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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1897
- Sprache
- Deutsch
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M4S080s Allgemeiner Verein flir Deutsche Litterntur. Protektorat: Seine Königliche Hoheit Grostherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar. Seine Königliche Hoheit Prinz Georg von Preußen. Ehrenpräsident: Seine Durchlaucht Fürst von Bismarck, Herzog von Lauenburg. V o r st a n d: vr. Gustav Von Gostler, Exc.. Oberpräsidenl der Provinz Westpreutzen, Staatsminister a. D. zu Danzig, vr. Erich Schmidt, ordentt. Pros ssor an der Königl. Universität zu Berlin, vr. Max Jordan, Geh. Ober-RegierungSral a. D. zu Steglitz. Prof. Anton Von Werner, Direktor der Königl. Akademie der Künste zu Berlin. Demnächst erscheint: Aus der Tchöpfungswerkstatt von Wilhelm Kaacke. Oktav. 21 Sogen. Elegant broschiert 5 ord., 3 ^ 75 -Z no., 3 50 -Z bar. Elegant in Halbfranz gebunden 6 ^ ord., 4 ^ 50 ^ bar. Inhalt: Zugvögel. — Pfauenfedern. — Kuckucksnatur. — Tiefseeleben. — Lerchensporen. — Nutztrachten. — Orakel blumen. — Windröschen. — Schecken. — Jntelligenzmaße. — Ahnenbildcr. — Ursäuger. — Stichlingsnester. — Mischvolkszukunft. An Schöpfungsgeschichten, insbesondere an Werken, welche di- Entwickelung der Lebewesen im Laufe der Erdgeschichte in großen Zügen schildern, mangelt es in der populär-wissenschaftlichen Litteratur Deutschlands durchaus nicht, aber uns fehlte noch ein Buch, das wie das vorliegende „Aus der Schöpfungswerkstatt" den Leser in gemeinverständlicher Sprache dazu anregt, sich liebevoll M Einzelheiten zu dem Zwecke zu vertiefen, die Natur gleichsam bei der Arbeit, im intimen Kreise ihrer Werkstatt zu belauschen, um ihr da durch ihre tiefsten Geheimnisse abzuringen. Der Verfasser, von Kindheit an in der Natur heimisch, fand als Museums- und Tiergarten-Direktor wie als Forfchungsreisender ausgietigst Gelegenheit, seine Beobachtungsgabe zu verwerten, und durch die Früchte seiner Forscherarbeit, nämlich durch die Werke „Schöpfung der Tierwelt", „Gestaltung und Vererbung", „Schöpfung des Menschen", „Grundriß der Ent wickelungsmechanik", durch seine Mitarbeiterschaft an „Brehms Tierleben" und durch zahlreiche Aufsätze in wissenschaftlichen und populären Zeitschriften ist derselbe — auch im Auslände — einer der bekanntesten deutschen Naturforscher geworden und beim ge bildeten demschen Publikum seit Jahren bekannt und beliebt. Oft geht er seine eigenen Wege und scheut sich nicht, herrschenden Lehren entgegenzutreten, sobald er sich durch Beobachtung und Nachdenken von ihrer Unhaltbarkeit überzeugt hat. Das Werk fordert den Leser dazu auf, Dingen aus den Grund zu gehen, die auch der Natursorscher oft unbeachtet läßt, die aber, scharf ins Auge gefaßt, nicht selten überraschende Ausschlüsse über wichtige allgemeine Vorgänge in der Schöpfungswerkstatt geben. Die Leser mit solchen Vorgängen, mit den Wegen, die die schaffende Natur geht, und mit den Mitteln, deren sie sich zum Fortkommen bedient, vertraut zu machen, war der Zweck des Verfassers. Sein Buch ist im Gegensätze zur Schöpfungsgeschichte, die den historischen Gang der Tier- und Pflanzenentwicke- lung schudert, eine SchöpsungLlehre, eine Gesetzsammlung der organischen Schöpfung, das den Leser mit der Ueberzeugung von der ehernen Unwandelbarkeit der Schöpsungsnormen tief durchdringt. Bekannt mit den Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens ist der Verfasser stets darauf bedacht, den Leser unmerklich aus das gerade behandelte Problem hinzulenken und ihn ganz allmählich so dafür zu interessieren, daß es ihm schwer wird, sich davon zu trennen, ohne den Ausführungen bis zum Schlüsse gefolgt zu sein. Diesem Bestreben konnte eine für Fachleute bestimmte systematische Behandlung der Aufaabe, wie der Verfasser sie in seinem „Grundriß der Ertwickelungsmechanik" ver such! hat, nicht dienen. Daher knüpft er an eine bunte Reihe von Dingen an und gewinnt dadurch die Möglichkeit, mit dem Leser aus den verschiedensten, oft versteckten, aber immer gangbaren und stets zum Ziele führenden Wegen in das Innerste der Schöpfungswerkstatt einzudringen. Daß sein Blick sreilich nicht bis auf den Grund aller Dinge dringt, daß das Naturerk-nnen unüberschreitbare Grenzen hat, sagt der Verfasser in erfreulichem Gegensätze zu den meisten seiner Fachgenossen nicht nur sich selbst, sondern in eindringlicher Weise auch dem Leser; den will er aber vor allem — und das dürste der größte Vorzug des Buches sein — zur Verwertung alltäg licher Funde, zum Beobachten und zum Denken anregen. Von „Zugvögeln", „Pfauenfedern", „Kuckucksnatur", „Tiesseeleben", „Lerchen sporen", „Nutztrachlen", „Orakelblumen", „Windröschen", „Schecken", von der Schwanzlänge der Tiere, dem bekannten Maxschen Affen menschenbilde, von seiner Entdeckung eierlegender Säugetiere, von „StichlingSnestern" und der Rassonmischung in Deutschland aus gehend, gelangt der Verfasser dazu, alle Hauptprobleme der organischen Schöpfung in den Bereich seiner Erörterungen zu ziehen, wobei gelegentlich auch Streiflichter auf soziale Fragen, wie die Frauenfrage u. s. w., fallen. Jedenfalls verdient Wilhelm Haackes „Aus der Schöpfungswerkstatt" jedem Gebildeten als ebenso belehrende wie interessante Lektüre warm empfohlen zu werden. Durch ausführliche Besprechungen und größere Inserate in den gelesensten Zeitungen und Journalen werde ich Sie in Ihren Bemühungen für den Absatz des Werkes unterstützen und stelle Ihnen zu diesem Zwecke Prospekte zum Verteilen an das Publikum gern zur Verfügung. Da ich nur auf Verlangen versende, bitte ich um möglichst umgehende Aufgabe Ihrer Bestellung, bemerke jedoch gleich zeitig, daß ich elegant in Halbfranz gebundene Exemplare — ohne jede Ausnahme — nur gegen bar liefern kann. Hochachtungsvoll Berlin Elßholzstratze 12. Anfang November 1897. Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur. vr. Hermann Paetel.
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