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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1890
- Sprache
- Deutsch
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Der eigentliche Begründer nnd ein eifriger Förderer des Vereins ist der Besitzer einer xykographischen und chemigcciphischen Anstalt, Herr F. Hendrichsen, und auch der Kassierer des Vereins, Herr G. Philipsen, hat sich mancherlei Verdienste um denselben erworben. Eine wirksame geistige Unterstützung durch Vorträge genießt der Verein durch den Bibliothekar an der königl. Bibliothek, Hrn. Justizrat vr. Chr. Brunn, der zugleich die erste von dem Verein herausgegebene Schrift verfaßt hat, die den vollzahlenden Mitgliedern gratis geliefert wird und deren Titel lautet: vo nässte IInäsrsöAslssr om UoAtr^Iilcorkunstöns Opkmäelse sk Obr. Lruun, weck 5 lavier 0A 15 Klarer i Texten. Lsöbenlmvn, V. U. Uliilixsons Log-danclel 1889; größtes hoch 4«. VIII, 92 u. 4 S. Zn der Vorrede spricht sich der Verfasser sehr klar über den augenblicklichen Stand der Gntenbergfrage aus. Nach seiner Meinung — und diese ist wohl die aller, die, sich ohne Vorurteil etwas näher mit dieser Frage beschäftigt haben, — würde er es sicherlich als erwünscht betrachten, wenn die Holländer selbst das Trugbild Kosters von dem unverdienten Ehrenpiedestal behutsam herunter gehoben hätten, um es in irgend einem Museum auf zuheben, als eine historische Erinnerung an einen hundertjährigen erbitterten Kampf zwischen den Gelehrten und Fachmännern zweier der ruhigsten und besonnensten Nationen. In Berserkerwut die Statue in bilderstürmerischer Weise herunter zu sprengen, würde dem Herrn Verfasser kaum einfallen. Vollständig stimmen wir Herrn vr. Brüun weiter bei: Man müsse nunmehr auch den Verfassern Recht geben, welche von der Er findung der Buchdruckerkunst berichten, ohne Koster im Text zu erwähnen und sich darauf beschränken, in einer Note der Kvstergeschichte als eines Kuriosums, einer Anekdote zu gedenken. Wenn Herr Brunn nichtsdestoweniger selbst diese richtige Bemer kung am Schluß einer Abhandlung über Koster macht, welche nicht weniger als den dritten Teil seines Buches einnimmt, so wäre dies, wenn derselbe für Deutschland schriebe, ein nicht zu billigender Widerspruch. Wir dürfen jedoch nicht übersehen, daß er für ein Land schreibt, das noch kein Werk besitzt, in welchem das buchgewerbliche, überhaupt das nicht gelehrte größere PublV knm etwas Ausführlicheres in der Landessprache über die Er findung der Buchdruckerkunst und die verschiedenen Mythen und Kontroversen hat lesen können. Ebenso müssen wir dem Urheber des Werkes beistimmen, wenn er behauptet, die Darstellung der Erfindungsgeschichte der Buchdruckerkunst durch Gutenberg müsse, auch wenn der Verfasser, wie es mit ihm selbst der Fall sei, nur referieren wollte, einen gewissen persönlichen Charakter behalten; denn er habe sich eine persönliche Auffassung darüber zu bilden wie er — mit einiger Wahrscheinlichkeit das Richtige zu treffen — die ungelösten Fragen beantworten könne. Wenn nicht, so ertränke er in der Unendlichkeit der voneinander abweichenden Ansichten. Es sei vollständig unmöglich, wenn man überhaupt mitreden wolle, Ver mutungen nicht auszusprechen; das müsse Wohl jeder fühlen, wenn er auch van der Lindes Buch gelesen habe. Gleichfalls dem technischen Fortschritt ist vörsuinxon kür Arakislc Xonst in Stockholm gewidmet, welche drei Jahre be steht und im vergangenen Jahre eine graphische Ausstellung veranstaltete, die sich die Aufgabe gestellt hatte, ein Bild des jetzigen Zustandes der graphischen Künste in Schweden, Norwegen und Dänemark zu geben. Um jedoch die Entwickelung klarer vor Augen zu führen, hatte man etwas in die Vergangenheit zurückgegriffeu, jedoch als äußerste Grenze das Jahr 1850 fest- gestellt, welche Zeit auch als der Beginn der neuen Aera des Jllustrationswesens im Norden betrachtet werden kann. Die Ausstellung umfaßte 1) Holzschnitt, 2) Kupferstich und Radierung, 3) Lithographie, 4) illustrierte Werke und photo mechanischen Druck. Als Leitfaden diente ein ganz vortrefflich ausgestatteter: XataloA AVer xrakwlca UtstLIIinsssn i Uational- musoum. 1889 m6(i sn ükversiZst: Do guapbislca Uonstorna g.k U. Upmarlc. Samt 12 LnnstbiluAor. Ltoelckolm, trzflct i ventral' Trzckcerist 1889. Die Beilagen in Xylographie, Autotypie, Phototypie, Schwarz- uud Chromolithographie, Lichtdruck, Aetzung, Photogravüre, Helio graphie geben recht interessante Belege für die Fortschritte der verschiedenen Verfahren, wie der ganze Katalog als eine Muster leistung bezeichnet werden kann, dafür aber auch drei und eine halbe Mark kostet. Die erste Gruppe: Holzschnitt, war durch 12 schwedische Holzschneider (darunter vier Damen) mit 228 Blättern vertreten; 3 norwegische Anstalten lieferten 50 Blatt; 4 dänische 132 Blatt; im ganzen 410 Proben ihrer Leistungsfähigkeit. Die zweite Gruppe: Stiche und Radierungen, wiesen von 27 schwedischen Künstlern (darunter ein gekröntes Haupt, König Karl XV., und eine Dame) 206 Nummern auf; von 3 Norwegern (darunter eine Dame) 10 Blatt; von 26 Dänen 141 Blatt; im ganzen 357 Blatt. Zu der dritten Gruppe: Lithograph ieen, lieferten 17 schwe dische Institute 65 Nummern; 2 norwegische 17; 4 dänische 47, und 2 finnländische 4 Nrn.; im ganzen 113 Nummern. In der vierten Gruppe waren 71 illustrierte Werke und photomechanische Arbeiten vorhanden; 14 schwedische Ver leger waren erschienen mit 42; 11 dänische mit 28 Gegenständen; ein norwegischer Verleger mit 1 Nummer. Die ganze Ausstellung enthielt demnach über 1000 einzelne Blätter und konnte wohl ein genügendes Bild von dem heutigen Stand der graphischen Künste im Norden gewähren. Ueber die Publikationen des Vereins hätten wir gern etwas Näheres mitgeteilt, jedoch fehlten uns augenblicklich die gewünsch ten Unterlagen. Es ist jedoch Aussicht vorhanden, eine Anzahl der Leistungen der nordischen graphischen Kunst in der Cantate- Ausstellung im Buchhändlerhause vvrführe» zu können. Die Zahl der Mitglieder des graphischen Vereins beträgt 380, von denen jedes jährlich 10 Kronen zahlt, wofür es ein Heft von Kunstblättern, namentlich Radierungen, erhält. In die sem Jahre wurde außerdem eine große Radierung von Ferd. Broberg: »Die St. Markusbrücke in Toledo« verteilt, welche hoch gerühmt wird. Die ganze Vereinseinnahme betrug im vergangenen Jahre 4844 Kronen, die Ausgaben 4186 Kronen. "Vorträge wurden öfters gehalten; der letzte von vr. Upmark galt dem Kupfer stecher Jeremias Falk, über welchen, wie bekannt, ein Werkchen von I. C. Beck in diesem Jahre erschien. Sowohl der Katalog der Ausstellung als auch die Publi kationen des graphischen Vereins sind durch Josephson L Nordins Buchhandlung in Stockholm zu beziehen. C. B. Lorck. Vermischtes. Deutscher Kunstverleger-Verein. — In Berlin trat am 22. Januar 1889 ein Verein unter dem obigen Namen zusammen, welcher nach Z 1 seiner Satzungen bezweckt, »den Frühdrucken von Kunstblättern durch Buchung und Abstempelung Schutz zu verleihen, um zu verhüten, daß die angegebene Anzahl der Frühdrucke überschritten werde und daß Drucke minderen Wertes als solche höheren Wertes in den Handel kommen». Den Gründern des Vereins, acht Berliner Firmen-Jnhabern, traten inzwischen zwöls weitere ordentliche Mitglieder bei, unter diesen das königlich preußische Cultusministerium; ferner sechs außerordentliche Mit glieder. Das Recht, die Frühdrucke der in ihrem Verlage erschienenen Kunstblätter abstempeln zu lassen, steht nur den ordentlichen Mitgliedern zu. Die Abstempelung geschieht in der unteren linken Ecke unter dem Bilde innerhalb des Plattenrandes mittels Trockenstempels und bietet folgende Abstufungen, welche sich durch die Besonderheit des Stempelbildes unter scheiden: Sterndrucke, Markdrucke, Künstlerdrucke, Vor der Schriftdrucke, Besprechungsexemplare, Probedrucke. Fehldrucke werden mit einem Farb stempel auf der Bildfläche selbst versehen. Der Verein hat in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits eine achtungs- wcrte Thätigkeit entfaltet, welche in eingehender Weise auf einer Tabelle im Anzeigeteile der heutigen Nummer zur Anschauung kommt. Nach der selben sind im ersten Vereinsjahre 1776 Frühdrucke in einem Gesamt- Verkaufswerte von 209145 ^ abgestempclt worden, gewiß ein Be-
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