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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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C F. Kahnt, C. F. Meser (autographierte Tannhäuser-Partitur von 1845) kommen hinzu, auch der Name Linnemann, durch Verlagstätigkeit wie durch kostbare Wagner-Sammlung (Ma nuskript des Liebcsmahls der Apostel!) vertreten, und Carl Gießel-Bayreuth mit der Grundsteinlegungsrede von 1875, schließen sich an. Ein Kuriosum, der unbefugte Abdruck der auto biographischen Skizze des Meisters von 1871 beweist, daß sich doch damit immerhin schon anscheinend gute Geschäfte machen ließen. Aus den die Schau rundenden Stücken möge die Hans Sachs-Reinschrift des neunten Bandes feiner dichterischen Werke (um 1550) erwähnt werden. Dieses kostbaren Besitzes darf sich die Stadtbibliothck erfreuen. Drei Parfifalmärchcn Houston Ste wart Chamberlains (ein schönes Widmungsexemplar aus dem Verlage F. Bruckmann, München) beweisen/ wie eng der große, ein Deutscher gewordene englische Philosoph dem Werk des Meisters verbunden war, dessen Schwiegersohn er erst wurde, als des Unsterblichen irdische Erscheinung längst die kühle Erde im Garten seines Wahnfried deckte. Die Graphische Sammlung des Museums vereinigt unter dem Motto »Klänge der Musik im Bilde gra phischer K u n st» köstliche lithographische und radierte Blatt folgen der Max Klinger, Max Slevogt, Hans Meid, Alois Kolb, Erich Grüner und anderer mehr, in bekannten Kunstverlagen erschienen. Dem Buchverlag aber ist, wie schon zuvor erwähnt, reich liche Gelegenheit im Gohliser Schlößchen gegeben, seine stete Fühlungnahme mit den Problemen und Kulturwerten musikalischen Schaffens zu erweisen. Haben im Museum der bil denden Künste vor allem der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums, Or. Friedrich Schulze, und für die Wagner- Sonderschau Kustos Or. Walter Lange die Aufbauarbeit geleistet, so taten dies im »Hause der Kultur- vr. Johannes Hofmann, Direktor der Stadtbibliothek, und sein Assistent Ör. Wolfgang G. Fischer, sowie der Bibliothekar der Deutschen Bücherei Or. Arthur Luther. Hier ist die Fülle des Gezeigten sozusagen gebändigt, jeweils auf einen klaren Nenner gebracht und auf die Zeit von etwa der Jahrhundert wende bis zur Gegenwart beschränkt. Trotzdem ist das vielstim mige Thema »Leipzig — die Musikstadt- nach den verschiedensten Gesichtspunkten behandelt, wobei naturgemäß auch eine Reihe von Festschriften jubilierender Institute im Umkreis musikali scher Betätigung einen ziemlichen Raum einnehmen. Zahlreiche Privatdrucke reichen vielleicht über das gestellte Thema des Ver lags, aber nicht über das des Buches an sich hinaus. Bei den Veröffentlichungen überwiegt die biographische Literatur in beträchtlichem Maße, innerhalb dieser und in der Belletristik steht wiederum der Name Johann Sebastian Bach an der Spitze. Richard Wagner ist im Roman und der Novelle oder gar der Lyrik bislang noch recht wenig behandelt worden und fast will es scheinen, als ob erst große Jubiläen die Anregung zu solch dich terischer Ausschöpfung der künstlerischen Persönlichkeit gäben. Nach irgendeiner Seite hin wissenschaftliche Bücher hat das Wagner-Jahr aber schon im vorhinein ausgelöst. Da wären vor allen zu nennen vr. Walter Langes Erforschung der Sippe Richard Wagners vom Urahn bis zum Enkel, sowie die mit reich stem Bildmaterial und wertvollen Fachartikeln ausgestattete große Festschrift -Leipzig, die Geburtsstadt Richard Wagners feiert den 125. Geburtstag des Meisters- (beide Bücher im Max Beck Verlag). Hier möge von Prof. vr. Eugen Schmitz das knapp gefaßte Büchlein erwähnt sein: »Richard Wagner, wie wir ihn heute sehen-, eine jüngste Frucht der vom Heimatwerk Sachsen angeregten Bücherreihe. Auch die Werke von Max von Milen- kovich-Morold und von Curt von Westernhagen geben neuere Aufschlüsse biographischer und weltanschaulich-kunstbetrachte- rischer Art im persönlichen Verhältnis unserer Zeit zum Meister und seinem Werk. Karl Richard Ganzer, der ihn als Revolu tionär betrachtet, kommt noch, neben anderen, hinzu. Die Haupt gruppen der Schau sind im übrigen die geschichtlichen Dar stellungen der Thomaskantorcn, des Gewandhauses, des Konser vatoriums, der Oper, der Musikpslege im Oesersaalc und im Park des Gohliser Schlößchens. Hierauf folgen Biographien einzelner Musiker, die für Leipzig wesentlich waren oder sind, der Konzert dirigenten. Die Jnstrumentenbauerei, die Chorvereinigungen, die allgemeine Musikgeschichte haben Werk auf Werk gezeitigt. Was noch fehlt, ist irgendwelches Schrifttum über die modernen Be strebungen in, Werkkonzert usw. Hier eröffnet sich verlegerisches Neuland. Die Bache sind, wie schon erwähnt, mehrfach dichterisch ausgedeutet worden, ebenso Lortzing, Schubert, Schumann. Unter den Musikwissenschaftlern sind als Autoren besonders vertreten: Arnold Schering, Arthur Prüfer, Paul Rubardt, Fritz Reuter, A. Heuß, Wilhelm Hitzig, Hugo Riemann. Bon den Dichtern seien abschließend genannt Kurt Arnold Findeisen, A. E. Brach vogel, Karl Söhle, Zdenko v. Kraft, Anna Charlotte Wutzky. Das Buch der Witwe Negers über ihren Gatten Max ist ge eignet, den Menschen wie den Künstler, den Deutschland, beson ders aber Leipzig zu früh verlor, vor unseren Augen auferstehen zu lassen. Solche Verlebendigung bei vielen Persönlichkeiten aus dem Bereiche der Musik gefördert zu haben, ist ein Ver dienst der Buchstadt Leipzig weit über ihre Mauern hinaus. Gustav Herrmann. Büchervorträge vor Weihnachten? Erfahrungen und Forderungen Von Dr. Adolf Keckel-Nürnberg Am 16. Dezember 1037 brachte das Börsenblatt (Nr. 291, Seite 1004) einen Beitrag »Ein öffentlicher Buchbesprechungs abend des Karlsruher Buchhandels-. Abgedruckt war — aus dem »Führer« — eine Besprechung meines am 26. November in Karlsruhe veranstalteten Vortrags »Die neuen Weihnachts bücher-. Die Schriftleitung des Börsenblattes fügte hinzu: »Wir hoffen, über den Erfolg des Abends und die sonstigen dabei ge machten Erfahrungen etwas vom Karlsruher Buchhandel selbst zu hören. Wenn es auch In diesem Jahr zu ähnlichen Veranstal tungen vor Weihnachten jetzt zu spät sein dürfte, so scheint uns doch diese neuartige Form der Buchwerbung recht beachtenswert, sodaß man sich auch anderwärts damit beschäftigen sollte». Dar auf sandten die Karlsruher Buchhändler ihren Bericht ein. Er wurde — wieder unter der Überschrift »Ein öffentlicher Buch- bssprechungsabend ...» — am 28. Dezember (Nr. 298/209/300, Seite 1020) eingerückt. Man lese ihn dort nach. Bei aller Kürze und Sachlichkeit war er vorbildlich und erschöpfend. Man er fährt von einem erfreulichen Erfolg, von herzlicher Zufrieden heit, von der Absicht, »den Abend nächstes Jahr zu wiederholen«. Nun soll ich als Vortragender von meinen »Erfahrungen erzählen. »Forderungen« werden sich damit verknüpfen: an den Buchhandel, der solche Vorträge veranstalten möchte, noch sehr viel mehr aber Forderungen an die Redner. Nicht nur das Börsenblatt, auch Sortimenter und Publikum haben die Vorträge als etwas Neues empfunden. Von früheren Versuchen (die es sicher gab) scheint wenig bekannt. Entscheidend ist ja auch nicht, w a s da versucht wurde. Der Gedanke, kurz vor dem Weihnachtsgeschäft durch einen anregenden Vortrag für das deutsche Buch zu werben, könnte nicht einfacher und selbstverständlicher sein. Entscheidend aber ist, w! e eine sinn volle praktische Durchführung zu greifbarem Erfolg führt: Zu friedenheit nämlich nicht nur des Publikums, sondern volle Zu friedenheit zugleich des beteiligten Buchhandels. So ein Bücher vortrag hat seine Aufgabe noch nicht erfüllt, wenn die Besucher für den Abend aufrichtig danken. Er muß sich geschäftlich auswirken. Nüchtern: er muß sich für den oder die veranstalten-
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