berufsständischer Kraft damals nicht möglich wurde.« Nach diesen Feststellungen wandte sich Metzner der Neu ordnung des Buchbesprechungswesens zu, das ge rade sür den Dichter und Schriftsteller von so großer Bedeutung ist: »Nicht jeder Autor weiß», so sagte Metzner u. a., »wie wichtig die Ordnung des Buchbesprechungswesens für die Gesamtvor gänge im deutschen Schrifttum ist, ja, auch nicht jeder Zeitungs mann sieht die Bedeutung dieses Vorganges richtig. Es handelt sich, wir wollen das gerade an dieser Stelle noch einmal betonen, keineswegs um eine einfache Werbemaßnahme, wie man es so oft noch aus dem Munde von Zeltungsverlegcrn hört, es handelt sich vielmehr um die geregelte Unterrichtung aller deutschen Volksgenossen über bestimmte Vorgänge auf dem Gebiete des Schrifttums. Wir wissen heute wieder, daß das Schrifttum nicht Angelegenheit einer Clique ist, daß es vielmehr der ganzen deutschen Volksgemeinschaft zugchört, aus der es emporsteigt und in die es zurückkehren will. Mit dem Ihnen allen bekannten Kritilererlaß des Herrn Reichsministers für Bolksausklärung und Propaganda hat die gesamte Kunstkritik ein neues Leben angefangen. Auch hier gilt, was oben gesagt wurde, daß wir — vom Autor her gesehen — keineswegs am Ziel aller Wünsche sind. Wir können uns die Kritiker nicht aus der Erde stampfen oder sie gar so machen, wie wir selbst es wünschen. Schlagen Sie aber eine Zeitung aus den Jahren 1931 oder 1832 und eine solche aus unseren Tagen auf: obwohl der Lärm der Waffen manchmal alles andere zu übertönen scheint, werden Sie fast in jeder Ausgabe Darstellungen über geistige Leistungen finden. Und gibt es denn überhaupt noch einen stärkeren Ausdruck staatlich gelenkter Kulturarbeit als dieses Zusammentreffen, das mitten in den entscheidungsvollen Tagen, die das Großdeutsche Volk zur Gestaltung seiner Zukunft auf den Ruf des Führers machtvoll und kraftvoll durchlebt, hier in diesem ewigen Weimar flattfindct? Wenn Goethe einst klagen mußte, daß gewisse Lite raturblätter nichts Gesundes mehr aufkommen ließen, so können wir heute mit Stolz ausrufen, daß der Nationalsozialismus den Weg frei machte sür den Beginn neuer Leistungen auch auf diesem Gebiete. Alles ist Erziehungsarbeit, und wir sind uns dar über im klaren, daß es noch lange Jahre des Aufbaues bedarf, um dem Nichteingeweihten auch nur erst einmal die Umrisse des sen erkennen zu lassen, was unter den fleißigen Händen der zahl reichen Arbeiter an den Geschicken des berufsständischen Lebens errichtet wird. Jeder aber sieht: es geht vorwärts.» In einem dritten Abschnitt seiner Rede beschäftigte sich Metzner mit den Fragen des Rechtsschutzes, zu dem er zu sammenfassend ausführte: »Wenn wir vorhin das Beispiel des Normalverlagsvertrages und dasjenige des Buchbesprechungs wesens auswählten, um an ihnen eine besondere Arbeitsweise der Reichsschrifttumskammer zu erhellen, so darf ich in diesem Zusammenhang darauf Hinweisen, daß sowohl die Anordnung über den Normalverlagsvertrag als auch diejenige über das Buchbesprechungswesen angibt, welche Wege bei Streitigkeiten zu beschrsiten sind. Soweit in den durch die Vielgestaltigkeit der Arbeit verständlichen zahlreichen anderen Fällen eine grund legende Regelung nicht erfolgen konnte, ist die Kammer aber jederzeit bereit, ihren Rat dem zu erteilen, der ihn sucht, oder aber das auszusprechen, was sie in den geeigneten Fällen für die Entwicklung der Berufsstände für nötig hält. Geht man dem Entstehen zahlreicher Rechtsstreite nach, so findet man nicht sel ten, daß Mangel an Verständnis aus der einen oder anderen Seite, ja, oft auf beiden Seiten, den eigentlichen Streitgrund abgibt, hinter dem die sachliche Seite weit zurückbleibt. Hier kann durch entsprechende Auskunftserteilung und. Unterrichtung viel geholfen werden. Es handelt sich dabei zumeist um solche Fälle, die die Gerichte und die Rechtswahrer nur unnötig belasten. In zahlreichen Fällen genügt hier ein kurzer Hinweis, um den rich tigen Weg zu finden. Wo es aber wirklich nötig ist, die Sache der richterlichen Entscheidung zuzuleiten, wird die Beratung der Parteien oder in fachlichen Sonderfragen sogar des Rechts- wahrers für die Sache selbst nur von Vorteil sein.« Im weiteren ging Abteilungsleiter Metzner auf die Be mühungen um die wirtschaftliche Sicherung des einzelnen ein, behandelte Probleme des Urheberrechts und der Schillerstiftung, der Sprachpflege und ähnliche wichtige Aufgaben, die der Reichsschrifttumskammer sür die Betreuung des Berufsstandes der Schriftsteller gestellt sind. Er schloß seine Ausführungen mit folgenden Worten: »Wie leicht muß es uns angesichts des er habenen Beispiels, das uns der Führer gab, sein, immer mehr und mehr das zu schaffen, das mehr ist, als wir selbst und damit unfern bescheidenen Anteil an dem Wiederaufbau unseres Vater landes bereitzustcllen. Wir leben in einer völlig neuen Begriff lichleit. Vaterland und Freiheit, Ehre, Tapferkeit, Gehorsam, Treue, Liebe und Freude, alles, alles besitzt heute anderen Wert und Klang. Von dieser Innerlichkeit her entwickeln wir das nationalsozialistische Schrifttum und lassen es emporwachsen zum literarischen Ausdruck dessen, was wir als Glied der deutschen Volksgemeinschaft von ihr selbst erfuhren und empfingen. Las sen Sie mich schließen mit einem Wort von Hanns Johst, das für diese Veranstaltung unter dem Zeichen der Einheit von Buch und Schwert besonderes Gewicht hat: Nimm Schlacht und Krieg, nimm Schmerz und Pflicht, nimm Leben, Tod! Nimm Rausch und Stille, nenn es nicht Gott und Glauben nicht, kröne Dich selbst, Mensch, nenn es Wille.» Vizepräsident Baur beendete den Empfang, der im Rah men der Weimarer Veranstaltungen seinen tiefen Sinn hat, mit einigen abschließenden Worten. Eröffnung der Jahresschau des deutschen Schrifttums in Weimar In der Falkengalerie des Weimarer Schlosses ist, wie in den letzten Jahren, so auch aus Anlaß der Herbstveranstaltungen für das deutsche Schrifttum die »Jahresschau für das deutsche Schrifttum 1940» aufgebaut, deren Eröffnung durch den Reichs statthalter und Gauleiter Fritz Sauckel vorgenommen wurde. Nach dem Eintreffen in der Falkengalerie, die im Schmuck der Blumen ein festliches Bild bot, begrüßte der Gauleiter die ver schiedenen Gäste als Vertreter des Staates, der Partei und der in Weimar anwesenden Dichter. Regierungsrat Di. Erckmann gab einen kurzen Einblick in den Sinn der Jahresschau und hob hervor, daß sie in diesem Jahr vor allem politischen Aufgaben Aiifna M. »Uschrl Teilansicht der Jahrcsschau im Weimarer Schloß zu dienen habe. Gauleiter Sauckel eröffnete die Jahresschau und besichtigte im Anschluß daran die einzelnen Abteilungen. Entsprechende Erläuterungen zu einzelnen wichtigen Werken gab Or. Erckmann. Die Ausstellung der Jahresschau in Weimar wurde erweitert durch eine kleine Spezialschau des Kinder- und Jugendbuches, wofür die Reichsjugendbücherei in dankenswerter Weise Material aus ihren Beständen zur Verfügung gestellt hatte. * Der erste der Weimarer Arbeitstage für das Schrifttum fand seinen Abschluß mit der Aufführung von Eulenspiegel-Spielen einer flämischen Spielgcmeinschaft in den Kammerspielen des Deutschen Nationaltheaters. Diese Aufführung darf als schöner und herzlicher Abschluß des ersten Teils des Dichtcrtressens an gesehen werden. 404 Nr. 255 Donnerstag, den 31. Oktober 1»10
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