Eine Wende in der Faust-Deutung! Anfang Mai erscheint: Faust Mephisto - der deutsche Mensch Mit erläuternder Darstellung des romantischen und Realinhaltes von Goethes „Kaust" von Professor Dr. Karl Gabler OberstublendireUor in Olbenburg/O. 320 Seiten, Ganzleinen 4.so Oie seit über 100 Zähren immer wieder erschienenen Erklärungsschriften zum „Faust" können trotz aller Leistungen im einzelnen nicht befriedigen, weil in ihnen für die Aufhellung des Gedichtes das Wesentliche übersehen wird: das vorliegende Luch unterscheidet sich von allen bisherigen Faustschristen dadurch, daß darin erstmals Mephisto ernstlich als das andere Ich des Faust dargestellt, in diesem Sinne die Deutung durchgeführt und so wirklich ein erschöpfendes Verständnis gewonnen wird. Die Äegutachtungsstelle bei der Veichswaltung des JlSLÄ. hat folgendes Gutachten abgegeben (26Y0/37 v. 21.4.37): „Ein Doll, das wie das Deutsche, seinem Dasein neue Form und seinem Leben neuen, gesteigerten Sinn gab, wird immer rückschauend seine Stellung zu den großen Werken der Vergangenheit überprüfen müffen. Ausgehend von diesem Gedanken kommt der Verfasser des vorliegenden Werkes zu dem Schluß, daß die früheren Versuche einer Deutung des Goetheschen ,Faust' unzulänglich, unklar und ein seitig sind, darum einer neuen Schau Raum geben müssen. Ausgangspunkt und Schlüsselstellung dieser neuen Deutung ist dem Verfasser die Auffassung von Faust-Mephisto als einer Einheit. Fm ersten Teil des Werkes legt Gabler die Gesichtspunkte dar, die die Grund lage seiner neuen Auffassung bilden, während der zweite Teil die erläuternde Darstellung des Inhaltes der ,Faust'- Dichtung bringt. Wesentlich für das Verständnis von Goethes ,Faust' ist dem Verfasser die Loslösung von der hergebrachten Auffassung der Zweiheil Faust-Mephisto. Wenn Goethe sich der Volkssage vom Dr. Faust als Ausgangspunkt seiner Dichtung bediente, so war ihm diese Sage mit ihren wirklichen Teufels- und Geistergestalten doch nur wirksames Äußeres, Gewand, in das er seine Gedanken über die Menschen und das Menschentum einhüllte. So gesehen, wird der ,Faust' zum ,Kulturdokument des 18. und 19. Jahrhunderts'. Aus der Sphäre einer mystischen Magie wird die Dichtung erhoben in die Region des Metaphysischen. Faust-Mephisto erscheinen nicht mehr als die Exponenten zweier Prinzipien, sondern als Einheit. Faust-Mephisto ist ein Mensch, ein Typ, nordischer Menschentyp, ln dessen Lrust sich Materialismus und Idealismus einen erschüttern den Kampf liefern,- aus dem grübelnden, sich verzehrenden Sucher wirb über mancherlei Stationen hinweg der schaffensfrohe Tatmensch. Ein Zukunftsbild damals, greifbare Wirklichkeit heute. Unter mancherlei Deutungen und Erklärungen zu Goethes ,Faust' nimmt die vorliegende Arbeit wegen ihrer wirkllchkeits- und zeit« nahen Auffassung eine hervorragende Stellung ein und ist durchaus geeignet, Licht in das ,dämonische Dickicht der unerforschten Tra- gödie' zu bringen. Was angeblich fragmentarisch, lückenhaft, inkonsequent, schwer verständlich und widerspruchsvoll erscheint, ist in Wahr heit lückenlos, folgerichtig, vollendet und dem Verständnis auf einmal nähergerückt. Der klare, psychologisch und logisch begründete Aufbau machen das Verständnis des Werkes leicht." Das Werk wird in weitesten Kreisen lebhaftem Interesse begegnen: bei Literaturhistorikern, Goethe- und Faust- Verehrern, den Mitgliedern der Goethe-Gesellschast, bei Äüchereien, Schulen, Lehrern, Theatern u. Intendanten usw. Ein achtseitiger Prospekt liegt in de» nächsten Tagen vor und steht in angemessener Anzahl zur Verfügung. Dorzugsangeboi auf (I Theodor Fritsch Verlag / Berlin NW 40 1508 Nr. SS S-nnab-nd, den I». MSrz 19S8