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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.10.1940
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- 1940-10-31
- Erscheinungsdatum
- 31.10.1940
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 2»5 (R. 9») Leipzig, Donnerstag den 31. Oktober 1840 197. Jahrgang Die Aufgaben des Buchhandels und die Arbeit der Neichsschrifttumskammer für das Schrifttum Empfang des Präsidenten der Neichsschrifttumskammer anläßlich des „Großdeutschen Dichtertreffens" in Weimar (Fortsetzung des Berichtes aus Rr. 253) Zum erstenmal während eines Dichtertrefsens in Weimar versammelte die Reichsschrifttumskammer die in der Stadt an wesenden Dichter zu einem Empfang, der Gelegenheit geben sollte, auch den Dichter mit der Arbeit und der Leistung des deutschen Buchhandels vertraut zu machen, um gerade ihm als dem Schöpfer des Buches zu zeigen, daß Dichter und Buch händler in einer gemeinsamen Front stehen, zum anderen bot der Empfang die Möglichkeit, den versammelten Dichtern einen Überblick über wichtige Aufgabengebiete ihrer Kammer zu geben. Vizepräsident Wilhelm Baur begrüßte die zahlreichen Gäste im Aufträge des Präsidenten der Rcichsschrifttumskammer und ergriff dann das Wort zu folgender Ansprache: Meine Damen und Herren! Kameraden! Herr Stnatsrat Johst, als der Präsident unserer Reichs schrifttumskammer, hatte sich erlaubt, Sic für heute Nachmittag hierher zu bitten. Er selbst freute sich bereits sehr auf die Wei marer Tage, denn sie sollten nicht nur ein freudiges Wieder sehen mit seinen Kameraden aus dem Schrifttum, sondern auch mit allen Freunden und Bekannten sein, die den gleichen Aus gaben, wie wir sie innerhalb der Kammer erfüllen, dienen. Leider muß ich Ihnen die Mitteilung machen, daß Herr Staatsrat Johst sich vor einigen Tagen einer plötzlichen Opera tion unterziehen mußte. Er hat mich deshalb gebeten, Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute an seiner Statt zu empfangen und Ihnen für Ihr Kommen hcrzlichst zu danken. Ich meinerseits — und ich glaube auch hier im Sinne von Ihnen zu sprechen — bedauere es sehr, daß eine plötzliche Krank heit Hanns Johst wiederum von den Weimarer Tagen fernhält. Ich nehme an, daß Sie damit einverstanden sind, wenn wir ihm in sein Münchener Krankenhaus ein Telegramm schicken und ihm von ganzem Herzen baldige Wiederherstellung wünschen. Meine Damen und Herren! Bei seiner letzten Anwesenheit in Berlin hat mich Staatsrat Johst gebeten, in Weimar neben unserem Kameraden Kurt Metzner, der über die Arbeit der Gruppe Schriftsteller berichten sollte, kurz über die Entwicklung des deutschen Buchhandels in allen seinen Zweigen zu referieren. Der heutige Tag sollte Ihnen Gelegenheit geben, sich über das Arbeiten der Kammer einen kurzen Überblick zu verschaffen und die Gewißheit zu bekommen, daß seit der Schaffung der Reichskulturkammer durch den Führer auch wir auf unserem Gebiet nicht müßig geblieben, sondern als Nationalsozialisten der Tat auch alles versucht haben, den deutschen Geist im Schrifttum wieder zu verankern. Noch niemals in der Geschichte der Menschheit konnten Ideale verwirklicht, neue Ziele erreicht und Entwicklungen ge fördert werden, ohne daß sich entweder ein einzelner, oder eine Gruppe von Menschen, oder ein ganzes Volk den Feinden des Fortschrittes zum Kampf stellte. Zeigt uns das gegenwärtige Rin gen unseres Volkes um den Lebensraum für seine Menschen die Wahrheit dieser These, so ist für uns der Kampf des Führers und seiner Bewegung neben einer Bestätigung dieser Auffassung der Inhalt unseres Lebens. Wir wollen nicht fremde Völker knechten und unterdrücken, und wir haben auch im September 1939 nicht das Schwert gezogen, um einen Angriff auf fremde Völker durchzusühren, sondern wir haben einen Hieb pariert, der unser deutsches Volk ins Herz treffen sollte. Eine volks- sremde internationale Machtclique, die uns keine Lust zum Atmen und leinen Boden zum Leben gönnen wollte, mußte durch das deutsche Schwert erfahren, daß wir für unser Recht zu streiten wissen. Für uns ist dieser Waffengang deshalb auch nie mals Prüfstein unserer Kraft. Wir wissen, daß die Kraft zum Bestehen als Volk aus anderen Quellen strömt, aus dem Glau ben an unseren völkischen Ewigkeitswert, aus der Überzeugung, als einzelner allein für das Volk geboren zu sein und dem Willen dieser Überzeugung bis zum letzten Atemzug zu leben. Wir wissen, daß wir unserem Volk in immerwährender intensiver Fricdcnsarbeit mehr Glücksgüter schassen können als durch die Niederwerfung anderer Völker. Eins aber steht für uns felsenfest, daß wir uns in dieser Fricdcnsarbeit von nie mandem stören lassen! Zu den Gütern, die wir unserem Volke bringen wollen, ge hört auch das Buch, gehören die Erkenntnisse un serer Politiker, die Empfindungen unserer Dichter, die Forschungen unserer Gelehrten sowohl als die Entspannung bietenden Unterhaltungs schriften und das das Wissen fördernde Fachbuch. Der deutsche Buchhandel seit 1933 Wenn ich heute auf Wunsch des Herrn Präsidenten unserer Kammer einen Rückblick über die Entwicklung des deutschen Buchhandels seit der Machtergreifung durch die NSDAP, gebe, so sei cs mir vergönnt, sestzustellcn, daß diese Auffassungen uns heute selbstverständlich dünkends Grunderfordernisse unserer Be rufsarbeit sind. Wie sah es auf dem Gebiet der Literatur 1933 aus? Ich kann mir ersparen, hier auf Einzelheiten einzugehcn. Einem jeden von uns sind die Namen der Juden und der marxistisch- liberalen Skribenten bekannt, die Vorgaben, die deutsche Kultur auf unserem Gebiet zu vertreten. Nur wenige konnten damals mit ihrer Stimme zum Volk durchdringcn. Ein Wall feindlicher Literaturfabriken stand ihnen entgegen. Alle wirklich deutschen Ansätze wurden entweder totgeschwiegen oder zerredet, verhöhnt und mit Unflat überhäuft, sodaß das gesunde Volksempfindcn, das sich von der gelobten Produktion abwandte, nichts fand. Auch viele Buchhändler mußten als die wirtschaftlich Schwäche ren mit den Wölfen heulen. So wurde auch der Buchladcn allgemein entweder zum Asyl intellektueller und jüdisch-marxisti scher Weltverbesserer oder zum Treffpunkt reaktionärer Bor niertheit. Der Mann der Straße, der Arbeiter, der Schaffende, fanden nicht mehr den Weg zum Buchhändler. Die Männer, die damals den Auftrag erhielten, die Gestaltung unseres kultur politischen Lebens nach nationalsozialistischen Grundsätzen vor zunehmen, hatten wahrlich keine leichte Aufgabe. Die brennen den Bücherstapel auf vielen öffentlichen Plätzen kündeten von dem ernsten Bewußtsein, mit dem die Bewegung ihre Mis-
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