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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1940
- Strukturtyp
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- 1940-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1940
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- Deutsch
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ein Anreiz gegeben, besonders die Neuerscheinungen bedingt zu beziehen und für sie mit allen vorhandenen Möglichkeiten zu werben. Einzelne Verleger, die in einer Kürzung des Rabattes einen Ausgleich für das fehlende Risiko erblicken, übersehen die Vielheit umständlicher Arbeiten, die der Sortimenter an Stelle des Risikos übernimmt. Sie übersehen ferner, daß sie in Wirk lichkeit den Sortimenter gar nicht zwingen können, sich mit dem verkürzten Rabatt zu bescheiden. Er kann ja bei der Abrechnung alle verkauften Werke nochmals fest nachbeziehen und sie dann umgehend zurücksenden. Dieses Verfahren ist natürlich ein Leer lauf. Es verursacht für Verleger und Sortimenter überflüssige Ar beit und überflüssige Spesen. Hinzu kommt, daß das zweimalige Hin- und Herschicken den Zustand der Bücher nicht besser macht. Einzelne Verleger liefern Bedingtsendungen zwar mit ver kürztem Rabatt, gestatten aber Abrechnung »zum Barrabatt-. Der tiefere Sinn dieses Verfahrens ist dunkel. Ich sehe nur überflüssige Schreibereien und überflüssige Buchungen und bin versucht, die alte Frage aufzuwerfen: »Warum einfach, wenn es auch umständlich geht!» Das System der unterschiedlichen Rabattierung ist beson ders beim schöngeistigen Verlag gang und gäbe. Der Gipfel des Widersinns scheint mir erreicht, wenn noch der Verlagsvertreter in die umständliche Abrechnung eingeschaltet wird. Erst kann man Bedingtsendungen nur mit verkürztem Rabatt liefern, dann kann man plötzlich doch den höheren Rabatt einräumen und für diesen überflüssigen Umstand sogar noch dem Vertreter eine Provision gewähren. Hiermit ist nichts gegen die Bedeu tung des Vertreters an sich, gesagt. Der Vertreter kann die Pro vision für verkaufte Bedingtsendungsn auch dann erhalten, wenn sie gleich bei der Lieferung mit Bertreterrabatt ausge stattet waren. V. Das Bedingtgut in der Inventur Zum Abschluß seien einige Bemerkungen über das Bedingt gut in der Inventur gestattet. Beim Verleger ist die Sache einfach. Die Verlagswerke, die noch unabgerechüet bei den Sortimentern auf Bedingtkonto stehen, gehören zu seinem Vermögen. Natürlich setzt er sie nicht zum Nettopreis ein, wie sie auf dem Konto des Sortimenters erscheinen, sondern zum Jnventurwert wie die Bestände seines eigenen Lagers. Schwieriger ist die Frage beim Sortiment. Selbst in maß gebender Fachliteratur wird die Ansicht vertreten, daß das Be dingtgut bei der Inventur nicht berücksichtigt zu werden braucht. Das ist ein Irrtum. Der Sortimenter erklärt gern, das Bedingtgut sei nicht sein Eigentum und gehöre daher nicht in seine Bilanz. Er übersieht dabei, daß das Bedingtgut schon monatelang zu seinem Besten gearbeitet hat. In seinen Aktiven sind bei Kasse, Postscheck und Bankkonto wie auch bei den Debitoren Erlöse aus verkauftem Bedingtgut enthalten. Diese Posten lassen sich praktisch über haupt nicht ausschalten. Es entsprechen ihnen Lücken im Lager und Schulden bei den Verlegern auf den Bedingtkonten. Dabei spielt es keine Rolle, daß das Bedingtkonto am Bilanztage noch nicht abgerechnet ist. Wer diesem Umstand nicht Rechnung trägt und das Bedingtgut bei der Inventur unberücksichtigt läßt, weist ein größeres Vermögen aus, als er besitzt. Da sich über das Bedingtgut nicht an einem einzigen Stich tag abrcchnen läßt, bleibt keine andere Lösung, als das noch im Lager vorhandene Bedingtgut genau wie das andere Lager, nur in einer besonderen Spalte, aufzunehmen und vom Ordinär wert 30"/» Durchschnittsrabatt abzuziehen. Dieser Betrag er scheint bei den Aktiven. Auf der Passivseite ist der buchmäßige Saldo sämtlicher Bedingtkonten nach dem Stande des Stich tages einzusetzen. Natürlich ist dieser Saldo größer als der Rest des Bedingtlagers. Das beeinträchtigt in der Bilanz das Ge samtergebnis und ist für die Einkommensteuer günstig. Im Sinne einer klaren und richtigen Bilanz gibt es keine andere Möglichkeit. Steuerlich ergibt sich neben dem Vorteil bei der Einkommensteuer ein Nachteil bei der Gewerbesteuer da die Finanzämter die Salden der Bedingtkonten gern als 'Dauer schulden ansprechen und bei der Bemessung der Gewerbesteuer zum Vermögen hinzurechnen. Vom ostpreußischen Buchhandel Die Landesleitung Ostpreußen der Neichsschrifttumskammer führte am Sonntag, dem 13. Oktober dieses Jahres, die erste Gau tagung während dieses Krieges, durch. Sie wurde vom Landesleiter Conradtin Gemeinschaft mit dem Landesobmann des Buchhandels Heidenreich vorbereitet und durchgefiihrt. Aus allen Teilen- Ostpreußens waren die Buchhändler mit ihren Mitarbeitern nach Königsberg zu dieser Gautagung gekommen, um in einer gemeinsamen Aussprache sich über die berufsständischen Fra gen der Zeit Klarheit zu verschaffen und um einen Überblick über die Neuerscheinungen des Jahres 1940 zu gewinnen. Am Vormittag sprach in der Universität vor den versammelten Buchhändlern Ost preußens der Leiter der Abteilung lll (Gruppe Buchhandel) der Neichsschrifttumskammer, Karl Thulke, über berufspolitische Fra gen, insbesondere über die von der Neichsschrifttumskammer während des Krieges für den Buchhandel geleistete Arbeit. Dann sprach der Referent im Reichsministerium für Volksausklärung und Propa ganda, Erich Langenbucher, über die Förderung des Schrift tums. Im Anschluß daran leitete Landesobmann Heidenreich die Aussprache über die berufsständischen Fragen, die im einzelnen vom Leiter der Abteilung III (Gruppe Buchhandel) der Neichsschrifttums- Zur gleichen Zeit führte die Gruppe Schriftsteller der Neichs schrifttumskammer in. einem anderen Hörsaal der Universität unter Leitung von Landesleiter Conradt eine Tagung durch, auf der auch Agnes Miegel las. Am Nachmittag hörten beide Gruppen, Schrift steller und Buchhändler, einen Vortrag des -Kriegsberichters Herbert Mentz und einen umfassenden Überblick über die Neu erscheinungen des Jahres 1940, den Kuno Felchner vom Werbe- und Beratungsamt für das deutsche Schrifttum in anschaulicher und überzeugender Weise vermittelte. h. Arbeitstagung der Buchhändler und Schrift steller in Frankfurt a. M. Zum ersten Male hatten sich auf Einladung des Landesobmanns der Gruppe Buchhandel Pg. Karl Böhle im Einvernehmen mit der Landesleitung der Neichsschrifttumskammer beim Landeskultur walter Gau Hessen-Nassau Verleger, Buchhändler, Leihbuchhändler und Schriftsteller im »Volksbildungsheim« zusammengesunden. Der Abend stand im Zeichen kameradschaftlichen Gedankenaustausches, wie Landes obmann Böhle bei seiner Begrüßungsansprache zum Ausdruck brachte, um dem Buchhändler Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen im unmittelbaren Verkehr mit der Käuferschaft zu geben, und andrerseits die Pläne und Absichten von Schriftsteller und Verleger kennenzulernen. Des weiteren streifte er die Bedeutung Frankfurts als Pflegestätte deutschen Schrifttums. Anschließend beschäftigten sich die sehr beacht lichen Ausführungen des stellvertretenden Landesleiters und Kultur referenten Ernst Nehbock mit der »Buchwoche«. Er gab einen um fassenden Überblick der zahlreichen Veranstaltungen in Frankfurt a. M. Mit Hinblick auf die Ausstellung »Jugend und Buch« brachte vr. Wal demar Kramer einige interessante Betrachtungen über das Jugend buch. Schriftsteller Carl Friedrich Butz wußte mit Auszügen aus seinen jüngsten Werken »Ewig junges Herz Deutschland« und »Der schwarze Ritter« außerordentlich zu fesseln. Nach der Erörterung verschiedener Fachfragen klang der anregende Abend in einem zwanglosen Zu sammensein harmonisch aus. M. R. »auptschrtftleiter: Vr. Hellmuth Langenbucher, Schömberg. — Stellvertreter deS Hauptschrtftleiters: Franz Wagner, Leipzig. — Verantw. Anzeigenletter: Satter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsenveretns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expe dition: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 2S, Postschlteßfach 374/7S. — Druck: Ernst Hedrtch Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstraße 11»—IS. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig!
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